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Autodiebe rüsten auf – Schutz gegen die neuen Tricks


Autodiebe rüsten auf
So schützen Sie sich gegen die neuen Tricks

Von dpa, sm

04.09.2018Lesedauer: 3 Min.
Autodiebe: Brechstange, Schraubenzieher oder Dietrich – so verschaffen sich Kleinkriminelle den Zugang zum Auto. Profis kommen längst mit dem Computer daher.Vergrößern des Bildes
Autodiebe: Brechstange, Schraubenzieher oder Dietrich – so verschaffen sich Kleinkriminelle den Zugang zum Auto. Profis kommen längst mit dem Computer daher. (Quelle: dardespot/getty-images-bilder)
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Die Autodiebe der neuen Generation kommen eher sanft daher. Das gewaltsame Aufknacken hat ausgedient. Profi-Knacker nutzen längst Computer, Smartphones und Knacker-Gadgets. Doch es gibt Mittel, sich zu schützen.

Die Zeiten, in denen Autodiebe die Fahrzeuge noch mit Dietrich und Brecheisen geöffnet und mit zwei aus der Lenksäule gerissenen Kabeln gestartet haben, sind längst vorbei. Langfinger haben seit geraumer Zeit aufgerüstet und nutzen den Computer, um die Fahrzeuge zu knacken. Besonders gefährdet sind dabei nach Angaben des ADAC Autos mit sogenannten Keyless-Go-Systemen, also mit Schlüsseln, die man nicht mehr aus der Tasche holen muss. Sie öffnen die Türen, sobald sich der Fahrer dem Wagen nähert und starten den Motor einfach auf Knopfdruck.

Keyless-Go-Systeme und elektronische Kopien

Der Trick bei Keyless-Diebstählen ist eigentlich recht simpel: Die Funksignale des Autos zum Schlüssel werden verlängert, und der Dieb greift zu. Dabei braucht dieser noch nicht mal tief in die Tasche greifen. Die für die Funkverlängerung erforderlichen Geräte lassen sich laut ADAC-Experten für rund 100 Euro aus handelsüblichen Elektronikbauteilen von Laien selbst bauen.

Eine weitere gängige Methode ist nach Angaben der AXA-Versicherung eine Kopie des Schlüssels. Dabei werde nicht mehr wie früher der Bart nachgemacht, sondern eine elektronische Kopie des Innenlebens erstellt. Genutzt werden dafür sogenannte Blanko-Schlüssel, die sich "anlernen lassen". Diebe würden dafür das Auto aufbrechen, einen Laptop an den Diagnosestecker im Auto anschließen, die Daten auslesen und auf den Rohling speichern, mit dem sie das Auto dann starten können, warnt die Versicherung.

Schlüssel in Alufolie oder Blechkiste – nicht in fremde Hände

Alternativ erstellen sie eine elektronische Kopie des Originalschlüssels, mit der sie den Wagen bequem öffnen und die Wegfahrsperre deaktivieren können. Deshalb gilt die Warnung: "Niemals den Schlüssel in fremde Hände geben!"

Manche Schlüssel lassen sich selbst dann auslesen, wenn sie gerade gar nicht benutzt werden. Deshalb rät Hans-Georg Marmit von der Sachverständigenvereinigung KÜS, den Schlüssel in Alufolie zu wickeln oder in einer Blechschatulle zu transportieren, um ihn gegen unerlaubten Zugriff zu sichern.

Störsignale verhindern Verriegeln des Autos

Ebenfalls mit Hilfe der Elektronik lasse sich das Verschließen des Wagens verhindern, so die AXA. Dafür senden Diebe ein Störsignal, welches beim Verschließen des Autos mit der Fernbedienung das eigentliche Kommando blockiert. Das Auto bleibt offen. Der Dieb kann den Wagen dann problemlos öffnen.

Begünstigt werde dieser Trick durch mangelnde Aufmerksamkeit der Autofahrer, warnen die Versicherungsexperten: Wenn man etwa beim Abschließen des Autos in Gedanken sei und nicht mehr auf Blinksignale oder Klacken der Türverriegelung achtet.

Gut sichtbare Abschreckung

Für Autobesitzer gibt es ein paar einfache und vielleicht nicht sonderlich schöne, aber wirkungsvolle Mittel. So raten Verbraucherschützer und die Polizei zu einer sogenannten Lenkradkralle, die weithin sichtbar das Steuer blockiert und die meisten Diebe abschreckt. Das gleiche System gibt es als Kralle für die Felge, die das Wegfahren unmöglich machen soll.

Darüber hinaus hilft zumindest gegen Gelegenheitsdiebe oder Beschaffungskriminalität ein einfacher Tipp: "Lassen sie einfach keine Wertsachen sichtbar im Auto liegen", warnt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Damit minimiere man nicht nur die Verlockung, sondern auch den Schaden: Mobile Navis, Smartphones, Laptops oder andere Wertsachen - kurzum alles, was nicht fest im Auto verbaut ist, werde nicht von der Kasko-Versicherung ersetzt.

Verwendete Quellen
  • dpa
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