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So viel CO2 stoßen die Dienstwagen der Politiker aus


Neue Untersuchung
So viel CO2 stoßen die Dienstwagen der Politiker aus

Von dpa, hs

Aktualisiert am 14.08.2018Lesedauer: 2 Min.
Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen: Laschets Dienstwagen gehört zu den Schmutzigsten.Vergrößern des Bildes
Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen: Laschets Dienstwagen gehört zu den Schmutzigsten. (Quelle: Ralf Hirschberger/dpa)

Wie stark belasten die Autos der Politiker unsere Umwelt? Die Deutsche Umwelthilfe hat ein neues CO2-Ranking veröffentlicht, in dem ein SPD-Politiker ganz vorn liegt.

Justiz- und Verbraucherministerin Katarina Barley ist laut dem diesjährigen Vergleich der Deutschen Umwelthilfe (DUH) mit dem verbrauchs- und CO2-stärksten Dienstwagen im Bundeskabinett unterwegs. Kurz hinter dem Fahrzeug der SPD-Politikerin folgen die Autos von Entwicklungsminister Gerd Müller und von Verkehrsminister Andreas Scheuer (beide CSU), der sich den drittschlechtesten Platz mit Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) teilt.

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Der Untersuchung der DUH zufolge wird Barley in einer Diesel-Limousine mit einem "realen CO2-Ausstoß" von 235 Gramm je Kilometer (g/km) chauffiert. Bei Müller seien es 229 g/km, bei Scheuer und Klöckner 224 g/km. Vergleichsweise am klimafreundlichsten fahren Bildungsministerin Anja Karliczek (193 g/km) und Umweltministerin Svenja Schulze (200 g/km) von der SPD.

CO2-Ausstoß der Landesregierungen

Die Umweltorganisation schloss auch die Landesregierungen in ihre Analyse ein. Dabei landete Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) auf dem letzten Platz, seine Benziner-Karosse kommt auf eine Realemission von 408 g/km.

Es folgen die CDU-Ministerpräsidenten Armin Laschet aus NRW und Volker Bouffier aus Hessen (je 376 g/km). Bremens Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) schnitt unter den Länderchefs am besten ab: Sein Benzin-Hybrid, der teils elektrisch fährt, bläst 171 Gramm CO2 pro gefahrenen Kilometer aus dem Auspuff.

Das CO2-Ranking der Parteien

Rang Partei CO2 -Normausstoß
(Durchschnitt)
Realer CO2 -Ausstoß Reduktion Normausstoß
2012-2018
Anzahl Politiker
1 Bündnis 90/Die Grünen 120 g/km 195 g/km -22 Prozent 24
2 SPD 133 g/km 207 g/km -23 Prozent 55
3 Parteilos 139 g/km 209 g/km keine Reduktion 6
4 Die Linke 143 g/km 210 v -6 Prozent 11
5 CSU 148 g/km 216 g/km -31 Prozent 13
6 FDP 139 g/km 217 g/km -22 Prozent 7
7 CDU 158 g/km 234 g/km -13 Prozent 52

So hat die DUH gerechnet

Die "reale" Definition der DUH ist nicht identisch mit den Angaben zum offiziellen CO2-Normausstoß der Autohersteller, die deutlich tiefer liegen. Bei ihrer eigenen Erhebung berechnet die Umwelthilfe die durchschnittliche Abweichung der Herstellerdaten von Messwerten im tatsächlichen Fahrbetrieb. Sie stützt sich dabei auf Methoden des Umweltforschungsverbunds ICCT, der den VW-Abgasskandal mit aufdeckte.

Wie Abgasmessungen genau ausgelegt sein sollten, bleibt umstritten. Ab September 2018 gilt in Europa für neu zugelassene Autotypen auf dem Prüfstand der realitätsnähere Standard WLTP.

Wie der WLTP-Standard funktioniert, erfahren Sie hier.

Später werden gesetzlich verbindliche Tests eingeführt, bei denen auch auf der Straße gemessen wird (Real Driving Emissions/RDE). In der EU sollen 2021 im Schnitt alle neu zugelassenen Pkw einen CO2-Grenzwert von 95 g/km einhalten. Der Ausstoß des Klimagases ist direkt an den Verbrauch gekoppelt.

Verwendete Quellen
  • dpa
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