Wichtig für Unfallhelfer Erste Hilfe: Was droht bei einem Fehler?
Bei der Ersten Hilfe müssen alle Handgriffe sitzen. Aber was, wenn ein Fehler geschieht? Das müssen Sie beachten.
Fast jeder Zweite fühlt sich unsicher, wie er sich als Helfer nach einem Unfall verhalten soll. Nur jeder Fünfte würde tatsächlich helfen. Dabei kann jeder in Not geraten. Alles Wichtige für Ersthelfer auf einen Blick.
Fehler bei der Ersten Hilfe: Welche Folgen drohen?
Der einzige Fehler, den Sie als Unfallzeuge machen können, ist, nichts zu tun und nicht wenigstens die Rettungskräfte zu alarmieren – dafür sieht das Strafgesetzbuch eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr vor. Solange Sie nach bestem Wissen und Gewissen handeln und grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz ausschließen können, haben Sie keine Konsequenzen zu befürchten.
Wie man hilft: Das ist die richtige Reihenfolge
Die korrekte Reihenfolge lautet: Unfallstelle absichern, Überblick verschaffen, Notruf absetzen und dann Erste Hilfe leisten.
Zustand der Verletzten einschätzen
Prüfen Sie zunächst durch Ansprechen und leichtes Rütteln an der Schulter, ob der Verletzte ansprechbar ist. Wenn dies nicht funktioniert, überprüfen Sie die Atmung des Bewusstlosen – wenn er atmet, bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage; wenn nicht, beginnen Sie mit den Wiederbelebungsmaßnahmen.
Anleitung zur Wiederbelebung
Eine einfache Faustregel für die Wiederbelebung lautet: 30-mal auf den Brustkorb drücken, dann zweimal beatmen und wieder von vorne beginnen. Dazu legt man den Bewusstlosen mit entblößtem Oberkörper auf den Rücken und kniet sich neben ihn. Mit einer Hand legt man den Handballen in die Mitte des Brustkorbes und stabilisiert ihn mit der anderen Hand. Dann drückt man senkrecht von oben mit gestreckten Armen etwa vier bis fünf Zentimeter tief mit einem Rhythmus von etwa zwei Kompressionen pro Sekunde.
Versorgung der Verletzungen
Versorgen Sie zuerst stark blutende Wunden und danach eventuelle Knochenbrüche. Denken Sie vorher daran, Handschuhe aus dem Verbandkasten anzuziehen, um sich selbst zu schützen.
Darf man verunglückten Motorradfahrern den Helm abnehmen?
Das ist sogar dringend nötig. Es ist wichtig, den Helm eines bewusstlosen Motorradfahrers abzunehmen, um ihn richtig versorgen zu können – selbst wenn ein Aufkleber am Helm darauf hinweist, dass der Fahrer nicht möchte, dass der Helm abgenommen wird.
Bewegen Sie dabei Kopf und Hals des Verunfallten so wenig wie möglich. Idealerweise geschieht dies zu zweit, indem das Visier und der Kinnriemen geöffnet werden und der Helm vorsichtig in Längsrichtung vom Körper weggezogen wird, bis der Hinterkopf gefasst und abgestützt werden kann, bevor der Helm abgenommen wird.
Was tun, wenn ich alleine mehrere Verletzte vorfinde?
Setzen Sie so schnell wie möglich einen Notruf ab, um weitere Helfer zu alarmieren. Danach entscheiden Sie nach bestem Wissen und Gewissen, wer am dringendsten Hilfe benötigt.
Wie oft sollte man seine Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen?
Die Johanniter empfehlen alle zwei Jahre einen Auffrischungskurs in Erster Hilfe. So kann das Wissen aufgefrischt, erweitert und angewendet werden – denn wer sich in der Praxis sicher fühlt, ist im Notfall mutiger und selbstbewusster.
- dpa-tmn
- Nachrichtenagentur SP-X