Trotz dreckigster Luft in NRW Warum Köln auf Dieselfahrverbote verzichtet
In Sachen Luftverschmutzung ist Köln die Nummer eins in NRW – nirgendwo sonst ist die Luft so dreckig wie am Clevischen Ring. Damit sich die Situation bessert, ordnete ein Gericht Fahrverbote an. Davon zeigt sich die städtische Behörde aber unbeeindruckt. Auch der
Trotz einer weiterhin hohen Luftverschmutzung und einer gerichtlichen Anordnung wird es in Köln vorerst keine Fahrverbote geben. Die zuständige Bezirksregierung veröffentlicht den lange erwarteten Luftreinhalteplan, der alternative Maßnahmen wie schadstoffärmere Busse, neue Ampeln, die Förderung des Radverkehrs und ein Transitverbot für Lastwagen vorsieht.
Die Luft habe sich in den vergangenen Jahren bereits verbessert, dieser Trend werde sich auch ohne Fahrverbote fortsetzen, so die Behörde. Der Luftreinhalteplan gilt ab April.
Tendenz langsam sinkend
Tatsächlich sank die Luftverschmutzung im vergangenen Jahr, sie bleibt aber relativ hoch. An der Hauptdurchfahrtsstraße Clevischer Ring wurden 2018 laut Umweltbundesamt im Schnitt 59 Mikrogramm Stickstoffdioxid gemessen, drei Mikrogramm weniger als ein Jahr zuvor. In keiner anderen Stadt in NRW wurde ein höherer Wert ermittelt. Der Grenzwert von 40 Mikrogramm bleibt in weiter Ferne.
Im November hatte das Kölner Verwaltungsgericht die Behörde zu Dieselfahrverboten verpflichtet, in zwei Schritten – ab April und ab September – sollen ältere Dieselautos aus dem Stadtgebiet verbannt werden. Dagegen ging das Land allerdings in Berufung, was eine aufschiebende Wirkung hat. Sollte die Berufung scheitern, kämen Fahrverbote aber trotzdem noch.
Luftreinhalteplan für Landeshauptstadt tritt in Kraft
In Düsseldorf startet ein Luftreinhalteplan. Dieser enthält mehr als 60 Maßnahmen, um die Luftqualität zu verbessern. Die städtische Fahrzeugflotte soll laut neuem Plan modernisiert und die Busflotte der Rheinbahn umgerüstet oder neu beschafft werden. Darüber hinaus wird die Landeshauptstadt bis Ostern Umweltspuren auf zwei Straßen (Merowinger Straße und Prinz-Georg-Straße) testen. Diese dürfen nur von Linienbussen, E-Autos und Radfahrern genutzt werden.
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Ziel sei es, den Stickstoffdioxidgrenzwert so schnell wie möglich einzuhalten, um die Gesundheit der Anwohner der belasteten Straßen zu schützen, ohne dabei die Mobilität unverhältnismäßig einzuschränken.
- Nachrichtenagentur dpa