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Die kuriosesten Corona-Maßnahmen weltweit – andere Länder, andere Sitten


Andere Länder, andere Sitten
Das sind die kuriosesten Corona-Maßnahmen weltweit

Corona beschäftigt die ganze Welt. Alle Nationen versuchen das Virus weitestgehend einzudämmen. Trotzdem liegt für über 160 Staaten eine Reisewarnung vor. Welche unbekannten Regeln gelten in anderen Ländern?

Aktualisiert am 11.08.2020|Lesedauer: 3 Min.
Tinga Horny/SRT
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Im Kampf gegen die Corona-Pandemie versucht jeder Staat auf seine Weise, Social Distancing zu betreiben, die Hygienevorschriften zu beachten und notfalls einen Lockdown durchzusetzen. Grundsätzlich haben sich Reisende schon daran gewöhnt, dass es in Hotels oft keine Frühstücksbuffets und Minibars mehr gibt, Salz- und Pfefferstreuer verschwunden sind und abgegebene Wäsche zwecks Reinigung wie Gift behandelt wird. Auch das Fliegen mit Maske gehört zur neuen Normalität.

Pandemie: Neben Maskenpflicht und Mindestabstand geht jedes Land anders mit der Eindämmung des Virus um.Vergrößern des Bildes
Pandemie: Neben Maskenpflicht und Mindestabstand geht jedes Land anders mit der Eindämmung des Virus um. (Quelle: MR.Cole_Photographer/getty-images-bilder)

So unterschiedlich verlief die Ausgangssperre

Aber angesichts schnell wechselnder Corona-Hotspots weltweit sind auch erneute Lockdowns nicht mehr auszuschließen. Bei der Umsetzung dieser Maßnahme haben manche Länder bereits während der ersten akuten Pandemie-Phase im Frühjahr viel Fantasie bewiesen. Während Schweden nur Senioren über 70 eine Ausgangssperre auferlegte, durften in der Türkei alle unter 20 sowie über 65 während der Woche ihr Zuhause nicht verlassen. Und am Wochenende war dann für alle Generationen Schicht im Schacht. In Serbien gab es kurzzeitig sogar eine Ausgangssperre für Hundebesitzer, die nur noch abends nach 20 Uhr ihre Vierbeiner Gassi führen sollten. Doch diese Regel hielt nicht lange, weil die Zweibeiner protestierten.

Eine ungewöhnliche Variante des Ausgehverbots nach Geschlechtern wurde in Lateinamerika angewandt. In Peru gehörten die Straßen Montag, Mittwoch und Freitag den Männern, und Dienstag, Donnerstag und Samstag waren dann die Frauen dran. Die Logik dahinter war ganz einfach: So konnten die Ordnungskräfte auf einen Blick erkennen, wer gerade die Regeln bricht. In Panama begründeten die Behörden diese geschlechtsspezifische Trennungsmethode damit, dass viele dann aus Solidarität mit dem oder der Partner/in gleich ganz daheim bleiben würden. Auch Bogotá, die Hauptstadt Kolumbiens, favorisierte dieses Gender-Modell. Eine wegen der Kontrolle personalintensives Verfahren wählten dagegen die Städte Medellín und Cali: Dort entschied die jeweilige Nummer des Personalausweises, wer gerade auf die Straße darf.

Begrenztes Shoppingerlebnis und öffentliche Scham

Warum einfach, wenn es doch auch richtig kompliziert geht, hat sich wohl das Handels- und Industrieministerium in Südafrika gefragt. Nach einem strikten Lockdown wurden ab Mai die Regeln gelockert. Um dennoch zu verhindern, dass zu viele Einwohner wieder shoppen gingen, hatte das Ministerium die Idee, dass nur notwendige Winterkleidung verkauft werden durfte. Hintergrund ist, dass südlich des Äquators im Mai Herbst ist und es auf die kühlere Jahreszeit zugeht. Konkret bedeutete das, so berichtet der Wirtschaftsdienst Bloomberg, dass es nicht erlaubt war, Sandalen, aber auch T-Shirts mit kurzen Ärmeln anzubieten – es sei denn, sie waren als wärmende Unterwäsche gedacht.



Mit Geldbußen zwischen 25 und 150 Euro ahnden in der Regel die Ordnungsbehörden in Europa Verstöße gegen die Maskenpflicht. Bei Missachtung der Abstandsregeln und Kontaktverbote sind die pekuniären Strafen bedeutend höher. Aber in Staaten, wo viele Menschen von der Hand in den Mund leben, sind Geldstrafen sinnlos. Indonesien zum Beispiel greift deswegen zu zweifelhaften Methoden, die vor allem auf die Demütigung bzw. Scham des Betroffenen setzen. Wer gegen die Corona-Regeln verstößt, wird – von Provinz zu Provinz unterschiedlich – gezwungen, sofort auf der Straße eine willkürlich auferlegte öffentliche Buße zu tun. Das kann das Rezitieren eines Koranverses sein, Toiletten putzen oder auch die Pflicht, für eine bestimmte Zeit ein Schild mit dem Verstoß um den Hals zu tragen. Diese Prangermethoden sollen der Abschreckung dienen.

Corona-Test in Kambodscha

Zu den über 160 Staaten, vor denen das Auswärtige Amt gegenwärtig wegen Covid-19 vor Reisen warnt, gehört auch Kambodscha. Das kleine Land selbst steht Touristen wieder offen. Allerdings hat man sich der britischen Zeitung "Daily Telegraph" zufolge aus Angst vor einer zweiten Corona-Welle für Ausländer eine Art Seuchenpfand ausgedacht. Jeder Reisende mit ausländischem Pass muss bei der Einreise 3.000 US-Dollar hinterlegen und sich auf Corona testen lassen. Falls der Test positiv ausfällt, ist die Kaution für die Kosten der ärztlichen Behandlung sowie die Unterkunft gedacht.

Fällt der Test negativ aus, dann erhält der Einreisende 2.835 US-Dollar zurück. Die restlichen 165 US-Dollar werden für den Labortest in jedem Fall abgezogen. Aber Kambodscha plant auch für den Fall der Fälle: Sollte der Urlauber sterben, dann wird die Hälfte des Pfandbetrags für die Einäscherung verwendet.

Verwendete Quellen
  • Reiseredaktion SRT
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