Konzernchef bestätigt Gespräche VW in der Krise: Übernehmen Chinesen deutsches Werk?
VW kämpft mit Überkapazitäten, chinesische Hersteller drängen nach Europa. Jetzt bestätigt der Konzern Gespräche – welches deutsche Werk könnte betroffen sein?
Volkswagen steht unter Druck: Der Absatz schwächelt, die Kosten steigen, und viele Werke sind nicht mehr ausgelastet. Nun bestätigt VW-Chef Oliver Blume erstmals Gespräche über eine mögliche Nutzung deutscher Produktionsstätten durch chinesische Hersteller. Konkrete Entscheidungen gibt es noch nicht, doch die Richtung ist klar: VW sucht neue Wege, um seine Werke rentabel zu halten – und China könnte eine Lösung bieten.
Europa lockt, China zögert
Chinesische Autohersteller drängen auf den europäischen Markt, doch Zölle und politische Hürden erschweren ihren Einstieg. Die Produktion vor Ort könnte eine Abkürzung sein – und VW hätte die passenden Werke. Der Konzern kooperiert bereits eng mit chinesischen Partnern wie SAIC, FAW, JAC und Xpeng. Doch keiner dieser Hersteller hat bislang eigene Fabriken in Deutschland. Eine Kooperation könnte beiden Seiten nutzen.
Überkapazitäten als Problem
Für VW wäre eine solche Kooperation mehr als willkommen. Die Überkapazitäten kosten das Unternehmen hohe Summen. Kurz vor Weihnachten einigte sich VW mit dem Betriebsrat auf Sparmaßnahmen, was die Ernsthaftigkeit der Lage unterstreicht.
Die Produktion in Dresden wird Ende 2025 eingestellt, das ist aber eher eine symbolische Maßnahme und löst nicht die generellen Probleme von VW. Viel entscheidender ist die Zukunft von Werken wie Osnabrück, in dem das T-Roc Cabrio noch bis 2027 vom Band läuft. Danach? Ungewiss.
Chinesische Autos – aber nach VW-Standard?
In Osnabrück ist man vorsichtig optimistisch. Gewerkschaftsvertreter Stephan Soldanski hält eine Produktion für eines der VW-Partnerunternehmen (siehe oben) für denkbar – aber nur unter einer Bedingung: "Unter dem VW-Logo und nach VW-Standards". Ob das für chinesische Hersteller attraktiv ist, bleibt abzuwarten.
Verkaufen statt schließen?
Für VW könnten Verkäufe oder Partnerschaften finanziell günstiger sein als Werksschließungen. Ein Insider sagte Reuters, die Abfindungskosten für die Mitarbeiter wären enorm. Wenn chinesische Investoren übernehmen oder sich Produktionskapazitäten sichern, könnte das der einfachere Weg sein.
- "Das Management hat versagt": Knallhart-Abrechnung mit VW
Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Aber eines ist klar: VW kann es sich nicht leisten, Werke ungenutzt zu lassen. Und die Chinesen wollen einen Fuß in die Tür bekommen. Diese Tür scheint sich jetzt zu öffnen.
- automobilwoche.de: Möglicher Werksverkauf: VW-Chef Blume bestätigt Gespräche mit Chinesen (Bezahl-Inhalt)