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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Von zwei bis 120 Euro Balsamicoessig im Test: Diese Produkte überzeugen
Die Stiftung Warentest hat 27 Balsamicoessige auf ihren Geschmack und Schadstoffanteil getestet. Nicht nur die teuren Sorten schnitten gut ab.
Je süßer, desto besser – nur selten wird ein Lebensmittel für seinen Zuckergehalt gelobt. Doch genau auf solch eine ausgeprägte Süße haben die Tester der Stiftung Warentest bei ihrem Balsamico-Test geachtet. Denn sie spricht für einen hohen Traubenmostanteil, der bei der Essigspezialität aus Modena in Italien erst so richtig die Frucht-, Most- und Malzaromen hervorbringt.
Diesem Anspruch wird aber nicht einmal jeder zweite Balsamico gerecht, berichtet die Stiftung in ihrer Zeitschrift "test" (Ausgabe 3/2020). Die Experten untersuchten insgesamt 27 Sorten Balsamicoessig, darunter acht weiße Essige. Zwischen den Produkten lägen geschmacklich wie preislich Welten.
Balsamicoessig: Diese Produkte überzeugen im Geschmack
So kosten die getesteten Edelvarianten zwischen 52 Euro und 120 Euro pro Liter. Aber auch schon für knapp zwei Euro pro Liter gibt es Balsamicoessig. Und auch unter diesen günstigen Produkten finden sich gute, zum Beispiel von Kaufland oder Aldi Süd. Diese taugen laut Stiftung durchaus für eine Vinaigrette.
Zu den geschmacklichen Spitzenreitern zählen laut den Testern der dunkle Bio-Balsamico von "Rapunzel" (18 Euro pro Liter) sowie "Alnatura" mit seinem dunklen und hellen Balsamessig (je 5,40 Euro pro Liter).
Insgesamt bewerteten die Tester elf Produkte mit "Gut". 13 waren "befriedigend", drei "ausreichend". Bei den letzteren handelt es sich um "Gut & Günstig Condimento Bianco" von Edeka, "Acentino Condimento Bianco" von Lidl und "Condimento Italiano Bianco" von Penny. Die Analyse ergab, dass sie "auffällig wenig" Weinsäure enthalten und damit wenig Traubenmost. Weitere Kritikpunkte waren ein Essigester-Geruch und eine mangelhafte Deklaration.
Verschiedene Balsamicos für verschiedene Zwecke nutzen
Angesichts der enormen Preisunterschiede empfehlen die Warentester, die hochwertigen Modena-Spezialitäten zum Verfeinern von Speisen zu nutzen, zum Beispiel von Parmesan, Desserts, Obstsalat oder Eis. Für ein Salatdressing reiche dagegen durchaus ein Standard-Balsamessig.
Erfreut zeigen sich die Tester über die Qualitätsverbesserung im Vergleich zu einem Test im Jahr 2011. Damals stammten Essig und Zucker nicht immer aus Trauben – darauf gab es im aktuellen Test keine Hinweise mehr. Auch die Mindestsäure von sechs Prozent hielten alle dunklen Balsamici ein. Und keiner schmückte sich zu Unrecht mit der geschützten geografischen Herkunftsangabe "Aceto Balsamico di Modena".
Diese Aspekte bewertete Stiftung Warentest
Für die Gesamtbewertung spielte das sensorische Urteil die größte Rolle. In die Bewertung gingen aber auch das chemische Urteil, die Schadstoffbelastung, die Nutzerfreundlichkeit der Verpackung und die Deklaration mit ein.
- Nachrichtenagentur dpa
- Testergebnisse Stiftung Warentest