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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Stiftung Warentest Diese Hähnchenschenkel sind "nicht verzehrfähig"
Die Stiftung Warentest hat Hühnerbeinprodukte unter die Lupe genommen. Bereits beim Öffnen der Verpackung rochen viele faulig. Selbst Bio-Fleisch war kein Garant für gute Qualität.
Die Stiftung Warentest hat 17 Hühnerbeinprodukte auf die Probe gestellt. Fast keines war gänzlich frei von Keimen. So vergaben die Tester kein "Sehr gut", nur fünf Produkte wurden mit "gut" bewertet. Der Rest der getesteten Hühnerschenkel bekannter Supermärkte und Hersteller überzeugte nicht. Viele rochen bereits beim Öffnen faulig. Von diesen waren sieben "befriedigend" und vier nur "ausreichend". Ein Bio-Produkt war sogar gänzlich verdorben und fiel mit "mangelhaft" durch den Test.
Hähnchenkeulen: Dieses Produkt fiel durch den Test
Dabei handelte es sich um "Bio-Hähnchenkeulen" des Herstellers Freiland Puten. Sie waren laut dem Testurteil "nicht verzehrfähig". Die Tester fanden auf ihnen neben Campylobacter auch Verderbniskeime. Diese seien auf eine mangelnde Hygiene oder eine Unterbrechung der Kühlkette nach der Schlachtung zurückzuführen. Die Stiftung sah sich in einem weiteren Test die Unternehmensverantwortung des Herstellers genauer an. Diese bewertete sie mit "gut", das Produkt erhielt sogar als einziges ein "Sehr gut" beim Thema Tierwohl.
Stark mit Keimen belastet waren auch "Gut Langenhof Hähnchen-Schenkel mit Rückenstück" von Norma (Gesamturteil "ausreichend") und "Meine Metzgerei Hähnchenschenkel mit Rückenstück" von Aldi Nord ("ausreichend"). In einer von vier Packungen des Aldi-Nord-Produkts entdeckte das Labor sogar Salmonellen.
Diese Hähnchenschenkel schmeckten den Testern am besten
Testsieger wurden die "Hähnchenschenkel" in Bio-Qualität von Rewe. Sie erhielten ein "Gut" (1,8). Sie schmeckten den Testern am besten und waren vergleichsweise wenig mit Keimen belastet. Sein Engagement für Tier und Mensch in der Lieferkette könne Rewe Bio aber noch verbessern, urteilten die Tester.
Auf fast jedem Produkt wurden Keime gefunden. Die meisten, wie etwa Campylobacter-Bakterien, stellen laut Stiftung Warentest keine gesundheitliche Gefahr dar, wenn die Schenkel gut erhitzt werden. Auf zehn Produkten wurden aber auch antibiotikaresistente Keime gefunden. Sie können indirekt gefährlich werden, wenn sie ihre Resistenzgene auf gefährlichere Erreger übertragen.
Stiftung Warentest untersuchte Sensorik und Keimbelastung
Überprüft wurden Geruch und Aussehen des rohen Fleisches sowie Geruch und Geschmack der bereits zubereiteten Variante (ohne Gewürze und Co). Ein wichtiges und potenziell vernichtendes Kriterium war außerdem die Keimbelastung auf dem Fleisch. Auch die Nutzerfreundlichkeit der Verpackung und die Deklaration spielten eine Rolle für das Gesamturteil.
In einer weiteren Untersuchung, deren Ergebnis aber nicht ins Testurteil einging, nahmen die Tester die Produktion des Fleisches und die Verantwortung der Hersteller (CSR) unter die Lupe. Sie bewerteten hierfür Tierwohl, Arbeitsbedingungen, Umweltschutz, Unternehmenspolitik und Transparenz.
- Testergebnisse Stiftung Warentest
- Nachrichtenagentur dpa-tmn