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Bienen: Darum sind sie in Deutschland so friedlich


Faszinierender Grund
Darum sind die Bienenvölker in Deutschland so friedlich

Auch wenn es immer wieder Geschichten über aggressive Bienen gibt – eigentlich sind die Insekten sehr friedlich. Und das hat auch einen Grund.

Aktualisiert am 16.05.2023|Lesedauer: 2 Min.
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Eigentlich gelten Bienen als harmlos. Nur in bestimmten Situationen werden die Insekten aggressiv – etwa, wenn sie ihr Volk bedroht sehen. Dass die nützlichen Insekten tatsächlich Menschen angreifen, kommt selten vor. Warum das so ist, hat einen faszinierenden Grund. Marina Meixner, die 1. Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung, hat ihn t-online erklärt.

imago 91778564Vergrößern des Bildes
Ein Schwarm Honigbienen: Normalerweise geht von den Insekten keine Gefahr aus.

In Deutschland gibt es knapp 600 Bienenarten, allerdings nur eine Honigbienenart – die Westliche Honigbiene. Die anderen Arten sind Wildbienen, zu denen auch die verschiedenen Hummelarten gehören. Die meisten Wildbienen leben solitär, sind also Einzelgänger. Nur wenige leben wie die Honigbiene als großes Volk.

Bei Wildbienen in Deutschland ist kein aggressives Verhalten bekannt

Da die meisten Wildbienen als Einzelgänger leben, müssen sie keine Nester verteidigen. Deswegen ist bei Wildbienen kein aggressives Verhalten bekannt. Wie es auf der Webseite von "Wildbiene.org" heißt, sind zudem die Stacheln der meisten Arten so fein, dass sie die Haut eines Menschen nicht durchdringen können – und wenn doch, ist der Stich kaum spürbar. Zudem besitzen nur die weiblichen Tiere einen sogenannten Wehrstachel.

Ein wenig anders sieht das bei den Honigbienen aus. Da sie in einem großen Volk mit einer Königin leben, verteidigen sie ihren Bienenstock im Falle eines "Angriffs". Das heißt allerdings nicht, dass sie generell aggressiv sind – ganz im Gegenteil.

Marina Meixner zufolge spielen die Sanftmütigkeit und Friedfertigkeit von Bienen bei Züchtern eine große Rolle und sind "eines der stärksten Selektionskriterien" in der Bienenzucht. Das sei besonders wichtig, da viele Honigbienenvölker in Deutschland in bebauten oder gar stark frequentierten Gegenden leben – beispielsweise auch in der Stadt.

Bienenvölker sind heute friedlicher durch selektive Züchtung

Meixner erzählt, dass ältere Imker oft davon berichten, dass die Bienen früher wesentlich aggressiver waren, teilweise so sehr, dass man sich den Völkern nicht einmal nähern konnte. Heutzutage können Imker durch die selektive Züchtung bei besonders friedlichen Völkern sogar ohne Schutzkleidung wie Schleier und Handschuhe an die Kästen gehen.

In seltenen Fällen können allerdings auch die friedlichen Honigbienen aggressiv werden, nämlich dann, wenn ihre Vorräte und ihre Königin bedroht werden. Wenn man also doch mal ein Nest zu Gesicht bekommt, sollte man sich am besten nicht nähern oder zumindest nicht vor das "Flugloch" stellen, aus dem die Bienen kommen, so Meixner.

Von einzelnen Bienen, die gerade auf "Sammeltour" sind, gehe normalerweise keine Gefahr aus, sie seien "letztendlich nicht an uns interessiert" – außer man tritt direkt auf die Biene drauf. Generell muss man aber keine Angst davor haben, grundlos von Bienen attackiert zu werden. Besonders aufpassen sollten allenfalls Allergiker.

Verwendete Quellen
  • Telefonisches Interview mit Marina Meixner
  • wildbiene.org/wildbienen
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