Gebrauchtwagen im TÜV-Check: Polo, Golf, Touran: Die besten VW-Modelle

Von Polo über Golf bis Touareg

TÜV-Auswertung: Das sind die besten gebrauchten VWs

Neue Autos von VW sind recht teuer – aber sind sie als Gebrauchte auch noch gut? Die Auswertungen des TÜV geben Aufschluss über die besten Gebraucht-Volkswagen.

Vom (mittlerweile eingestellten) Kleinstwagen Up über Klassiker wie Polo, Golf oder Passat hin zu Familienkutschen wie Caddy, Touran, Sharan oder SUVs wie Tiguan oder Touareg – VW hat für viele Bedürfnisse ein Auto im Angebot. Viele davon haben sich in Deutschland zu Bestsellern entwickelt. Günstig sind diese als Neuwagen in der Regel allerdings nicht. Dann vielleicht lieber zu einem Gebrauchten greifen? Der TÜV-Report vergleicht jährlich die Ergebnisse von Millionen Hauptuntersuchungen (HU) und vermittelt damit ein gutes Bild von der Langzeitqualität einzelner Modelle. Welcher gebrauchte VW ist tendenziell gut – und ist er besser als der Durchschnitt?

Entscheidend bei der Bewertung ist die sogenannte Mängelquote: Sie gibt an, wie viele Fahrzeuge jeweils durch die Hauptuntersuchung gefallen sind. Wir stellen Ihnen jeweils die fünf besten Modelle aus drei Altersgruppen mit den wichtigsten Stärken und Schwächen vor – bei Dopplungen belassen wir es bei einer Beschreibung. Der Vollständigkeit halber finden Sie in den Aufzählungen alle Modelle, die im TÜV-Report berücksichtigt wurden.

4- bis 5-Jährige (Durchschnittliche Mängelquote: 8,9 %)

Unter den jüngeren Gebrauchten liegen elf der 14 VWs oberhalb des Durchschnitts bei der Mängelquote. Vor allem der Golf Sportsvan zeigt in allen Altersklassen enorm wenige Mängel, aber auch das Kompakt-SUV T-Roc beweist Qualitäten. Auf den hinteren Plätzen liegen Passat (hohe Laufleistungen), Caddy (hohe Beanspruchungen) und der Familienvan Sharan.

• VW Golf Sportsvan – Platz 1 – Mängelquote: 4,2 %: zuverlässige Bremsen, variables Raumkonzept, langlebiges Fahrwerk, kaum Probleme bei der Hauptuntersuchung.
• VW T-Roc – Platz 1 – Mängelquote: 4,2 %: Stärken: gute Fahrwerksqualität, präzise Lenkung, grundsätzlich zuverlässige Bremsanlage, kaum Mängel bei Licht und Elektronik. Schwächen: Hartplastik im Innenraum (vor der Modellpflege 2022), gelegentlicher Verschleiß an Bremsscheiben.
• VW T-Cross – Platz 3 – Mängelquote: 4,6 %: Stärken: kompaktes, praktisches SUV mit gutem Fahrwerk, hoher Verarbeitungsqualität und sehr niedriger Mängelquote.
  Schwächen: Bremsanlage teils unterdimensioniert, gelegentliche Mängel bei der Fußbremse.
• VW e-Golf – Platz 6 – Mängelquote: 5,0 %: Stärken: sehr solide Konstruktion, kaum Mängel bei Fahrwerk und Licht, verschleißarme Bremsscheiben. Schwächen: Auffälligkeiten bei der Fußbremse (Mängelquote doppelt so hoch wie der Schnitt), eingeschränkte Ladeleistung (40 kW).
• VW Touareg – Platz 9 – Mängelquote: 5,4 %: Stärken: Reisefahrzeug mit hoher Zuglast (3,5 Tonnen), auch für schweres Gelände geeignet. In der dritten Generation (seit 2018) gute Ergebnisse bei Fuß- und Handbremse. Schwächen: Achsaufhängungen werden überdurchschnittlich oft kritisiert, teils problematische Bremsleitungen.
• VW Polo – Platz 11 – Mängelquote: 5,6 %
• VW Golf – Platz 28– Mängelquote: 6,6 %
• VW Tiguan – Platz 35 – Mängelquote: 7,1 %
• VW Beetle – Platz 41 – Mängelquote 7,6 %
• VW Up – Platz 48 – Mängelquote 8,0 %
• VW Touran – Platz 48 – Mängelquote: 8,0 %
• VW Passat – Platz 76 – Mängelquote: 9,9 %
• VW Caddy – Platz 97– Mängelquote: 10,8 %
• VW Sharan – Platz 114 – Mängelquote: 17,7 %

6- und 7-Jährige (Durchschnitt: 13,4 %)

Auch hier liegt ein großer Teil der Volkswagen-Fahrzeuge oberhalb des Durchschnitts dieser Altersklasse.

• VW Golf Sportsvan – Platz 3 – 7,3 %
• VW Tiguan – Platz 13 – 9,3 %: Stärken: geräumiges Familien-SUV, auch in der 20 cm längeren Allspace-Variante erhältlich. Hohe Anhängelast (bis 2,5 Tonnen), viel Komfort, stabiles Fahrwerk und gute Bremsanlage. Schwäche: schneller Verschleiß der Bremsscheiben.
• VW Golf – Platz 24 – 10,8 %: Stärken: Die siebte Generation (bis 2021) punktet mit verschiedenen Modellvarianten, einem guten Platzangebot und hoher Qualität. Wenig Probleme mit den Bremsen. Schwächen: häufiger gebrochene Federn und undichte Dämpfer, mit steigendem Alter Ölverlust.
• VW Touran – Platz 25 – 10,9 %: Stärken: groß und variabel, dazu sparsame Motoren und gutes Fahrverhalten. Keine bis geringe Probleme in den Kapiteln Fahrwerk oder Antrieb. Schwächen: Bremsscheiben verschleißen recht schnell.
• VW Touareg – Platz 30 – 11,5 %
• VW Polo – Platz 38 – 12,1 %
• VW Beetle – Platz 52 – 12,6 %
• VW Up – Platz 58 – 13,5 %
• VW Passat – Platz 63 – 14,0 %
• VW Caddy – Platz 66 – 14,2 %
• VW Sharan – Platz 103 – 19,8 %

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8- und 9-Jährige (Durchschnitt: 18,0 %)

Auch mit steigendem Alter ist der Durchschnitt der VW-Modelle immer noch solide. Bei Modellen mit viel Elektronik an Bord fängt diese schon einmal an, Probleme zu bereiten.

• VW Golf Sportsvan – Platz 3 – 10,9 %
• VW Touareg – Platz 6 – 12,4 %: In dieser Altersklasse ist noch die zweite Generation (bis 2018) unterwegs. Stärken: hohe Zuglast und gute Geländetauglichkeit, bequem und gut verarbeitet. Gute Achsaufhängungen und Bremsen. Schwächen: mit dem Alter zunehmende Störungen bei Technik-Features, Mängel an Bremsleitungen und steigender Ölverlust.
• VW Golf – Platz 16 - 14,0 %
• VW Passat – Platz 28 – 16,1 %: Im Alter ist der Langläufer im Schnitt besser als in jüngeren Jahren. Stärken: viel Platz und Komfort, solide Bremsanlage. Schwächen: hoher Verschleiß bei den Bremsscheiben sowie Federn und Dämpfern aufgrund hoher Laufleistungen. Steigender Ölverlust und zickige Elektronik.
• VW Up – Platz 40 – 16,8 %: Stärken: Für einen Kleinwagen sehr geräumig. Solides Fahrwerk, kaum Rost. Schwächen: häufige Mängel bei der Funktion der Fußbremse und bei der Beleuchtung.
• VW Polo – Platz 47 – 17,9 %
• VW Touran – Platz 48 – 18,0 %
• VW Beetle – Platz 57 – 19,2 %
• VW Tiguan – Platz 60 – 19,5 %
• VW Caddy – Platz 65 – 20,2 %
• VW Sharan – Platz 76 – 22,2 %

Welches Modell tatsächlich zu Ihren Bedürfnissen passt und ob Ihr Wunschkandidat tatsächlich so mängelfrei ist, wie es die Statistik angibt, ist natürlich vollkommen individuell. Machen Sie eine ausführliche Probefahrt, prüfen Sie Unterboden und Motorraum sowie den grundsätzlichen Zustand Ihres Favoriten gründlich.