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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vögel Kuckuck: Winterquartier südlich des Äquators
Im Jahr 2008 wurde der Kuckuck vom Naturschutzbund (NABU) und vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) zum Vogel des Jahres gewählt. Die Wahl soll vor allem auf die zunehmende Bedrohung des Zugvogels aufmerksam machen, dem vielerorts die Lebensräume entzogen werden.
Merkmale des Zugvogels
Der männliche Kuckuck besitzt in der Regel blaugraue Federn an der Oberseite des Körpers und an der Unterseite eine schwarz-weiße Bänderung. Die Befiederung der Weibchen weist häufig eine rostbraune Färbung auf, die an Brust und Bürzel (hintere obere Rückenpartie) auftreten kann. Die Füße und die Augen des Zugvogels sind bei beiden Geschlechtern gelb, oft tritt bei jungen Tieren ein weißer Nackenfleck auf.
Kuckuck: Typisches Verhalten
Da es dem Kuckuck in hiesigen Breiten im Winter an Nahrung fehlt, unternimmt der Zugvogel eine weite Reise, um größtenteils südlich des Äquators zu überwintern. Einige Vögel landen auch in Westafrika. Aufgrund der großen Entfernungen von 8.000 bis 12.000 Kilometern, die er zurücklegt, zählt der Kuckuck zu den Langstreckenziehern. In der Regel verlassen die Vögel Deutschland ab Anfang August und kehren gegen Ende April bis Ende Mai wieder zurück. Pro Tag können sie etwa 50 Kilometer zurücklegen und sind dabei vor allem nachts unterwegs.
Besonders typisch für den Kuckuck ist neben seinem Verhalten als Zugvogel auch sein Brutverhalten: Er gehört zu den Brutparasiten, was bedeutet, dass er selbst kein Nest baut, sondern andere Vögel für sich brüten lässt. Nach Angaben des Naturschutzbundes (NABU) wurden bei Untersuchungen in Europa bei über 100 Vogelarten Kuckuckseier im Nest gefunden. Nur 45 Vogelarten sind aber tatsächlich in der Lage, die Kuckuckseier auch auszubrüten.
Eine gefährdete Art
In vielen Gegenden sind nur noch wenige Kuckucke anzutreffen; das liegt dem NABU zufolge vor allem an den Veränderungen in der Agrarlandschaft, durch die viele Lebensräume des Zugvogels verschwinden. Durch vermehrten Einsatz von Giften ist zudem das Nahrungsangebot eingeschränkt, da Beutetiere wie Käfer oder Heuschrecken weniger leicht zu finden sind. Vor allem wegen seines Brutverhaltens benötigt der Kuckuck einen vielfältigen Lebensraum, in dem auch viele andere Vogelarten leben.