Stiftung Warentest Teuer ist nicht immer besser: Dieser Discounter-Honig überzeugt

Dass guter Honig auch günstig sein kann, zeigt ein neuer Test. Über die Hälfte der geprüften Blütenhonige bekam ein "gut" – darunter auch preiswerte Sorten vom Discounter.
Honig gehört nicht unbedingt zu den preiswertesten Produkten. Doch die Preise können deutlich variieren. Gute Qualität muss nicht immer am teuersten sein, heißt es von der Stiftung Warentest (Heftausgabe 4/2025). 24 Blütenhonige wurden getestet, 14 davon sind "gut".
Hälfte der guten Honige kommt aus dem Discounter
Testsieger ist das "Frühlingssummen" von Breitsamer (Note 1,8; "gut"), das Kilo kostet knapp 13 Euro. Die Hälfte der für gut befundenen Produkte stammt allerdings vom Discounter und kostet oft nicht mal halb so viel. Discounter-Testsieger sind – alle mit der Note 1,9 ("gut") – der "Aldi Gut Bio Honig cremig", "Lidl Maribel Cremiger Blütenhonig streichzart" und "Netto Marken-Discount Vom Land Blüten-Honig cremig".
Die günstigen Honige sind allesamt "Mischungen aus EU- und Nicht-EU-Ländern". Der Breitsamer-Honig kommt von deutschen und dänischen Bienen. Auch vier Honige aus Deutschland sind unter den mit "gut" bewerteten, sie kosten pro Kilogramm rund 15 bis 25 Euro.
Auch deutscher Honig unter den Letztplatzierten
Allerdings zählen auch vier heimische Produkte zu den Schlusslichtern mit der Note "ausreichend" oder sogar "mangelhaft", obwohl oder gerade weil sie teilweise als "Echter Deutscher Honig" oder "Spitzenqualität" vermarktet werden. Denn es fehlte an einem aktiven Enzym oder es war zu viel eines Hitzemarkers enthalten. Das stellt die Naturbelassenheit infrage, die für Spitzenqualität nötig gewesen wäre.
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Dennoch konnten 20 der 24 Blütenhonige geschmacklich überzeugen. Auch Pestizide sind offenbar kein Thema: Zwar wiesen zehn Honige Rückstände von Pestiziden wie Glyphosat auf, aber weit unter den gesetzlichen Grenzwerten. Und selbst wenn Honig laut Warentest als eines der meistverfälschten Lebensmittel gilt – Hinweise auf Panschereien gab es nicht.
So lief der Test ab
Die Stiftung Warentest kaufte alle 24 Honige im Herbst 2024. Die angegebenen Preise sind auf dem Stand von Januar 2025. In die Gesamtwertung flossen insgesamt fünf separate Teilbewertungen ein. Das sensorische Urteil machte 30 Prozent aus: Fünf geschulte Prüfer bewerteten Aussehen, Geruch, Geschmack und Konsistenz, ergänzt durch eine Pollenanalyse.
Ebenfalls 30 Prozent machte die Authentizität aus – also ob Herkunft und Zusammensetzung stimmen. Dazu untersuchte das Labor Pollen, Zuckerspektrum, Säuren, Enzyme und Hinweise auf Verfälschungen.
Auf Schadstoffe wie Pestizide oder Schwermetalle prüfte die Stiftung Warentest den Honig mit modernen Labormethoden, das Urteil floss mit 20 Prozent in die Wertung ein. Weitere 15 Prozent machten die Kennzeichnung und 5 Prozent die Handhabung der Verpackung aus. Größere Mängel führten zu Abwertungen im Gesamturteil.
- Nachrichtenagentur dpa