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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Reformationstag Lutherbibel: Erste Übersetzung in die deutsche Sprache
Mit der Übersetzung der Bibel ins Deutsche trat Martin Luther eine politische und religiöse Revolution los. Die Lutherbibel wurde zum Grundstein der Reformationsbewegung und läutete das Zeitalter der Neuzeit ein.
Übersetzung der Bibeltexte
Bis ins 16. Jahrhundert war die Bibel nur einem Bruchteil der Menschheit zugänglich, denn die jüngsten Fassungen der Heiligen Schrift waren in Griechisch und Latein gehalten. Wenn deutsche Gläubige sich mit den Inhalten der Bibel auseinandersetzen wollten, waren sie auf die Dienste des Klerus, also christlichen Geistlichen, angewiesen.
Damit hatte die katholische Kirche die absolute Hoheit über die Glaubenslehre und uneingeschränkte Macht in der Interpretation der Heiligen Schrift. Ein Zustand, der für den Reformator Martin Luther unerträglich war: Seiner Meinung nach sollte jeder Mensch in der Bibel das Wort Gottes lesen können, auch "die Mutter im Hause, die Kinder auf der Gasse, der gemeine Mann auf dem Markt".
Entstehung der Lutherbibel
Bei der Lutherbibel handelt es sich um die erste Bibel in deutscher Sprache. Mit der Übersetzung der Heiligen Schrift begann Martin Luther im Jahr 1521 auf der Wartburg, wo er sich unter dem Namen Junker Jörg aus Angst vor der Verfolgung der römischen Kurie versteckt hielt. Innerhalb von vier Monaten übersetzte Martin Luther das Neue Testament aus der althebräischen, aramäischen und altgriechischen Sprache ins Deutsche.
Allerdings wählte der Geistliche für seine Übersetzung kein Schriftdeutsch, sondern ein mündlich gesprochenes Deutsch, das sich gut zum Vorlesen und Vortragen eignete – ein Umstand, der dem geringen Alphabetisierungsgrad in Deutschland geschuldet war. 1534 vollendete Martin Luther seine Übersetzungsarbeit und der Grundstein der Reformation - die Lutherbibel - war geboren.