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Nato: Stoltenberg verlängert als Generalsekretär bis Herbst 2024


Kein anderer akzeptabler Kandidat
Nato-Generalsekretär Stoltenberg verlängert Amtszeit

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 04.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Jens Stoltenberg (Archivbild): Der Nato-Generalsekretär denkt nicht, dass der Ukraine-Krieg bald vorbei ist.Vergrößern des Bildes
Jens Stoltenberg: Der Nato-Generalsekretär wollte sein Amt eigentlich in diesem Jahr abgeben. (Quelle: Monasse Thierry/ANDBZ/ABACA/imago images)

Nachfolge-Problem abgewendet: Nato-Generalsekretär Stoltenberg bleibt länger im Amt. Die Mitgliedsstaaten danken ihm für sein Engagement.

Die Mitgliedsstaaten der Nato haben beschlossen, die Amtszeit von Generalsekretär Jens Stoltenberg bis zum 1. Oktober 2024 zu verlängern. Das teilte Stoltenberg selbst am Dienstag zunächst auf Twitter mit. Er schrieb, die Entscheidung sei eine "Ehre".

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Die Staatschefs dankten Stoltenberg für seine Führungsstärke und sein Engagement. Die Suche nach einem Nachfolger war zuvor mangels eines für alle 31 Bündnisstaaten akzeptablen Kandidaten gescheitert.

Stoltenberg hatte keine weitere Amtszeit geplant

Stoltenberg selbst hatte in den vergangenen Monaten mehrfach erklärt, dass er eigentlich keine weitere Amtszeit anstrebe. Nach Angaben aus seinem Umfeld will er nun aber aus "Pflichtbewusstsein" weitermachen. Vor allem die USA hatten den 64-Jährigen zuletzt immer wieder für seine Führungsstärke seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gelobt. Stoltenberg habe einen "unglaublichen Job" gemacht, sagte Mitte Juni beispielsweise US-Präsident Joe Biden.

Als mögliche Anwärter für die Nachfolge Stoltenbergs hatten in den vergangenen Monaten unter anderem die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und der britische Verteidigungsminister Ben Wallace gegolten. Beide waren allerdings umstritten.

Als Argument gegen Wallace wurde in EU-Staaten genannt, dass er nie Staats- und Regierungschef war und nicht aus einem EU-Land komme. Gegner Frederiksens verwiesen darauf, dass der wichtige Nato-Posten nicht erneut mit jemandem aus dem Norden besetzt werden sollte. Als Alternative wurde zuletzt auch der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez genannt, der nach der Parlamentswahl im kommenden Monat einen neuen Job benötigen könnte.

Stoltenberg will zurück in seine Heimat

Angesichts der schwierigen Suche nach einem neuen Nato-Generalsekretär hatten sich zuletzt immer mehr Politiker offen für eine weitere Verlängerung des Vertrags von Stoltenberg gezeigt. Wenn man sich nicht auf die Nachfolge verständigen könne, könne die westliche Verteidigungsallianz nicht ohne Generalsekretär dastehen, sagte etwa der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vor Kurzem. Deswegen wäre er für eine Verlängerung, zumal er die Zusammenarbeit mit Stoltenberg schätze.

Stoltenberg ist mittlerweile seit fast neun Jahren Generalsekretär der Nato. Seine Amtszeit war zuletzt im März 2022 kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine um ein weiteres Jahr bis zum 30. September 2023 verlängert worden. Eigentlich hatte der frühere norwegische Regierungschef bereits im vergangenen Jahr seinen Abschied angekündigt. Plan war es, in die Heimat zurückzugehen. Dort hätte Stoltenberg Chef der norwegischen Zentralbank werden können.

In der Geschichte des Bündnisses ist Stoltenberg bereits jetzt der am zweitlängsten amtierende Generalsekretär. Am längsten war bislang der Niederländer Joseph Luns der höchste internationale Beamte der Allianz. Er amtierte von 1971 bis 1984.

Verwendete Quellen
  • nato.int: "North Atlantic Council extends mandate of the NATO Secretary General" (englisch)
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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