Mythos oder Geheimtipp? Autopflege: Welche Hausmittel helfen – und welche schaden?
Bei der Autopflege können schnell weitreichende Fehler geschehen. Zum Beispiel, wenn man bestimmten Mythen folgt. Welche Hausmittel helfen bei der Reinigung – und welche sind tabu?
Essig gegen Aufkleberreste, Backofenspray gegen dreckige Felgen, Kaffee gegen üblen Mief – welche Hausmittel helfen wirklich bei der Autopflege und womit richtet man womöglich mehr Schaden an?
Backofenspray für Felgen?
bloß nicht! Das Spray enthält Inhaltsstoffe, die die Versiegelung des Aluminiums angreifen. Die Felge wird dann der Witterung ausgesetzt und kann zu oxidieren beginnen: Sie rostet. Auch Feuerzeugbenzin, das angeblich Schmutzreste wegbrennt, ist kein Mittel zur für das Rad – sondern wirklich nur spezielle Felgenreiniger und weiche Lappen oder Schwämme.
Säure oder Alkohol in Reinigern?
Die Felgenreiniger aus dem Handel sollten darüber hinaus keine Säure enthalten. Wenn ein solches Mittel nämlich zu lange einwirkt oder danach nicht richtig abgespritzt wird, kann die Säure weiter arbeiten und ebenfalls die Versiegelung zerstören. Auch der Lack des Fahrzeugs kann angegriffen werden. Greifen Sie deshalb zu säurefreien Produkten. Scheuermilch aus dem Haushalt ist also tabu.
Tipp
Auf die Säuresymbole auf den Flaschen oder Behältern und auf einen möglichst neutralen pH-Wert achten.
Alkohol enthält übrigens ebenfalls nicht wenig Säure und kann aggressiv wirken. Alkoholhaltige Reiniger sollte man nicht für Kunststoff und Plexiglas verwenden – er wird sonst matt und blind.
Kaffee gegen üble Gerüche?
Hartnäckig hält sich der Hinweis, dass Kaffee gegen schlechte Gerüche hilft. Und das stimmt. Stellen Sie das Pulver in einem kippsicheren Behältnis in den Innenraum. Gut geeignet ist dafür zum Beispiel der Becherhalter in der Mittelkonsole.
Auch Kaffeebohnen funktionieren. Gegen den Geruch von Buttersäure, der zum Beispiel entsteht, wenn sich jemand übergibt, hilft allerdings auch kein Kaffee mehr. Dann muss das Auto zur Ozonbehandlung bei einem professionellen Aufbereiter.
Föhn bei Kaugummi im Polster?
Föhnwärme könne Kaugummi vom Polster lösen, heißt es. Das stimmt aber nicht – im Gegenteil: Der Kaugummi wird dadurch noch weicher und klebriger. Er lässt sich womöglich noch schwerer lösen, und es bleiben Reste im Stoff. Stattdessen hilft Kälte: Ein Eisspray oder Eiswürfel aus dem Gefrierfach härtet den Kaugummi, so dass er sich lösen lässt.
Essig gegen Aufkleberreste?
Hilft haushaltsüblicher Essig gegen Aufkleberreste? Zumindest bei unbeschädigtem Lack ist er unproblematisch. Viel besser ist aber eine Flasche Silikonentferner aus dem Fachhandel: auftragen, überwischen, fertig. Er greift den Lack nicht an – dafür aber die Reste des Aufklebers.
- Nachrichtenagentur dpa/tmn