Nahost Nach Tod von iranischem General: Scharfe Drohungen an Israel
Der Gaza-Krieg kann sich zu einem Flächenbrand ausweiten. Nun ist ein iranischer General bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff in Syrien getötet worden. Es werden harsche Drohungen ausgesprochen.
Der Tod eines iranischen Generals bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff in Syrien erhöht die Spannungen im Nahen Osten. Der Sprecher des iranischen Verteidigungsministerium, Resa Talaei-Nik, drohte Israel laut Nachrichtenagentur Tasnim am Dienstag: "Die Zionisten (Israel) müssen sich auf die Konsequenzen ihres Verbrechens gefasst machen ... und die werden schmerzhaft sein."
Das ranghohe Mitglied der iranischen Revolutionsgarden (IRGC), General Sejed-Rasi Mussawi, war am Montag bei einer Explosion in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet worden.
Laut Informationen der "New York Times" soll Mussawi geholfen haben, die Lieferung von Raketen und anderen Waffen an die libanesische Hisbollah-Miliz zu überwachen.
Vom israelischen Militär hieß es zum Tod des Generals nur, man kommentiere keine ausländischen Medienberichte. Die "New York Times" schrieb, israelische Beamte hätten eingeräumt, dass sie sich auf mögliche iranische Vergeltungsmaßnahmen vorbereiteten.
Die Revolutionsgarden schworen Israel Rache. "Das zionistische Regime (Israel) wird definitiv für den Märtyrertod unseres langjährigen Militärberaters bezahlen", hieß es auf dem IRGC-Webportal.
Israel richtete eine scharfe Warnung an die mit dem Iran verbündete Hisbollah im Libanon. "Wir treffen die Hisbollah sehr hart - sie hat rund 150 Kämpfer verloren, ihre Infrastruktur ist beschädigt, sie wurde weit von der Grenze zurückgedrängt und die (israelische) Luftwaffe fliegt ungehindert über dem Libanon", sagte Israels Verteidigungsminister Joav Gallant.
Wieso greift Israel Ziele in Syrien an?
Israel attackiert Ziele in Syrien, um zu verhindern, dass der Iran dort seinen militärischen Einfluss mit Hilfe von Milizen ausbaut. Sowohl der Libanon als auch Syrien sind Nachbarländer Israels. Israel fühlt sich durch die Raketenarsenale der Hisbollah und anderer Milizen bedroht.
Syrien zählt für Teheran neben der Schiitenorganisation Hisbollah im Libanon sowie der islamistischen Hamas zur sogenannten "Achse des Widerstands" im Kampf gegen Israel. Nach US-Geheimdienstangaben unterstützt der Iran auch die Huthi-Rebellen im Jemen sowie Milizen im Irak.
Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es fast täglich zu gegenseitigem Beschuss zwischen Israels Armee und der Hisbollah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006.
- Nachrichtenagentur dpa