Umweltgift auf Rädern Studie zeigt: So schmutzig sind SUVs wirklich
Der SUV-Boom hat die Bemühungen zur CO2-Reduzierung im Straßenverkehr massiv behindert. Das zeigt eine aktuelle Studie.
Laut einer Studie der Global Fuel Economy Initiative (GFEI) hat der anhaltende SUV-Boom die weltweiten Bemühungen zur CO2-Reduktion im Straßenverkehr massiv behindert. Demnach gab es in den vergangenen zehn Jahren einen Rückgang um nur 4,2 Prozent – statt einer möglichen Reduktion um 30 Prozent.
- 5,39 Meter lang oder 2,7 Tonnen schwer: Neue Modelle stellen auch immer wieder neue Rekorde auf – die nicht jeder bejubelt. So dick sind unsere Autos geworden.
SUVs dominieren den Weltmarkt
Der Studie zufolge haben SUVs einen Anteil von rund 51 Prozent am weltweiten Neuwagenmarkt. Mit einem Durchschnittsgewicht von 1,5 Tonnen und einem Flächenverbrauch von durchschnittlich 4,2 Quadratmetern – ein neuer Höchstwert – tragen sie erheblich zur Umweltbelastung bei. In Europa und China mildert der zunehmende Einsatz von Elektroantrieben den SUV-Boom teilweise ab, mit einer jährlichen Effizienzsteigerung von sechs Prozent im Vergleich zu den USA, wo die Elektromobilität noch wenig Einfluss hat (1,6 Prozent Effizienzsteigerung).
Das ist die GFEI
Die Global Fuel Economy Initiative (GFEI) ist eine weltweite Umweltschutz- und Lobbyorganisation, der namhafte Partner wie die Internationale Energieagentur, das Umweltprogramm der Vereinten Nationen, die FIA Foundation und der International Council on Clean Transportation (ICCT) angehören.
Grenzwerte bei der Fahrzeuggröße gefordert
Die Autoren der Studie fordern dazu auf, Obergrenzen für Fahrzeuggrößen festzulegen, um den Trend zu SUVs zu begrenzen und umzukehren und gleichzeitig den Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu beschleunigen. Dan Sperling, Gründungsdirektor des Institute of Transportation Studies an der University of California, sagt: "Die Umkehr des Trends zu größeren und schwereren Fahrzeugen ist der Schlüssel zu einer nachhaltigeren Mobilität."
Außerdem empfehlen die Experten strengere Umwelt- und Sicherheitsvorschriften für stark genutzte Fahrzeuge wie Firmenwagen, Taxis, Regierungsflotten sowie Mitfahr- und Carsharing-Dienste.
Auch der ADAC hat das Segment vor einiger Zeit kritisch betrachtet – unter anderem hinsichtlich seiner Umwelteigenschaften. Die Ergebnisse des Vergleichstests finden Sie hier. Wichtigste Schlussfolgerung des Verkehrsclubs: "Egal, für welche Karosserie man sich entscheidet – wer die Umwelt und den Geldbeutel schonen will, sollte sich grundsätzlich nur ein Auto kaufen, das so groß wie unbedingt nötig und so klein und leicht wie irgendwie möglich ist."
- globalfuelecononmy.org: Heaviest ever SUVs massively undermine climate benefits of other vehicle improvements, says new GFEI report (Englisch)