Erschreckender Test der Polizei Kaum jemand hält nach Verkehrsunfall an
Wie viele Autofahrer fahren an einem Unfall vorbei, ohne zu helfen? Die Polizei in Niedersachsen wollte das wissen. Ihr Test zeigt: Die Gleichgültigkeit ist erschreckend groß.
Bei einem Test der Polizei im Landkreis Northeim sind sieben von acht Autofahrer an einer vermeintlichen Unfallstelle vorbeigefahren. Von rund 200 Verkehrsteilnehmern, die einen verunglückten Kleinwagen auf einer Landstraße nahe Einbeck passierten, hätten nur etwa 25 angehalten und versucht, dem Fahrer zu helfen, sagt Einbecks stellvertretender Polizei-Chef Thomas Papenberg.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Bei der Leitstelle seien auch nur etwa eine Handvoll Notrufe eingegangen. Darüber hatte zunächst der NDR berichtet. "Viele Verkehrsteilnehmer sind erschreckend gleichgültig", sagt Papenberg.
Unterlassene Hilfeleistung
Im Rahmen einer Verkehrssicherheitswoche hatten die Beamten am frühen Donnerstagabend einen Kleinwagen mit gesplitterter Scheibe und eingedrückter Front vor einem Straßenbaum so platziert, dass es wie ein Unfall aussah. In dem Fahrzeug saß ein als Unfallopfer geschminkter Fahrer.
- Erste Hilfe nach dem Unfall: Was Unfallhelfer wissen müssen
- Sicher Autofahren: Was ist bei blinkenden Warnleuchten im Auto zu tun?
- Hirsch und Reh auf der Straße: So reagieren Sie richtig bei Wildwechsel
Viele Autos seien mit zum Teil hohem Tempo an dem Kleinwagen vorbeigefahren, ohne sich zu kümmern, sagt Papenberg. Ein Teil dieser Autofahrer sei anschließend von den Polizei gestoppt und darauf hingewiesen worden, dass sie sich im Fall eines echten Unfalls der unterlassenen Hilfeleistung schuldig gemacht hätten.
- Nachrichtenagentur dpa