Auf interner Veranstaltung VW-Chef schockt mit Nazi-Entgleisung
VW-Chef Herbert Diess: Der Topmanager ist bekannt für streitbare Aussagen. Auf einer internen Veranstaltung hat er sich nun komplett im Ton vergriffen.
VW-Chef Herbert Diess hat Manager des Konzerns mit dem Satz "Ebit macht frei" auf straffe Gewinnziele eingeschworen. Diess hatte den Ausspruch im Zusammenhang mit der operativen Rendite verschiedener Konzernmarken verwendet – die Wortwahl erinnert an den Schriftzug "Arbeit macht frei", den die Nationalsozialisten an den Toren mehrerer Konzentrationslager angebracht hatten.
Ähnlichkeiten fielen Diess angeblich nicht auf
Nun entschuldigt sich der VW-Chef für den Satz, der bei einer internen Veranstaltung gefallen war. "Es war in keiner Weise meine Absicht, diese Aussage in einen falschen Zusammenhang zu setzen", sagt Diess. "Dass diese Möglichkeit besteht, daran habe ich in diesem Moment nicht gedacht."
Die Nazis gründeten Volkswagen
Volkswagen wurde 1937 von den Nazis unter anderem mit enteignetem Gewerkschaftsvermögen gegründet. Auf dem Werksgelände wurden auch Zwangsarbeiter eingesetzt.
Embed
Was Ebit bedeutet
"Ebit" bezeichnet eine betriebswirtschaftliche Gewinnkenngröße (earnings before interest and taxes – Gewinn vor Zinsen und Steuern). Darauf habe sich seine Aussage bezogen, sagt Diess. "Im Volkswagen Konzern gibt es Marken mit unterschiedlich hoher operativer Rendite. Marken mit einer hohen Rendite verfügen erfahrungsgemäß über eine höhere Entscheidungsfreiheit im Konzern", so der Manager.
- "Nicht in falsche Hände geraten": So schamlos wollte Audi tricksen
- Vor- und Nachteile im Check: Das bringt die Umrüstung für Diesel
- Dieselskandal: Diese Hersteller sind beteiligt
Derzeit forciert Diess einen Sparkurs unter anderem bei der VW-Kernmarke VW Pkw und bei der Premiumtochter Audi, um Geld freizumachen für Investitionen in Elektromobilität und andere Technologien.
- Nachrichtenagentur dpa