Weltpremiere des ID. Every1 Der wichtigste VW seit dem Käfer
Ein E-Auto für alle – das verspricht VW mit dem ID. Every1. Der Kleinwagen soll 2027 kommen und Elektromobilität erschwinglich machen. Doch kann VW den Preis halten? Und kommt das Auto nicht zu spät?
VW wagt den nächsten Anlauf. In Düsseldorf hat der Konzern den ID. Every1 vorgestellt – ein Elektroauto für 20.000 Euro. Es soll die E-Mobilität massentauglich machen, wenn es gelingt. Das klingt auch schon im Namen an. Every1, ausgeschrieben Everyone, bedeutet auf Deutsch jeder oder alle. Also ein Wagen für jedermann.
Klare Linien, bekannte Details
VW setzt auf ein funktionales Design: kurze Motorhaube, breite Radhäuser, große Räder. Die Front zeigt markante Leuchten, der Look ist schlicht und dynamisch. Die Silhouette erinnert an den Golf I – eine Anspielung auf frühere Erfolge.
Im Innenraum herrscht Minimalismus: freistehendes Display, digitales Cockpit, eine aufgeräumte Mittelkonsole. VW verspricht eine Software, die ein ganzes Autoleben lang Updates erhält. Doch was steckt unter der Karosserie?
Technik und Platzangebot
Der ID. Every1 nutzt eine abgespeckte Version des Modularen Elektroantriebsbaukastens (MEB) mit Frontantrieb. Die Leistung: 70 kW (95 PS). Die Reichweite: mindestens 250 Kilometer. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 130 km/h. Damit bewegt sich der Kleinwagen auf dem Niveau vieler heutiger Stadtautos.
Die Abmessungen: 3,88 Meter Länge, Platz für vier Personen, ein Kofferraum mit 305 Litern Volumen. Kompakt, aber alltagstauglich.
Kann VW den Preis halten?
20.000 Euro – ein ehrgeiziges Ziel. Der größte Kostentreiber bleibt die Batterie. "Wenn allein die Batterie eines Fahrzeugs rund 7.500 Euro oder mehr kostet, dann schlägt das bei einem Kleinwagen natürlich massiv durch", sagt Autoexperte Stefan Reindl. VW setzt darauf, dass die Preise sinken. Doch bleiben sie hoch, platzt die Kalkulation – und das Auto wird teurer. Ein Risiko, das sich VW kaum leisten kann.
Kommt das Auto zu spät?
Während VW plant, bringen andere längst Modelle auf den Markt: Renault, Stellantis und chinesische Hersteller drängen mit günstigen Elektroautos vor.
Bleibt die Frage: Ist 2027 noch früh genug – oder hat die Konkurrenz dann längst geliefert? Dann wäre das E-Auto für alle nur ein E-Auto unter vielen.
- Volkswagen-Pressemitteilung
- Nachrichtenagentur dpa