Mit Redox-Flow-Akku Neuer Quant F mit noch mehr Leistung und Reichweite
Das könnte das Elektroauto der Zukunft sein: Mit dem Quant F feiert die zweite, überarbeitete Version des Quant mit Flusszellen-Technik auf dem Autosalon Genf 2015 seine Premiere - am gleichen Ort hatte ein Jahr zuvor der erste, aufsehenerregende Prototyp gestanden.
Das 5,25 Meter lange, 2,20 Meter breite und nur 1,35 Meter hohe Allrad-Elektroauto wurde komplett überarbeitet. Der Sportwagen mit Elektro-Antrieb steht auf 22 Zoll großen Rädern, in den Innenraum gelangt man ohne störende B-Säule durch zwei riesige, zwei Meter breite Flügeltüren.
Quant F: Elektroauto als Sportlimousine
Dort überblicken die Passagiere ein Armaturenbrett, das komplett als Display fungiert. Auf 1,25 Metern Breite zeigt es alle wichtigen Informationen zum Antrieb, zum Akku sowie die relevanten Fahrdaten an. Die Passagiere nehmen auf vier Einzelsitzen Platz. Dank des langen Radstandes von fast 3,20 Metern sollte der Quant auch hinten genug Beinfreiheit bieten.
Vier E-Motoren erzeugen 1090 PS
Der Elektroantrieb mit vier Drehstrom-Asynchronmotoren an den vier Naben ist noch stärker geworden und bringt kurzzeitig maximal 1090 PS Leistung. Über ein zweistufiges Automatikgetriebe wird die Kraft an alle vier Räder verteilt, auf Knopfdruck fährt der Quant F auch mit reinem Hinterradantrieb.
Wie schnell der Wagen nach dem Update ist, wurde noch nicht bekannt gegeben. Der 2,3 Tonnen schwere Elektro-Sportwagen beschleunigte in der ersten Version nach Herstellerangaben in 2,8 Sekunden von null auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit soll bei 380 km/h liegen. Neu ist ein zweistufiger Heckflügel, der ab 80 km/h für mehr Anpressdruck automatisch ausfährt.
Elektrolyt aus der Zapfpistole
Bei der Speichertechnik handelt es sich um eine sogenannte Redox-Flow-Batterie. Die Technik wird aktuell etwa zum Speichern von Stromüberschüssen in Wind- und Solarkraftanlagen eingesetzt, gilt aber vielen Experten auch als Energiespeicher der Zukunft für Elektroautos.
Grob gesehen handelt es sich bei der Redox-Flow-Batterie um eine Mischung aus Akku und einer Brennstoffzelle mit flüssigem Elektrolyt. Dieses ist in zwei Tanks untergebracht, die jeweils 250 Liter fassen. Das Elektrolyt wird in die Zelle gepumpt, ein Membransystem innerhalb der Zelle trennt beide Elektrolyt-Flüssigkeiten und sorgt für den Austausch der Ladung - daraus entsteht die Energie für den Antrieb.
Getankt wird flüssiges Elektrolyt
Die für das Aufladen benötigte Energie kommt daher nicht mehr aus der Steckdose, sondern aus der Zapfpistole. Allerdings nicht in Form von Wasserstoff, sondern in Form des Elektrolyts, das seine Energie anschließend wie in herkömmlichen Akkus in Form von Strom abgibt.
Der Tankvorgang soll dadurch nicht mehr länger dauern als bei Diesel- oder Benzinautos; aktuelle Elektroautos brauchen sogar an den seltenen Schnelladesäulen mindestens eine halbe Stunde, bis der Stromvorrat wieder aufgefüllt ist.
Keine Selbstentladung mehr
Ein weiterer Vorteil: Redox-Flow-Zellen kennen - anders als herkömmliche Akkus - keine Selbstentladung. E-Autos mit dieser Technik wären also auch nach längeren Standzeiten noch fahrbereit.
Mindestens 800 Kilometer Reichweite
Laut Hersteller sind die bisherigen Erfahrungen mit der Redox-Flow-Batterie sehr vielversprechend. So wurde die Reichweite gegenüber dem ersten Modell nochmals um eine Drittel gesteigert: Für den Quant F wird eine Reichweite von über 800 Kilometern angegeben.
Wann kommt der Quant in Serie?
Wann das Elektroauto Quant in Serie gehen soll und wie viel es kosten wird, ist nach wie vor nicht bekannt. Inwieweit die Wunderwerte des Elektroautos der Realität entsprechen, lässt sich auch nicht nachvollziehen. Erstmals präsentiert wurde der Quant auf dem Autosalon Genf 2014, auch der Quant F wird auf dem Autosalon Genf Premiere feiern.