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Vorschriften für Diesel-Nachrüstungen liegen vor – VW rät von Umrüstung ab


VW rät Kunden von Umrüstung ab
Vorschriften für Diesel-Nachrüstungen liegen vor

Von dpa, reuters
Aktualisiert am 28.12.2018Lesedauer: 2 Min.
Fahrverbot für alte DieselfahrzeugeVergrößern des Bildes
Fahrverbote: Mit einer Nachrüstung sollen viele Diesefahrzeuge wieder in bestimmten Gebieten fahren dürfen. (Quelle: Christoph Schmidt/dpa)

Bei den Hardware-Nachrüstungen älterer Dieselautos liegen nun die technischen Vorschriften vor. Damit definiert der Bund die Anforderungen für wirksame Nachrüstsysteme. Viele deutsche Autohersteller reagieren auf den Maßnahmenkatalog mit drastischen Konsequenzen – für ihre Kunden.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) erklärt: "Jetzt ist die Nachrüstindustrie am Zug, wirksame Systeme zu entwickeln, mit denen alle Grenzwerte und Vorschriften eingehalten werden." Sofern diese erfüllt seien, werde das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) schnellstmöglich die Genehmigung erteilen, damit die Systeme zeitnah auf dem Markt angeboten werden könnten.

Laut Scheuer hätten die Entwickler der Nachrüstsysteme gesagt, sie bräuchten sechs Monate. "Dann kann das KBA die Genehmigungen erteilen und dann kann möglichst schnell die Produktion und der Einbau erfolgen."

VW rät Kunden von Hardware-Nachrüstungen bei Diesel-Pkw ab

Volkswagen spricht sich weiter gegen eine Umrüstung von Diesel-Pkw der Abgasnorm Euro 5 aus und rät seinen Kunden von einer Hardware-Nachrüstung durch Drittanbieter ab. "Alle uns bisher bekannten Konzepte weisen Nachteile für unsere Kunden auf, etwa Mehrverbrauch und damit erhöhte CO2-Emission, zum Teil auch Leistungsreduzierung", warnt Entwicklungsvorstand Frank Welsch in Wolfsburg. Zudem ließen sich nicht alle Euro-5-Fahrzeuge nachrüsten und nicht alle würden einen Richtwert von 270 Milligramm pro Kilometer unterschreiten, um von drohenden Einfahrverboten ausgenommen zu werden. Auch sei die dauerhafte Funktionssicherheit der Technik nicht zu gewährleisten.

Ein Euro-5-Auto mit einer elf Jahre alten Motorengeneration auf den Stand eines modernen Euro-6-Fahrzeugs aufzurüsten, sei aus technischer Sicht nicht möglich. Darüber hinaus gibt es VW zufolge bis jetzt keine gesicherten Erkenntnisse, wie sich nachträgliche Eingriffe in das Steuerungssystem, die Komponenten und die Fahrzeugarchitektur im Dauerbetrieb langfristig auswirkten.

Keine Garantie nach Diesel-Umrüstung

Andere deutschen Autohersteller sind ebenfalls gegen die Umrüstung und wollen einer Zeitung zufolge für umgerüstete ältere Diesel allerdings keine Garantie übernehmen. "Wir können keine Garantie für ein Fahrzeug übernehmen, in das nachträglich Abgasreinigungssysteme Dritter eingebaut wurden", sagt der Präsident des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes, der "Welt" (Freitagausgabe). "Wenn ein Kunde sein Fahrzeug umbauen lässt, dann tragen er und der Nachrüster auch die Verantwortung für mögliche Folgeschäden", sagt Mattes einem Vorabbericht zufolge weiter. Er spricht sich für eine "rasche Bestanderneuerung" als Alternative zu Nachrüstungen aus: "Die Luftqualität steigt, der Kunde hat ein neues Auto oder einen jungen Gebrauchten."

Die Hardware-Nachrüstungen, also Umbauten am Motor, sind Teil eines Maßnahmenpakets der Bundesregierung für bessere Luft in Städten. In vielen Kommunen werden Schadstoffgrenzwerte überschritten, Gerichte haben für mehrere Städte Fahrverbote angeordnet. Um die Finanzierung der Nachrüstungen hatte es ein langes Ringen gegeben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters, dpa
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