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Was tun bei einem Hornissenstich? Gefahren und Behandlung


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Gefahren und Behandlung
Was tun bei einem Hornissenstich?


Aktualisiert am 24.08.2023Lesedauer: 4 Min.
Hornisse: Ihr Stich ist deutlich schmerzhafter als ein Wespen- oder Bienenstich.Vergrößern des Bildes
Hornisse: Ihr Stich ist deutlich schmerzhafter als ein Wespen- oder Bienenstich. (Quelle: Chromorange/imago-images-bilder)

Ihr Stich ist schmerzhaft – aber was ist dran an den Mythen rund um die Hornisse? Tipps, wie Sie Schwellung und Juckreiz lindern können.

Dass viele Menschen Angst vor Hornissen (Vespa Crabro) haben, hängt mit der Größe des Insekts und dem Schmerz des Stiches zusammen. Das Gerücht, dass sieben Hornissenstiche ein Pferd und drei Stiche einen Menschen töten können, stimmt allerdings nicht. Ein Hornissenstich ist bei Menschen ohne Allergie nicht gefährlicher als andere Insektenstiche.

Wie gefährlich ist ein Hornissenstich?

Zwar haben Hornissen einen größeren Stachel als Wespen und Bienen, aber ihr Gift ist deshalb für Menschen nicht gefährlicher. Es ist seiner Zusammensetzung nach sogar weniger giftig als das der Bienen und Wespen. Zudem gelangt bei einem Bienenstich wesentlich mehr Gift in den Körper als beim Stich einer Hornisse.

Ein Hornissenstich ist dagegen aber deutlich schmerzhafter als ein Wespen- oder Bienenstich. Das liegt aber nicht nur an der Größe des Stachels, sondern auch an dem im Hornissengift enthaltenen Neurotransmitter Acetylcholin, der für die starken Schmerzen verantwortlich ist.

Im Gegensatz zu Wespen sind Hornissen friedlicher und weniger angriffslustig. Sie stechen nur zur Selbstverteidigung, wenn sie sich oder ihr Nest bedroht fühlen. Anders als Bienen können Hornissen ihren Stachel nach dem Stich meist wieder unbeschadet aus der Haut herausziehen. Sie sind daher in der Lage mehrmals zu stechen.

Symptome: Schwellung und Juckreiz

Nach einem Hornissenstich kommt es zu einer Schwellung und Rötung der Haut rund um die Einstichstelle. Außerdem entsteht ein starker Juckreiz. Trotzdem sollten Sie nicht an der Wunde kratzen, da sonst Bakterien eindringen können. Zudem kann die Haut um die Einstichstelle heiß werden.

Die Abwehrreaktionen der Haut sind aber meist harmlos und klingen nach drei bis vier Tagen von selbst ab – ist das jedoch nicht der Fall, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Für Menschen ohne Allergie können lediglich Stiche im Rachenraum, Hals- und Kopfbereich bedrohlich sein.

Erste Hilfe: So behandeln Sie einen Hornissenstich

1. Verwenden Sie Desinfektionsmittel, um eine mögliche Infektion der Einstichstelle zu verhindern. Achten Sie darauf, dass dieses für den Gebrauch auf der Haut geeignet ist.

Tipp: Falls Sie gestochen wurden und noch ein Stachel in der Haut steckt, handelt es sich wahrscheinlich um einen Bienen- und keinen Hornissenstich. Wie Sie den Stachel richtig entfernen und einen Bienenstich behandeln, lesen Sie hier.

2. Behandeln Sie den Stich zuerst mit Hitze. Das kann Schmerzen und Juckreiz lindern. Legen Sie dafür einen heißen Waschlappen vorsichtig auf den Stich oder nutzen Sie einen Hitzestift.

3. Kühlen Sie die Einstichstelle anschließend mit kalten Umschlägen, Coolpacks oder Eiswürfeln. Achten Sie darauf, diese nicht direkt auf die Haut zu legen, da sie sonst unter der Kälte leiden könnte. Wickeln Sie das Kühlelement stattdessen in ein Geschirrtuch, um die Haut zu schonen. Auch kühlende Gels oder Stifte aus der Apotheke lindern Hornissenstiche.

Wichtig: Suchen Sie bei einem Stich im Mund- und Rachenraum schnellstmöglich einen Arzt auf oder rufen einen Notarzt. Die Schwellung der Einstichstelle führt unter Umständen zu Atemnot – es besteht Erstickungsgefahr. Als Sofortmaßnahme empfiehlt es sich, Eiswürfel zu lutschen und eiskalte Halsumschläge zu machen.

Hornissenstich bei Kindern

Werden Kinder von einer Hornisse gestochen, gehen Sie vor wie bei Erwachsenen. Bewahren Sie Ruhe, legen Sie einen warmen Waschlappen auf die Wunde und kühlen Sie die Einstichstelle anschließend. Am schlimmsten für die kleinen Patienten ist der Schmerz.

Symptome bei einer Allergie

Typische Symptome bei einer Allergie auf einen Hornissenstich sind:

  • starke Schwellungen
  • tränende Augen
  • Übelkeit
  • Schluckbeschwerden
  • Schwindelgefühle
  • Atemnot
  • Herzrasen

Diese Anzeichen treten bereits nach wenigen Minuten auf. Verständigen Sie in solchen Fällen sofort den Notarzt. Im weiteren Verlauf könnten Sie bei einer starken Allergie einen allergischen Schock erleiden. Dabei versagt der Kreislauf, wodurch es zu Ohnmacht und Atemstillstand kommen kann.

Wissen Sie von Ihrer Insektengift-Allergie, sollten Sie in der Flugzeit von Insekten niemals ohne Antihistaminikum, Adrenalin und Kortison unterwegs sein. Das Notfallset für Allergiker lindert im Fall eines Stiches eine mögliche Allergiereaktion. Ihr Arzt erklärt Ihnen dabei vorher genau, wie Sie im Ernstfall vorgehen sollten.

Hornissenstich bei Hunden und Katzen

Hornissen können auch Hunde und Katze stechen, wenn sie sich bedroht fühlen. Zurück bleibt eine gerötete, geschwollene Stelle, die juckt und brennt. Ein Hornissenstich bei Hund oder Katze ist zwar in der Regel ungefährlich, dennoch sollten Sie ihn behandeln, um die Symptome zu lindern.

Nach dem Stich ist Kühlung notwendig. Hier helfen wie beim Menschen Coolpacks oder kalte Umschläge. Kühlende Gels sind besonders für empfindliche Stellen wie die Nase oder die Ohren geeignet. In der Regel heilt der Wespenstich bei Hund und Katze nach wenigen Tagen von selbst ab.

Beobachten Sie Ihr Tier jedoch nach einem Stich. Bei Symptomen wie Kreislauf- oder Atembeschwerden, Mattigkeit, Erbrechen oder starker Unruhe gehen Sie sofort zum Tierarzt, denn das können Anzeichen für einen allergischen Schock sein.

Wenn die Wespe im Mund, im Rachen, am Hals oder Augenbereich des Tieres zugestochen hat, sollten Sie ebenfalls unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen. Denn bei Schwellungen im Mund- und Rachenbereich kann das Tier ersticken.

Wissenswertes zur Hornisse

Keine andere Art der heimischen Faltenwespen ist so groß wie die Hornisse. Die Königin kann bis zu 35 Millimeter groß werden. Arbeiterinnen sind durchschnittlich 18 bis 25 Millimeter und Drohnen 21 bis 28 Millimeter groß.

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Häufig werden andere Insektenarten dieser Größe mit Hornissen verwechselt. Zu diesen sogenannten Mimikryinsekten zählen Hornissenschwärmer, Hornissenschwebfliegen oder Keulhornblattwespen. Diese eigentlich harmlosen Insekten schützen sich mit dem gefährlichen Aussehen vor Fressfeinden.

Hornissennest nicht selbst entfernen

Hornissen bauen ihre Nester in Hohlräume, wie Vogelnistkästen oder Holzverkleidungen von Fassaden. Da Hornissen unter Artenschutz stehen, dürfen Nester nicht ohne Genehmigung der Gemeinde oder der Stadt entfernt oder umgesiedelt werden. Dies ist aber meist auch nicht nötig, da das Hornissennest nur in den Sommermonaten bewohnt ist.

In dieser Zeit wächst das Volk zu einer Größe von bis zu 700 Tieren an. Ab Mitte Oktober sterben die Arbeiterinnen und die Königin sucht sich einen Platz zum Überwintern im Erdreich oder in morschem Holz.

Ein Hornissenvolk im Garten kann Vorteile haben. Hornissen halten andere Insekten wie Bienen, Wespen und Spinnen fern, da sie damit ihren Nachwuchs ernähren. Zudem werden Hornissen nicht durch süße Speisen oder Getränke angelockt. Erwachsene Tiere ernähren sich von Pflanzensäften und Fallobst.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Umweltbundesamt: Hornisse
  • Kinder- und Jugendärzte im Netz: Insektenstiche
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