An Bundesstraßen und Autobahnen Diese Lamellen sollen gegen ein gefährliches Phänomen helfen
Schallschutzwände sind weithin bekannt, Blendschutzzäune auf Autobahnen und Bundesstraßen weniger. Das ist ihre Funktion.
Schallschutzwände kennt wahrscheinlich jeder, der schon einmal auf einer Autobahn oder Bundesstraße unterwegs war. Nicht nur an Straßen, sondern auch an Bahntrassen schützen sie die Umgebung vor Lärmbelastung. Aber kennen Sie auch die sogenannten Blendschutzzäune?
Gesehen haben dürfte diese grünen Lamellen wahrscheinlich schon ein Großteil der Autofahrer. In der Regel sind sie auf den Leitplanken, auf Betonschutzwänden neben der Fahrbahn oder zwischen zwei Fahrspuren montiert. Aus Kunststoff (genauer: Niederdruckpolyethylen) gefertigt, sollen sie verhindern, dass der Gegenverkehr durch Abblend- oder Fernlicht geblendet wird.
Denn zu viel Licht kann vor allem bei Nachtfahrten, aber auch durch die tief stehende Sonne gefährlich werden: Laut einer ADAC-Umfrage ist für rund drei Viertel der Befragten Blendung im Straßenverkehr ein wichtiges Thema. Jeder Zweite kneift die Augen zusammen oder schaut weg, wenn es blendet – 2,4 Prozent schließen sogar die Augen. Das bedeutet einen gefährlichen Blindflug. Und genau das sollen die Blendschutzzäune an einigen Stellen verhindern.
Welche Wirkung blendendes Licht im Straßenverkehr auf die Autofahrer hat, hat der ADAC 2023 in einer repräsentativen Umfrage herausgefunden:
These | Prozentzahl der Befürworter |
---|---|
Alles rund um die Lichtquelle ist schwer zu erkennen | 60,1 |
Irritation | 32,7 |
Lichtfleck im Blickfeld, der nur langsam verschwindet | 23,3 |
Lichtstreuung/Lichtvorhang | 21,0 |
Schmerzen | 4,3 |
Ich weiß es nicht | 7,6 |
Sonstiges | 0,7 |
Schon in den 1960er Jahren gab es erste Versuche, an Stellen mit hoher Blendgefahr solche Vorrichtungen anzubringen. Noch heute findet man sie vor allem dort, wo es aufgrund der Straßenführung zu erhöhter Blendgefahr kommt. Dazu zählen zum Beispiel Strecken mit starkem Verkehr bei Dunkelheit, Strecken mit paralleler Führung von Schienen- und Straßenverkehr, Steigungen oder Kuppen, langgezogene Kurven, Brücken sowie Streckenabschnitte mit stark blendenden Lichtquellen am Straßenrand – beispielsweise industriellen Anlagen. Je nach Abstand und Drehung der Lamellen kann aus dem Blendschutz auch ein Sichtschutzzaun werden.
Anforderungen an den Blendschutzzaun
Laut der DIN-Norm DIN EN 12676 müssen die einzelnen Lamellen UV-beständig sein, eine glatte Oberfläche haben und hohl sein. Durch ihre spezielle Form sollen sie nicht leicht verbiegen und bei einem Aufprall nicht splittern – und Windgeschwindigkeiten bis 160 km/h aushalten.
- de.nachrichten.yahoo.de: "Jeder kennt sie: Wozu die grünen Lamellen auf der Leitplanke dienen"
- adac.de: "Gefahr durch Blendung: Viele Autofahrer sind betroffen"
- beilharz.eu: "Blendschutz- und Kurvensicherungssysteme bieten eine optimale Sicherheit für Verkehrsteilnehmer"