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China: Menschenart Homo juluensis mit riesigen Schädeln entdeckt


China-Funde
Forscher erklären "Großschädligen" zur neuen Menschenart

Von t-online, dom

Aktualisiert am 08.12.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein frühzeitlicher Mensch in der Darstellung eines Künstlers. (Symbolbild)Vergrößern des Bildes
Ein jagender frühzeitlicher Mensch in der Darstellung eines Künstlers. (Symbolbild) (Quelle: IMAGO/Gemini)
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Eine Menschenart mit erstaunlich großen Schädeln: Wo muss sie in unserem Stammbaum eingeordnet werden? Forscher sprechen nun ein Machtwort.

Die Entstehungsgeschichte der Menschheit ist komplex und voller Geheimnisse. Vor etwa zwei Millionen Jahren begannen sich im südlichen Afrika, dem Ursprungsort der Menschheit, verschiedene Arten von Vor- und Frühmenschen zu entwickeln.

Während einige dieser Arten, wie Homo habilis und Homo erectus, zu unseren Vorfahren wurden, starben andere aus. Zu letzteren zählen beispielsweise Homo naledi, Paranthropus boisei und einige Australopithecus-Arten. Gleichzeitig entstanden mehrere Frühmenschenarten nebeneinander, darunter Homo rudolfensis, Homo ergaster, Homo naledi und Homo erectus.

Es existieren jedoch noch weitere Fossilfunde, deren Einordnung bis heute unklar bleibt, da ihre Eigenschaften nicht mit den bekannten Homininen-Arten übereinstimmen. Dies trifft besonders auf Entdeckungen von Frühmenschen zu.

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"Es ist inzwischen offensichtlich, dass die morphologische Vielfalt unter den spätpleistozänen Homininen-Fossilien aus dem östlichen Asien größer ist, als wir erwartet haben", stellen Christopher Bae von der University of Hawaii und Xiujie Wu von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in einer Studie fest, die jetzt im Fachmagazin "Nature Communications" erschienen ist.

Bisland nicht bekannte Eigenschaften

Kürzlich wurde ein weiterer asiatischer Frühmensch in der Abstammungslinie des Homo sapiens entdeckt. Bei den Funden handelt es sich um 200.000 bis 130.000 Jahre alte Überreste einer bislang unbekannten Menschenart aus Xujiayao in Nordchina.

"Was bei den Xujiayao-Homininen besonders heraussticht, ist ihr sehr großer Schädel, außerdem einige für ihr Alter erstaunlich primitive Merkmale der Zähne und des Schädels sowie Neandertaler-Merkmale", berichtet Paläoanthropologe Bae. Diese Frühmenschen weisen zudem Eigenschaften auf, die bei keiner anderen bekannten Menschenart zu finden sind.

So lagen die Abmessungen ihrer Schädel zwischen 1,67 und 1,78 Litern Volumen und waren damit deutlich größer als die des Neandertalers mit rund 1,44 und des modernen Menschen mit 1,34 Litern Volumen.

Bae und sein Team untersuchten daraufhin sämtliche asiatische Frühmenschenfossilien erneut. Sie kamen zu dem Schluss, dass einige bisher nicht klassifizierte Frühmenschen zusammen mit den Xujiayao-Funden eine eigenständige, neue Art bilden.

Chinesisch für "großer Schädel"

"Diese Fossilien repräsentieren eine neue Form von großhirnigen Homininen, die im späten Quartär in weiten Teilen Ostasiens verbreitet waren", erklärt Bae. Die Forscher benannten diese neue Menschenart Homo juluensis, abgeleitet vom chinesischen Begriff für "großer Schädel".

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Nach dieser Neueinteilung umfasst der Stammbaum der Gattung Homo in Asien nun sieben Arten: Neben Homo erectus, Homo neanderthalensis und Homo sapiens existierten vor 300.000 bis 50.000 Jahren in dieser Region vier weitere Homo-Spezies – Homo floresiensis, Homo luzonensis, Homo longi und die neu entdeckte Art Homo juluensis, zu der auch die Denisova-Menschen gezählt werden.

"Diese Neuordnung ist wichtig, weil sie uns und anderen Forschern hilft, die komplexe Geschichte der menschlichen Entwicklung in Asien besser zu verstehen", so Bae. "Sie schließt einige Lücken in unserem Verständnis unserer frühen Verwandten."

Verwendete Quellen
  • Greek Reporter: "Scientists Discover New Human Species in China" (Englisch)

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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