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Gegen hohe Prämie: Volkswagen plant bundesweite Verschrottung alter Diesel


Gegen hohe Prämien
Volkswagen plant bundesweite Verschrottung alter Diesel

Von dpa-afx
Aktualisiert am 20.10.2018Lesedauer: 2 Min.
Verschrottete Autos: Volkswagen will Dieselfahrverbote verhindern.Vergrößern des Bildes
Verschrottete Autos: Volkswagen will Dieselfahrverbote verhindern. (Quelle: djedzura/getty-images-bilder)

Wegen des Dieselskandals drohen vielen Autofahrern Fahrverbote. Um diese zu umgehen, sieht das Dieselkonzept der

Über Umtauschprämien in 14 Städten mit besonders belasteter Luft hinaus plant Volkswagen bundesweit die Verschrottung alter Diesel. Dabei geht es um die Rücknahme und Verschrottung älterer Dieselfahrzeuge der Marken VW, Seat, Skoda und Audi mit den Abgasnormen 1 bis 4. Autobesitzer, die den Umtausch wollen, erhalten demnach eine Prämie – diese soll in der Spitze und für die besonders großen Modelle bei bis zu 10.000 Euro liegen. Ziel ist, drohende Fahrverbote zu verhindern. Zuvor wurde über einen entsprechenden Vorstandsbeschluss berichtet.

VW lehnt Nachrüstungen ab

In den 14 Städten soll es zusätzlich zu Umtauschprämien ein Sonderprogramm für Dieselautos der Abgasnormen 4 und 5 geben. Dazu zählt laut Medienberichten eine günstigere Finanzierung. Ein Volkswagen-Sprecher kündigt an, der Konzern werde sich zu den Details des Dieselumtauschprogramms äußern.

Im kürzlich vorgestellten Dieselkonzept der Bundesregierung sind Hardwarenachrüstungen für Euro-5-Diesel neben Umtauschaktionen als Möglichkeit vorgesehen, um die Luft in Städten mit hoher Schadstoffbelastung zu verbessern. Bezahlen sollen dies die Autohersteller. Diese lehnen Hardwarenachrüstungen aber ab.

Zuvor war bekanntgeworden, dass Volkswagen über einer Million Dieselbesitzer vom 1. November an Umtauschprämien anbieten will. Die geplanten Prämien sollen im Durchschnitt bei etwa 4.000 Euro für Diesel der Abgasnormen Euro 1 bis Euro 4 liegen – und bei 5.000 Euro für Euro-5-Diesel. Allerdings ersetzt diese Prämie – genau wie bei anderen Autoherstellern – die hohen Rabatte und andere Preisvorteile, die ohnehin eingeräumt werden.

Regierung diskutiert über Bußgelder

Die große Koalition streitet derzeit über mögliche Milliardenbußgelder für Autobauer. Hintergrund ist die Weigerung der Hersteller, bei möglichen technischen Nachrüstungen älterer Dieselautos die Kosten vollständig zu übernehmen. Dies ist neben Kaufanreizen für sauberere Autos ein zentraler Punkt eines Maßnahmenpakets, auf das sich Union und SPD im Kampf gegen Fahrverbote geeinigt hatten.

Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) lehnt Bußgelder gegen Autohersteller ab. Er setzt vor allem auf Kaufanreize. Die Hersteller würden "attraktive" Umtauschprämien anbieten, es gehe um 1,4 Millionen Autos und ein Volumen von sieben Milliarden Euro.

Rückruf bei Opel – Strafe für Audi

Anfang der Woche war bekannt geworden, dass mit Opel der nächste deutsche Autobauer im konkreten Verdacht steht, die Abgase von Dieselfahrzeugen mit umstrittenen Softwarefunktionen manipuliert zu haben. Das Bundesverkehrsministerium hatte einen amtlichen Rückruf für europaweit rund 100.000 Autos der Typen Insignia, Cascada und Zafira angekündigt. Darüber hinaus brummte die Staatsanwaltschaft München der VW-Tochter Audi ein Bußgeld von 800 Millionen Euro auf. Grund seien "Abweichungen von den regulatorischen Vorgaben" bei bestimmten Dieselmotoren.

Verwendete Quellen
  • dpa-AFX
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