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Referendum in Venezuela: Mehrheit für Teilannexion Guyanas


Zwei Drittel des Territoriums
Venezolaner stimmen für Annexion von Region Guyanas

Von dpa-video
04.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Frau wirft einen Stimmzettel in eine Urne: Die venezolanische Bevölkerung hat über die Annexion eines Teils von Guyana abgestimmt.Vergrößern des Bildes
Eine Frau wirft einen Stimmzettel in eine Urne: Die venezolanische Bevölkerung hat über die Annexion eines Teils von Guyana abgestimmt. (Quelle: Humberto Matheus/ Eyepix Group/imago-video)
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Die Region Essequibo gehört seit über einem Jahrhundert zum Staat Guyana. Nun wollen die Venezolaner dort einen neuen Bundesstaat einführen.

In einem Referendum hat die Bevölkerung Venezuelas nach Angaben der autoritären Regierung den Anspruch ihres Landes auf die rohstoffreiche Region Essequibo im Nachbarstaat Guyana bestätigt.

Knapp 96 Prozent der Teilnehmer bejahten am Sonntag die Frage, ob ein neuer venezolanischer Bundesstaat namens Guayana Esequiba geschaffen und die dortige Bevölkerung die venezolanische Staatsbürgerschaft bekommen soll, wie die Wahlbehörde CNE am Abend (Ortszeit) mitteilte. Die Wahlbeteiligung lag demnach bei rund 51 Prozent.

Präsident Nicolás Maduro feierte vor Hunderten Anhängern das Ergebnis auf der Plaza Bolívar der Hauptstadt Caracas als Sieg für Venezuela. Es war zunächst unklar, wie die Regierung nun weiter verfahren will.

Alle Fragen des Referendums mehrheitlich mit "Ja" beantwortet

Der Internationale Gerichtshof der Vereinten Nationen (IGH) hatte am Freitag Venezuela angewiesen, "jede Handlung zu unterlassen, die die gegenwärtige Lage in dem strittigen Gebiet ändern würde". Guyanas Regierung hatte das Referendum als Bedrohung seiner Sicherheit und des Friedens bezeichnet. Das rund 160.000 Quadratkilometer große Gebiet Essequibo macht etwa zwei Drittel von Guyanas Territorium aus.

Alle fünf Fragen des Referendums wurden nach offiziellen Angaben mit zwischen 95,4 und 98,11 Prozent der Stimmen mehrheitlich mit "Ja" beantwortet. Darunter war auch die Frage, ob Venezuela die Zuständigkeit des IGH in der Angelegenheit ablehnen soll.

Die derzeitigen Grenzen des Gebiets wurden 1899 in einem Schiedsspruch eines Tribunals in Paris festgelegt, den die USA und Großbritannien veranlasst hatten. Venezuela beruft sich auf ein Abkommen mit dem Vereinigten Königreich von 1966 – wenige Monate, bevor die damalige Kolonie Britisch-Guayana unabhängig wurde. Dieses sah eine Verhandlungslösung des Disputs vor. Der Grenzkonflikt verschärfte sich, als 2015 vor der Atlantikküste Essequibos große Ölvorräte gefunden wurden. Guyana, eines der ärmsten Länder Südamerikas, erteilte dem US-Ölkonzern Exxon Mobil Förderlizenzen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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