Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neuvorstellungen & Fahrberichte Millionen für Bugatti-Oldtimer
Oldtimer aus dem Hause Bugatti genießen einen geradezu legendären Ruf. Der elsässische Autohersteller produzierte insgesamt nur 8000 Fahrzeuge. Diese Exklusivität zahlt sich aus. Bei Sammlern sind die Wagen hoch begehrt. So blätterte ein Bieter auf einer Auktion 23 Millionen Euro für den Bugatti 57 SC hin.
1898 baute der erst 17-jährige Ettore Bugatti sein erstes Auto für ein italienisches Unternehmen. Elf Jahre später gründete er seine eigene Automobilfabrik, im damals noch dem deutschen Kaiserreich zugehörigen Elsass.
Erfolgreichster Rennwagen aller Zeiten
Das Unternehmen schaffte es schnell zu Weltruhm, durch den Gewinn beim ersten Grand Prix in Monaco und durch den Doppelsieg im "24-Stunden-Rennen von Le Mans", im Jahr 1937 und 1939. Mit dem Bugatti Type 35 konnte der Hersteller über 2000 Siege verbuchen und der Wagen wurde zum erfolgreichsten Rennfahrzeug aller Zeiten.
Optik vor Leistung
In den Produktionsjahren 1909 bis 1956 wurden Bugattis nur in geringer Stückzahl gefertigt. Die teuren Autos bestachen durch ihre Sportlichkeit und Ästhetik. Ettore nahm sogar Einschränkungen in der Leistung zugunsten der Optik seiner Wagen in Kauf.
40 Liter Benzinverbrauch pro Stunde
So konstruierte er auch den finanziellen Reinfall, das Modell Type 41 Royale. Der Wagen mit einer Länge von über sechs Metern, drei Tonnen Gewicht und 40 Litern Benzinverbrauch pro Stunde, leistete 300 Pferdestärken und brachte es auf 200 km/h. Als Pendant zur "Emily", der Kühlerfigur von Rolls Royce, entwarf Bugattis Bruder Rembrand den Elefanten auf dem Kühlergrill des Modells. Bugatti wollte so auf den direkten Konkurrenten eingehen.
Nur sechs Exemplare weltweit
Aufgrund seines hohen Preises von damals über 100.000 Reichsmark wurde das Modell nur sechsmal verkauft. Alle Exemplare existieren heute noch und sind in Privatbesitz oder im Museum von Mühlhausen. Ihr Wert wird auf bis zu acht Millionen Euro geschätzt. Das wirtschaftlich erfolgreichste und meist produzierte Modell Bugattis war der Type 57, der bis 1939 produziert wurde.
Firma erlischt nach dem zweiten Weltkrieg
Danach sank der Stern des Unternehmens. Der Unfalltod des Sohnes Jean Bugatti bei der Testfahrt eines 57C-Rennwagens und die Zerstörung der Fabrik in Molsheim im Zweiten Weltkrieg ruinierten den Automobilhersteller. Heute steht an dieser Stelle die Firma Messier-Bugatti, die Teile für den Schienenverkehr und die Luftfahrt fertigen.
Als Oldtimer hoch begehrt
Bis 1963 führte das Unternehmen nur noch Reparaturen und Umbauten seiner Modelle durch und fusionierte schließlich mit dem französischen Automobil- und Luftfahrtunternehmen Hispano-Suiza. Die Fahrzeuge, die unter der Führung von Ettore Bugatti hergestellt wurden, gehören heute zu den begehrtesten Oldtimern der Welt und erzielen Preise bis zu zehn Millionen Euro.
Bugatti-Wrack für 260.500 Euro
Der teuerste Oldtimer der Welt ist ebenfalls ein Bugatti, Typ 57 SC in hellblau. Der Wagen von 1936 war das erste Modell aus dieser Serie und wurde 2010 für 23 Millionen Euro versteigert. Ein 1925er Bugatti Brescia erlangte ebenfalls Weltruhm, da er seinerzeit aus Angst einer gewaltigen Importsteuer-Nachzahlung von seinem Besitzer im Lago Maggiore in Italien versenkt und jüngst geborgen wurde. Bei einer Auktion wurde das Wrack für 260.500 Euro versteigert.