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Senf von Aldi und Kaufland: Testsieger bei "Öko-Test"


"Öko-Test"
Günstige Eigenmarken brillieren im Senf-Test

Senf gibt Speisen das gewisse Extra. Aber ist er auch frei von gesundheitsschädlichen Stoffen? Die Verbraucherschützer von "Öko-Test" machten den Check.

25.04.2024|Lesedauer: 3 Min.
Von t-online, dom
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Senf ist aus der deutschen Küche nicht wegzudenken. Er gibt Fleisch, Eierspeisen, Soßen und Dressings die nötige Schärfe. Darüber hinaus werden Senfölen entzündungshemmende Eigenschaften nachgesagt. Sie sollen sich positiv auf unsere Darmgesundheit auswirken und dabei helfen, durch ihren hohen Gehalt an Antioxidantien das Herz-Kreislauf-System zu schützen. Aber was steckt drin in unserem Senf – also außer Senfkörnern? Und was davon hat im Produkt nichts zu suchen?

Senf ist beliebt: Aber ist der Salat mit Honig-Senf-Dressing noch vegan?Vergrößern des Bildes
Senf: Die Paste aus Senfkörnern macht Fleischspeisen schmackhafter und soll beim Verdauen helfen. (Quelle: HandmadePictures/getty-images-bilder)

Die Verbraucherschützer von "Öko-Test" (Ausgabe 05/2024) haben 23 Senf-Produkte ins Labor geschickt und kamen zu einem insgesamt positiven Ergebnis: Gut ein Drittel schnitt mit "sehr gut" ab – darunter auch zwei günstige Eigenmarken, die gerade einmal 45 Cent pro Glas kosten. Ein weiteres Drittel schaffte es auf ein "gut" und nur ein einziges Produkt fiel durch: der "Alnatura Mittelscharfer Senf", in dem die Laboranten sowohl Bisphenol F als auch Erucasäure nachwiesen. Das Urteil der Tester lautet: "mangelhaft".

Der Testverlierer ist ein Bio-Produkt

Erucasäure ist eine Fettsäure, die ganz natürlich im Senf vorkommt. Zu viel davon kann allerdings eine Verfettung des Herzens begünstigen und den Herzmuskel schwächen. Im mittelscharfen Senf vom Bio-Händler Alnatura fanden die Tester erhöhte Werte. Stark erhöht sind den Angaben nach auch die Werte für Bisphenol F – eine chemische Verbindung, die in Kunststoffen verwendet wird.

Wie gelangt Bisphenol F in den Senf?

Damit aus Senfsaat Senf wird, werden die Körner gereinigt, gemahlen und mit Wasser, Essig, Salz und Gewürzen zur sogenannten Maische angesetzt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung BfR vermutet, dass das natürlich in heller Senfsaat vorkommende Glucosinalbin in Kombination mit dem Essig zu Bisphenol F (BPF) reagiert.

Guter Senf für nur 45 Cent

Gute Nachrichten haben die Verbraucherschützer in Sachen Glyphosat. In keinem der getesteten Bio-Senfe wies das Labor das Pestizid nach. Außerdem stammten die Senfkörner für die Bio-Produkte fast ausschließlich aus dem Anbau in Deutschland. Das hat natürlich auch seinen Preis (1,79 – 3,11 Euro pro 250 Gramm).

Richtig guten konventionellen Senf gibt es bereits für nur 45 Cent. Der "Delikato Delikatess Senf Mittelscharf" von Aldi Süd und der "K-Classic Delikatess Senf Mittelscharf" von Kaufland erhalten das Prädikat "sehr gut". Beiden wird neben erfreulichen Noten im Labor auch ein aromatischer Geschmack bescheinigt.

Senf bei "Öko-Test": Die Gesamtergebnisse

Insgesamt fiel der Test wie folgt aus:

  • 8x Senf mit der Gesamtnote "sehr gut"
  • 8x Senf mit der Gesamtnote "gut"
  • 4x Senf mit der Gesamtnote "befriedigend"
  • 2x Senf mit der Gesamtnote "ausreichend"
  • 1x Senf mit der Gesamtnote "mangelhaft"

So lief der Test ab

"Öko-Test" analysierte 23 mittelscharfe Senfe, darunter acht Bio-Produkte. Wenn es von großen Marken eine konventionelle und eine Bio-Variante gab, wurden beide gekauft. Zudem griffen die Tester zu Senf in Gläsern oder Kunststoffbechern, Tubensenf blieb außen vor. Eingekauft hat "Öko-Test" die Produkte in Discountern, Super- und Bio-Märkten, zu Preisen zwischen 0,45 und 3,44 Euro pro 250 Gramm bzw. Milliliter.

Fachlabore analysierten die Senfe daraufhin auf Bisphenole, Erucasäure, Glyphosat, Mineralölbestandteile sowie gentechnisch veränderte Organismen. Darüber hinaus ließen die Tester die salz- und fettfreie Trockenmasse bestimmen – ein Parameter zur Beurteilung der Senfqualität. Hinzu kam eine Untersuchung auf mögliche Keime, die aber unauffällig war.

Geschulte Prüfer beurteilten die Senfe schließlich in Hinblick auf das Aussehen, den Geruch, Geschmack und die Konsistenz. Die Verpackung ließ "Öko-Test" im Labor auf PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen analysieren. Packungsangaben wie der Nutri-Score wurden überprüft und in den Zutatenlisten schauten die Experten nach umstrittenen Inhaltsstoffen, etwa Aromen.

Transparenzhinweis

Laut Vereinbarung darf t-online ein Viertel der getesteten Produkte namentlich nennen. Bei der anschließenden Wahl orientiert sich t-online an der Markenbekanntheit, besonderen Auffälligkeiten und/oder dem Preis. t-online wird für die Nennung der Hersteller und Marken nicht bezahlt.

Verwendete Quellen
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