Audi A3 Cabrio Autotest Durchgehend geöffnet
Mit der neuen Generation des A3 spendiert Audi dem kompakten Cabrio nun ein deutlich schickeres Design. Vorbei sind die Zeiten als feste Überrollbügel die Silhouette des offenen Viersitzers störte. Das frühere Stummelheck weicht einem eleganten Karosserie-Abschluss. Auf den Markt kommt das neue A3 Cabrio im März zu Preisen ab 30.500 Euro.
Audi A3 Cabrio: 18 Zentimeter längeres Heck
Na bitte, es geht doch, möchte man den Entwicklern bei Audi am liebsten zurufen. Warum nicht gleich so? Einst verteidigten die Konstrukteure beim aktuellen A3 Cabriolet die in den Himmel ragenden Überrollhöcker als "Tribut an die umklappbaren Rücksitzlehnen". Jetzt haben die Fachleute das Sicherheitskonzept unsichtbar integriert, bei gleicher Variabilität im Kofferraum. Audis neues Cabriolet macht allein dadurch eine gute Figur. Hinzu kommt das um 18 Zentimeter gestreckte Heck, das dem ganzen Auto eine wesentlich bessere Proportion verleiht als zuvor.
A3 Cabrio mit größerem Kofferraum
Wer jedoch Gardemaße beim Kofferraum erwartet, wird enttäuscht. Mit 320 Litern schluckt das Gepäckabteil zwar 65 Liter mehr als zuvor, und auch die Rücksitzlehnen lassen sich umlegen zwecks Erweiterung auf 680 Liter. Doch bleibt die Öffnung für das Beladen mit Getränkekisten oder anderen nicht flexiblen Gegenständen recht eng. Konkurrent BMW ist hier alltagsfreundlicher.
Verdeckmechanismus arbeitet bis Tempo 50
Wie gehabt, setzt Audi beim Cabrio auf das klassische Stoffverdeck. Innerhalb von nur 18 Sekunden ist die Abdeckung elektrisch komplett geöffnet oder geschlossen. Das funktioniert selbst bei 50 km/h noch. Sehr praktisch, wenn die Oben-ohne-Prozedur an der roten Ampel beginnt und bei grünem Licht beendet ist. Kein Hintermann hupt mehr genervt.
Akustikverdeck sorgt für Ruhe
Erneut bietet Audi dem Kunden die Wahl zweier verschiedener Verdecke: eine leichtere Normalversion ausschließlich in Schwarz und ein dicker gefüttertes sogenanntes Akustikverdeck in Schwarz, Grau und Braun. Der Unterschied ist hörbar. Abroll- und Windgeräusche dringen durch den dickeren Verdeckstoff deutlich gemildert in den Innenraum. Der Geräuschpegel erreicht fast das Niveau eines faltbaren Metalldaches.
Audi A3 Cabrio: Fön wärmt den Nacken
Auch beim Thema Zugluft und zerzauster Frisur hat Audi Feintuning betrieben. Nur sanft streicht der Fahrtwind über die Häupter, selbst noch bei Landstraßentempo. Lästige Turbulenzen gibt es nicht. Wer es puristischer braucht, klappt halt das Windschott zusammen und fährt alle vier Scheiben nach unten. Praktischerweise funktioniert die Scheiben-Bewegung über einen Zentralschalter an der Fahrertür. Kalten Herbst- oder frischen Frühlingstagen begegnet Audi erstmals beim A3 Cabrio mit einem Fön im Sitzlehnenoberteil. Zielgenau strömt die warme Luft in den Nacken.
Drei Motoren zur Wahl
Zum Marktstart hat der A3-Cabrio-Kunde die Auswahl zwischen drei Motoren: einem 1,4-Liter-Benziner mit 140 PS, einem 1,8-TFSI mit 180 PS als Top-Modell und dem Selbstzünder 2,0-TDI mit 150 PS. Schon im April ergänzt Audi das Angebot um eine Version mit 125 PS als 1,4-TFSI-Basismodell. Auch mit dieser Leistung fährt sich der ausschließlich in Ungarn produzierte A3 passabel, wenngleich der Schalthebel öfter als gewünscht bewegt werden muss, um flott voran zukommen.
S-Version mit 300 PS in Vorbereitung
Die Souveränität und Elastizität des 1,8 TFSI oder gar die eines 2,0 TDI kann der kleine Vierzylinder trotz Turbo und hoher Laufruhe nicht bieten. Auch vom Normverbrauch, den Audi mit 5,4 Litern angibt, sollten Cabrio-Fahrer sich bei forscher Fahrweise schnell verabschieden. Zeitnah will Audi weitere Motoren ins Programm nehmen, darunter schon bald die sportliche S-Version mit 300 PS. Die Power-Offenbarung feiert nächstes Frühjahr in Genf ihr Messedebüt.
Quattro: Allradantrieb auch fürs Cabrio
Wie schon Limousine, Dreitürer und Sportback ist auch das Cabrio in den drei bekannten Ausstattungslinien Attraction, Ambition und Ambiente erhältlich. Darüber hinaus bietet Audi sein volles Spektrum an Luxus- und Komfort-Extras, an Navigation und Connectivity, an Fahrwerks-Features und Assistenzsystemen. Und selbst Allradantrieb lässt sich für das A3 Cabriolet ordern. Etwas, das der Konkurrent aus München seinem Kunden in dieser Klasse nicht bieten kann.