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Volvo S60 und V60: Baureihe im Gebrauchtwagencheck


Schwede im Check
Gebrauchter Volvo S60 und V60: Zu schön, um wahr zu sein

Von dpa
07.11.2023Lesedauer: 3 Min.
Volvo S60 V60 HUVergrößern des Bildes
Schicker Schwede im Doppelpack: Der Volvo S60 und sein Kombi-Pendant V60 (rechts). (Quelle: Volvo/dpa-tmn/dpa)
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Schicker Look, solide Technik. Doch ein paar Kritikpunkte sollten Interessenten kennen: So schneidet der Volvo der 60er-Baureihe (ab 2010) beim TÜV ab.

Schickes skandinavisches Design in der Mittelklasse – das macht die 60er-Baureihe von Volvo aus. Blechkleid und Innenraum sollen bei Verarbeitung und Anmutung gehobenen Ansprüchen genügen. Je nach Baureihe ist auch die Motorenpalette breit, wobei Volvo in der aktuellen Generation nur noch Vierzylinder einsetzt. Eine Ausnahme bildet der Plug-in-Hybrid, dessen Hinterachse elektrisch angetrieben wird.

Wer sich für den Schweden als Gebrauchtwagen interessiert, schaut allerdings besser genau hin. Denn bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) leistet sich der schicke Schwede schon in jüngeren Jahren ein paar Patzer.

Fakten zum Volvo S60 und V60

Modellhistorie: Die erste 60er Baureihe kam 2000 erstmals zunächst nur als Stufenheck S60 auf den Markt. Mit der zweiten Generation ergänzte die Limousine ein Kombi (V60).

2013 führte Volvo ein Facelift durch. 2018 kam die in der Länge und beim Raumangebot deutlich gewachsene Drittauflage, die zudem mit ausgebauter Sicherheitsausstattung vorfährt. Diese umfasst serienmäßig Notbremsassistent und Spurführungshilfe.

Karosserie und Varianten: Den 60er von Volvo gibt es als Limousine, dann heißt er S60. Als Kombi ist er bis aufs Heck nahezu baugleich, dann trägt er die Bezeichnung V60.

Von beiden Generationen wurden Cross Country-Versionen herausgebracht, gröber im Look und mit mehr Bodenfreiheit versehen. Beim aktuellen Modell gibt es in dieser Fassung allerdings nur den Kombi, der dafür aber mit serienmäßigem Allradantrieb ausgestattet ist. In der Version R-Design fährt der Schwede mit Sportfahrwerk vor.

Abmessungen (laut ADAC): Generation ab 2010: S60: 4,63 m x 1,87 m x 1,48 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 375 l bis 735 l; V60: 4,63 m x 1,87 m x 1,48 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 360 l bis 755 l (je gemessen bis Fensterunterkante); die Cross Country-Versionen sind etwas breiter und sieben Zentimeter höher.

Generation seit 2018: S60: 4,78 m x 1,85 m x 1,43 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 427 l (Plug-in-Hybrid: 391 l); V60: 4,78 m bis 4,79 m x 1,85 m x 1,43 m bis 1,50 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 495 l bis 1.407 l (Plug-in-Hybrid: 481 l bis 1.393 l).

Motoren: Generation ab 2010: Benziner (Vier- und Sechszylinder, Front- und Allradantrieb): 90 kW/122 PS bis 270 kW/367 PS; Diesel: (Vier- und Fünfzylinder, Front- und Allradantrieb): 84 kW/115 PS bis 165 kW/224 PS. Der V60 wurde auch als Plug-in-Dieselhybrid gebaut: 158 kW/215 PS bzw. 162 kW/220 PS plus je 50 kW/68 PS des E-Motors.

Generation seit 2018: Benziner (Vierzylinder, Front- und Allradantrieb): 140 kW/190 PS bis 240 kW/326 PS; Diesel (nur noch V60): (Vierzylinder, Front- und Allradantrieb): 110 kW/150 PS bis 147 kW/200 PS. Plug-in-Hybrid (Vierzylinder-Otto- + E-Motor, Allrad): 186 kW/253 PS bis 233 kW/318 PS. Benziner und Diesel gibt es auch als Mild-Hybrid.

Stärken

Komfortabel gleiten, gehobenes Ambiente dank feiner Materialien und solider Verarbeitung: Der Mittelklasse-Volvo hängt die Messlatte hoch. Technisch lösen den Anspruch fast alle Fahrwerkskomponenten, viele Teile der Bremsanlage oder auch die lange durchhaltende Auspuffanlage ein, berichtet der "Auto Bild Tüv-Report 2023".

Schwächen

Doch gibt der Schwede auch Anlass zu Kritik. Bei der vierten HU schnellen die Mängelquoten von Achsaufhängungen und Lenkgelenken in die Höhe. Schon beim zweiten Check wird häufig Ölverlust diagnostiziert. Ein Mangel, der sich beim neueren Volvo bereits andeutet.

Das aktuellere Modell, für das der Report die erste HU nach drei Jahren berücksichtigt, schwächelt bereits bei Frontscheinwerfern und Bremsscheiben; bei den Bremsschläuchen liegt die Bemängelungsquote zwar bei 0,1 Prozent aller Prüfungen, normal seien beim ersten Check jedoch null Prozent, so der Report.

Pannenverhalten

Auch hier gibt der Schwede ein gemischtes Bild ab. Exemplare der Erstzulassungsjahre 2011, 2012 und 2014 platzieren sich im Mittelfeld der ADAC-Pannenstatistik, die Autos bis 2020 berücksichtigt.

"Die übrigen Jahre sind gut", teilt der Club mit. Die Pannenschwerpunkte sind: Anlasser (2012), Antriebsriemen (2011 und 2012) sowie Einspritzdüsen (2011).

Marktpreise

… laut "DAT Marktspiegel" der Deutschen Automobil Treuhand (mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):

  • V60 D2 AWD Basis (2016); 88 kW/120 PS (Vierzylinder); 146.000 Kilometer; 9.700 Euro.
  • V60 D6 AWD Hybrid Momentum (2016); 212 kW/288 PS (mit Fünfzylinder); 146.000 Kilometer; 19.600 Euro.
  • S60 T6 AWD R-Design (2017); 225 kW/306 PS (Vierzylinder); 90.000 Kilometer; 23.800 Euro.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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