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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Ukraine-Krieg Kreml behauptet: Friedenstruppen könnten zu drittem Weltkrieg führen

Kiew wurde in der Nacht von russischen Drohnen attackiert. Laut US-Präsident Donald Trump stehen die Friedensverhandlungen kurz vor dem Abschluss. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Kreml behauptet: Friedenstruppen wären Start von drittem Weltkrieg
- Linkenchef van Aken: "Ein neuer Tiefpunkt"
- Macron: Putin soll aufhören "zu lügen"
- Trump reagiert auf Angriff gegen Kiew: "Wladimir, stopp!"
- Nach Luftangriff: Selenskyj reist früher aus Südafrika ab
- Rettungsdienst: Neun Tote und über 70 Verletzte bei Angriff auf Kiew
- Selenskyj: "Die Emotionen sind heute hochgekocht"
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Kreml behauptet: Friedenstruppen wären Start von drittem Weltkrieg
Kremlsprecher Dmitri Peskow hat erklärt, dass die Stationierung westlicher Friedenstruppen auf ukrainischem Territorium für Russland "absolut inakzeptabel" sei, da sie seiner Meinung nach eine Bedrohung für die globale Sicherheit darstelle. Das sagte er in einem Gespräch mit dem staatlichen russischen Radiosender Majak.
Ähnlich äußerte sich auch Sergej Schoigu, Sekretär des russischen Sicherheitsrates, in einem Interview mit der Kreml-nahen Nachrichtenagentur TASS. Die Stationierung von Friedenstruppen auf "historisch russischen Territorien" könne zu einem direkten Zusammenstoß zwischen Russland und der NATO sowie zum Dritten Weltkrieg führen.
Linkenchef van Aken: "Ein neuer Tiefpunkt"
Linkenchef Jan van Aken hat den von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenen Deal zur Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine scharf kritisiert. "Was die USA hier machen, sind keine Friedensverhandlungen, sondern ein Deal mit Putin", sagte van Aken dem "Spiegel".
Über die mögliche Aufgabe der Krim müsse die Ukraine selbst entscheiden. "Ich fände es vermessen, wenn wir uns in Deutschland überlegen, was für ein angegriffenes Land hinnehmbar ist", so van Aken weiter. "Vor allem aber ist es Irrsinn, schon vor einer Verhandlung ein mögliches Zugeständnis auf den Tisch zu legen." Für Trumps Ausbrüche gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat er wenig Verständnis. "Dass Trump jetzt ausgerechnet den Präsidenten der angegriffenen Ukraine als Hetzer bezeichnet, ist ein neuer Tiefpunkt. Das zeigt, dass die USA überhaupt nicht an einem gerechten Frieden für die Ukraine interessiert sind."
BSW-Chefin Sahra Wagenknecht hält die Kritik dagegen für "übertrieben": "Wenn Russland tatsächlich zustimmt und damit die Kampfhandlungen gestoppt werden könnten, dann wäre der Plan eine echte Chance auf dem Weg zu einem Verhandlungsfrieden", sagte sie ebenfalls dem "Spiegel".
Macron: Putin soll aufhören "zu lügen"
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeworfen, mit der Bekundung angeblicher Friedensabsichten in der Ukraine zu lügen. Putin sage den US-Unterhändlern, dass er Frieden wolle, und bombardiere gleichzeitig das Nachbarland, sagte Macron am Donnerstag bei einem Besuch in Madagaskar. "Die einzige Sache, die Präsident Putin tun muss ist: endlich aufzuhören zu lügen."
Angesichts der bisher erfolglosen Verhandlungen über eine Waffenruhe sagte Macron weiter: "Die Amerikaner sollten sich nur über eine Person aufregen: Präsident Putin." Wenn Putin zustimme, könnten die Waffen sofort schweigen und es würden "Leben gerettet".
Russland hatte in der Nacht zum Donnerstag die ukrainische Hauptstadt Kiew bombardiert und dabei mindestens acht Menschen getötet, mehr als 70 weitere Menschen wurden verletzt. Brüssel und London warfen Moskau vor, mit solchen Angriffen die Bemühungen um einen Frieden zu untergraben.
Trump reagiert auf Angriff gegen Kiew: "Wladimir, stopp!"
US-Präsident Donald Trump hat Kremlchef Wladimir Putin nach den nächtlichen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew aufgefordert, damit aufzuhören. "Wladimir, stopp!", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social teils in Großbuchstaben. "Ich bin nicht glücklich über die russischen Angriffe auf Kiew." Sie seien nicht notwendig und kämen zu einem sehr schlechten Zeitpunkt, schrieb Trump weiter. Jetzt gehe es darum, das Friedensabkommen zu Ende zu bringen.
Am Vortag hatte Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj massiv für dessen Weigerung kritisiert, die Besetzung der Krim zu akzeptieren. Er warf ihm vor, damit den Krieg zu verlängern.
Nach Luftangriff: Selenskyj reist früher aus Südafrika ab
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bricht nach den Luftangriffen Russlands auf Kiew seinen Staatsbesuch in Südafrika ab. Er schrieb in einem Post auf X, dass er nach einem Treffen mit Südafrikas Präsidenten Cyril Ramaphosa umgehend in die Ukraine zurückkehren werde. Er sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus.
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Selenskyj appellierte zudem an die internationale Gemeinschaft: "Wir zählen auch auf Unterstützung in humanitären Fragen – bei der Rückkehr unserer Gefangenen und der von Russland entführten ukrainischen Kinder."
Rettungsdienst: Neun Tote und über 70 Verletzte bei Angriff auf Kiew
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind bei einem russischen Angriff in der Nacht zu Donnerstag neun Menschen getötet worden. Mehr als 70 Menschen seien verletzt worden, teilte der Katastrophenschutz mit. Die Rettungsdienste erklärten, dass es sich um einen kombinierten Angriff mit Raketen und Drohnen gehandelt habe. "Es gibt Zerstörungen. Die Suche nach Menschen unter den Trümmern geht weiter", erklären die Dienste auf Telegram. In fünf Bezirken der Stadt dauerten die Rettungsmaßnahmen an. Mehr dazu lesen Sie hier.
Bessent: Wirtschaftsabkommen mit Ukraine so bald wie möglich
US-Finanzminister Scott Bessent hat den ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Schmyhal und den ukrainischen Finanzminister Serhii Marchenko am Mittwoch getroffen, teilt das US-Finanzministerium mit. Bessent habe dabei die Notwendigkeit unterstrichen, so bald wie möglich ein Wirtschaftsabkommen zwischen den USA und der Ukraine zu unterzeichnen.
Luftalarm und Explosionen in Kiew nach russischem Raketenangriff
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist in der Nacht zu Donnerstag infolge eines russischen Raketenangriffs erneut Luftalarm ausgelöst worden. Die Behörden gaben am frühen Morgen eine entsprechende Warnung heraus. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP hörten Explosionen in der ganzen Stadt. Auch Drohnen waren über der ukrainischen Hauptstadt zu hören.
Moskau führt immer wieder Raketenangriffe auf die Ukraine und ihre Hauptstadt aus. Viele Angriffe richten sich auch gegen die Energieinfrastruktur des Landes. Die Ukraine greift ihrerseits regelmäßig Ziele in Russland an.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters