Zwei Redakteure, ein Auto Voll vernetzt unterwegs im Seat Ibiza
Der Seat Ibiza ist das, was man ein Frauenauto nennt - sagt zumindest Auto-Redakteur Patrick Schäfer (PS). Der Kleinwagen sieht flott aus und ist bezahlbar. Gemeinsam mit Reise-Redakteurin Kerstin Seitz (KS) ist er mit dem überarbeiteten Modell Seat Ibiza FR 1,0 EcoTSI auf Testfahrt gegangen.
Seat Ibiza: Auf den ersten Blick
PS: Ich muss sagen, es hat sich optisch nicht viel getan. Vorne sehe ich ein neues LED-Tagfahrlicht, es gibt neue Felgen und neue Lackfarben - das war's. Im Innenraum fallen das neue Lenkrad und die Lüftungsdüsen auf, außerdem wurde die Mittelkonsole überarbeitet.
KS: Der Seat ist wirklich ein flotter Flitzer. Das Design wirkt sehr sportlich. Allerdings habe ich mich beim Einsteigen an der hervorstehenden Kante der Fahrertür gestoßen. Und die bei heruntergeklappter Mittelarmlehne schlecht erreichbare Handbremse ist für ein Frauenauto ein No-Go.
PS: Stimmt, und am herausragenden Armaturenträger können sich groß gewachsene Personen schmerzhaft das Knie stoßen.
KS: Ich hatte außerdem mit dem Tempomaten zu kämpfen. Die winzigen Knöpfchen sind immer noch ungünstig am Blinkerhebel platziert.
PS (bewegt vorsichtig das winzige Hebelchen): Ja, selbst wenn man das System kennt, ist es nicht immer einfach, das Tempo ohne zu Blinken einzustellen.
Der Ibiza geht online
Wer drauf steht: vor allem in Sachen Konnektivität hat sich der kleine Spanier verbessert. Mit Seat Full Link stehen nun Apple Car Play, Android Auto oder Mirror Link zur Verfügung. Bluetooth, Gestensteuerung und Sprachbedienung sowie eine neue App sind auch zu haben. So wird der Ibiza laut Hersteller "zum Bestandteil der vernetzten Welt". Wenn man will.
PS: Allerdings finde ich, dass der 6,5-Zoll-Touchscreen nach wie vor fummelig zu bedienen ist, die Menüs sind teilweise unlogisch und überfrachtet.
KS: Ja, aber die Erinnerung an das Smartphone nach dem Abschalten des Motors finde ich gut. Leider kann man den Schlüssel stecken lassen, da gibt es keinen Hinweis.
Wenn's mal etwas länger dauert
PS (fährt und gibt Gas): Der neue, ein Liter große Dreizylinder läuft nicht zu rappelig, obwohl man den "fehlenden" Pott direkt am Klang bemerkt. Das 110 PS starke Aggregat gefällt mir, es wirkt spritzig. Allerdings muss man die eine oder andere Turbo-Gedenksekunde in Kauf nehmen, bis der Ibiza in Schwung kommt.
KS: Aber: Trotz wenig Hubraum und wenigen Zylindern ist der Wagen laut Bordcomputer nicht besonders sparsam: Fast sieben Liter Super gingen durch die Leitungen, wie ich hier lese.
Was leuchtet denn da so?
KS (jetzt am Steuer, drückt die gelbe Sport-Taste): Gegen Aufpreis verhärtet sich das adaptive Fahrwerk und die Lenkung wird straffer. So geht der Kleinwagen noch besser um die Ecken. Denn Fahrspaß bietet der Ibiza, der sich exakt lenken und knackig schalten lässt.
PS (hält sich am Türgriff fest): Man merkt aber, dass man in einem Kleinwagen sitzt. Die Straßenlage auf schnellen Autobahnetappen wirkt ab 150 km/h etwas unruhig.
Fazit Seat Ibiza
PS: Der digitale Fortschritt wird vor allem der smarten Jugend gefallen. Und die ist es vornehmlich auch, die den ab knapp 12.000 Euro erhältlichen Kleinwagen kauft. Allerdings: Der Testwagen mit “voller Hütte” kommt auf über 22.000 Euro.
KS: Auch wenn dieser Seat Ibiza viel Spaß macht - das eine oder andere Extra würde ich dann weglassen.
PS: Halten wir also fest - der Seat Ibiza sieht nach wie vor gut aus, bietet mit seinem neuen Motor und dem knackigen Fahrwerk viel Fahrspaß und ist schön wendig in der Stadt. Und wer möchte und das Geld hat, kann aus seinem Kleinwagen eine rollendes Smartphone machen.
Zu den technischen Daten Seat Ibiza FR 1,0 EcoTSI