Erkennen Sie ihn? Aus diesem Kasten wurde später ein SUV-Welterfolg
Dacia bleibt auf Erfolgskurs: Erstmals überholen die Rumänen sogar die Konzernmutter Renault. Robustheit und günstige Preise ebneten den Weg zum Bestseller – und der Duster.
Überraschungscoup für den Billigautobauer Dacia: Die rumänische Renault-Tochter verkaufte 2023 in Deutschland erstmals mehr Autos als die Muttermarke selbst. Treiber des Erfolgs war natürlich ein SUV: der Dacia Duster.
Eine vierzigjährige Erfolgsgeschichte
Dabei ist der Duster eigentlich ein Oldie, der bereits in den Achtzigerjahren Furore machte. Damals brachte der rumänische Hersteller Aro unter dem Namen "Dacia Duster" einen preiswerten Geländewagen auf den Markt. "Die Alternative in Preis und Leistung" lautete der Werbeslogan, damals noch so bieder wie die Autos selbst. Längst wurden nicht nur die Slogans frecher ("Dacia, skandalös günstig"), sondern auch das Design der Dacia-Modelle hat sich deutlich verändert.
Der Grundstein des späteren Dacia-Erfolgs wurde aber schon vor fast 60 Jahren gelegt: 1966 ging Dacia eine Kooperation mit dem französischen Autogiganten Renault ein. Die Partnerschaft bescherte Dacia mit der robusten Modellreihe 1300 den ersten Millionen-Seller.
Nach einer Trennung kam die Verbindung 1999 erneut zustande. Damals erwarb Renault die Mehrheit an Dacia. Inzwischen gehört den Franzosen das gesamte Unternehmen. Unter ihrer Regie gelang Dacia, woran viele andere Billigmarken zuvor gescheitert waren: Sie entwickelten preiswerte und gleichzeitig solide Autos, mit denen sich trotz der niedrigen Preise Gewinne erwirtschaften ließen.
2009 stellte die Marke auf dem Genfer Automobilsalon die Studie des neuen Duster vor. Die Serienversion wurde schnell zum Millionen-Seller. Seit 2017 ist die zweite Generation auf dem Markt. Insgesamt liefen bisher mehr als 2,3 Millionen Duster vom Band.
Ausgerechnet Frankreich ist der größte Dacia-Markt
Heute vertreibt das Unternehmen seine Modelle in mehr als 40 Ländern rund um das Mittelmeer. Zwar zählt Rumänien, das Mutterland der Marke, immer noch zu den fünf wichtigsten Absatzmärkten. Aber der mit Abstand größte Markt ist inzwischen Frankreich, wo der Mutterkonzern Renault seinen Sitz hat.
Warum Dacia?
Der Name Dacia verweist auf die rumänische Vergangenheit als römische Provinz Dakien (lateinisch Dacia).
Auch in anderen westeuropäischen Ländern wie Italien, Portugal und Belgien hat sich Dacia einen festen Kundenstamm aufgebaut. In Frankreich belegt Dacia inzwischen sogar den dritten Platz unter den meistverkauften Marken.
Für den Mutterkonzern Renault könnte der Erfolg des Duster allerdings einen leicht bitteren Beigeschmack bekommen. Denn der Billigableger stellt die Premiummarke im eigenen Konzern zunehmend in den Schatten.
- Nachrichtenagentur SP-X
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