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Opel steht Rückruf von 100.000 Diesel-Autos bevor – drei Modelle betroffen


Drei Modelle betroffen
Opel steht Rückruf von 100.000 Autos bevor

Von dpa, reuters, dpa-afx
Aktualisiert am 15.10.2018Lesedauer: 2 Min.
Verladung von Opel-Autos: Auch der Autobauer mit dem Blitz hat jetzt seinen Dieselskandal.Vergrößern des Bildes
Verladung von Opel-Autos: Auch der Autobauer mit dem Blitz hat jetzt seinen Dieselskandal. (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa)

Auch Opel soll in seinen Diesel-Autos verbotene Abschalteinrichtungen eingesetzt haben. Büros des Autobauers wurden am Montag durchsucht. Zudem droht ein Rückruf.

Im Abgas-Skandal gerät nun auch Opel immer stärker unter Druck. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) will für den Autobauer einen Rückruf von rund 100.000 Diesel-Fahrzeugen anordnen. Nach Auffinden einer Abschalteinrichtung der Abgasreinigung, die das KBA als unzulässig eingestuft habe, stehe der amtliche Rückruf "kurz bevor", teilte das Bundesverkehrsministerium in Berlin mit.

Das KBA habe Ende 2015 bei Opel Abschalteinrichtungen gefunden, bei denen das Ministerium von Anfang an Zweifel zur Zulässigkeit hatte, erklärte ein Sprecher des Ministeriums. Das KBA habe für die vier damals bekannten Abschalteinrichtungen Anfang 2016 eine freiwillige Servicemaßnahme angeordnet mit Software-Updates angeordnet.

"Die Durchführung dieser Servicemaßnahme wurde von Opel lange verschleppt", sagte der Sprecher. Deshalb seien bisher nur etwa 70 Prozent der geforderten Software-Updates bei den betroffenen Modellen Cascada, Insignia, Zafira durchgeführt worden.

Razzia bei Opel

"Nach Auffinden einer fünften Abschalteinrichtung Anfang 2018, welche das KBA als unzulässig eingestuft hat, läuft eine amtliche Anhörung mit dem Ziel, die nun in den Medien zitierten Modelle Cascada, Insignia und Zafira mit einem verpflichtenden Rückruf zu versehen", hieß es. Auch diese Anhörung werde durch Opel mit immer neuen technischen Argumenten zeitlich verschleppt.

Das KBA habe die Staatsanwaltschaft Frankfurt im April 2018 über Anhaltspunkte des Vorliegens unzulässiger Abschalteinrichtungen bei Fahrzeugen von Opel informiert. Am Montag hatten Ermittler nun Geschäftsräume des im vergangenen Jahr vom französischen PSA-Konzern übernommenen Unternehmens in Rüsselsheim und Kaiserslautern durchsucht.

Oberstaatsanwältin Nadja Niesen sagte gegenüber "Bild": "Wir ermitteln wegen des Anfangsverdachts des Betruges wegen Inverkehrbringens von Dieselfahrzeugen mit manipulierter Abgassoftware."

Zweifel an Notwendigkeit

Autobauer begründen Anschalteinrichtungen mit dem sogenannten Motorschutz vor allem bei Kälte oder Hitze. Bei vielen Modellen gibt es aber Zweifel daran, ob dies wirklich notwendig ist. Wenn die Abgasreinigung nicht richtig arbeitet, stoßen die Diesel mehr gesundheitsschädliche Stickoxide aus. Da Luftgrenzwerte in vielen Städten überschritten sind, drohen Fahrverbote für Dieselautos.

Verwendete Quellen
  • dpa, dpa-AFX, rtr
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