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Zum journalistischen Leitbild von t-online.20 Produkte im Test "Öko-Test": Diese Walnüsse sind bedenklich
Bei einigen Walnüssen von Eigenmarken stimmt der Geschmack nicht, manche sind mit Mineralöl verunreinigt. Und in einem Markenprodukt steckt ein bedenklicher Weichmacher, wie "Öko-Test" zeigt.
Zwölf von 20 Walnusskernen haben bei "Öko-Test" (Heft 12/2021) mit dem Testurteil "sehr gut" abgeschnitten. Sie waren frei von kritischen Inhaltsstoffen und schmeckten gut. Drei Produkte waren "gut", eins immerhin "befriedigend". Bei vieren hatte "Öko-Test" aber etwas mehr zu meckern – drei schnitten "ausreichend" ab, eins fiel mit "mangelhaft" durch den Test.
"Öko-Test": Diese Walnusskerne schnitten schlecht ab
Zunächst einmal stimmte die Sensorik nicht. Bei "Puda Walnusskerne" von Penny ("ausreichend") und "Ardilla Kalifornische Walnusskerne naturell" ("mangelhaft") von Norma bemängelten die Tester eine Lösungsmittelnote in Geruch und Geschmack. Die "Clarky‘s Walnusskerne aus Kalifornien, naturbelassen" von Netto-Markendiscount ("ausreichend") und auch die "Feinste Walnusskerne" von Farmer's Snack ("ausreichend") schmeckten und rochen nach ihrer Verpackung.
In den genannten Discounter-Produkten entdeckte das Labor zudem Gehalte an gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH/MOSH-Analoge), die "Öko-Test" als "erhöht" (Walnüsse von Netto und Norma) beziehungsweise "leicht erhöht" (Walnüsse von Penny, aber auch "Gut & Günstig Walnusskerne naturbelassen" von Edeka) einstufte.
MOSH können sich im Körperfett, in der Leber oder in den Lymphknoten anreichern. Welche Folgen das hat, ist noch unklar.
Weichmacher in Walnüssen von Farmer's Snack
In den Walnüssen von Farmer‘s Snack, die mit 6,15 Euro pro 200 Gramm zu den teureren Produkten im Test gehörten, wies das Labor den als fortpflanzungsgefährdend eingestuften Weichmacher Diethylhexylphthalat (DEHP) nach. Den Gehalt bewertet "Öko-Test" als "erhöht", da er über dem Wert liegt, der laut dem spezifischen Migrationslimit (SML) einer EU-Regelung aus Verpackungen und Co. in Lebensmittel übergehen darf.
Überprüft wurden insgesamt 20 Produkte. Dabei handelte es sich um abgepackte Walnusskerne, die hauptsächlich als "naturbelassen" oder "naturell" bezeichnet sind. Das bedeutet, sie enthalten außer den Walnusskernhälften keine weiteren Zutaten. Die Kosten lagen zwischen 1,99 Euro und 7,06 Euro für 200 Gramm.
Im Labor wurden die Walnüsse auf bedenkliche Inhaltsstoffe untersucht, etwa auf Schimmelpilzgifte, Salmonellen, Weichmacher und Mineralölbestandteile. Zudem verkosteten Sensorik-Experten die Walnusskerne und achteten dabei auf Auffälligkeiten in Geruch, Geschmack und Mundgefühl.