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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Hochgefährliche Pestizide" Dieser Tee fällt im "Öko-Test" durch
Mit dem Herbst kommt auch die Hochzeit des Tees nach Deutschland. Doch in einigen schwarzen Teesorten sind Gifte enthalten, wie "Öko-Test" zeigt.
Wenn es draußen kalt und ungemütlich ist, freuen sich viele auf einen heißen Tee zum Aufwärmen. Schwarzer Tee zählt zu den beliebtesten Sorten in Deutschland. "Öko-Test" (Ausgabe 11/2023) hat deshalb jetzt 24 Schwarztees getestet, die zwischen 1,13 Euro und 13,80 Euro je 100 Gramm kosten.
Sieben verschiedene Pestizide in einem Tee
Besonderes Augenmerk legten die Tester dabei auf Pestizidrückstände und andere gefährliche Inhaltsstoffe wie Anthrachinon und Nikotin. Das Problem: Die Anwendung vieler Pestizide ist in der EU verboten oder nicht mehr zugelassen – Rückstände hingegen sind erlaubt und Lebensmittel, die mit den verbotenen Spritzmitteln belastet sind, werden weiterhin in die EU importiert.
So ist es nicht verwunderlich, dass die Tester insgesamt 12 Spritzgifte, die als "hochgefährlich" eingestuft werden, in 24 schwarzen Tees gefunden haben. Sechs der Gifte sind bei uns verboten oder nicht mehr zugelassen, weil sie beispielsweise Krebs auslösen oder die Fruchtbarkeit beeinträchtigen könnten.
Am stärksten von diesen Spritzgiften belastet ist dem Test zufolge der "Cornwall Ceylon-Assam Schwarzer Tee" von Norma, in dem das Labor ganze sieben verschiedene Pestizide nachgewiesen hat – darunter zwei, die in der EU im Anbau nicht zugelassen sind. Der Tee gehört deshalb zu einem von fünf Produkten, die im Test durchgefallen sind.
Pestizidrückstände in zugelassenen Mengen
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Alle gemessenen Pestizidrückstände bewegen sich den Testern zufolge in den gesetzlich zugelassenen Mengen und werden nur als "Spuren" bewertet. "Sie sind nicht akut giftig", erklären die Experten von "Öko-Test", die Mengen seien sehr gering.
Allerdings sind die Giftstoffe für die Menschen in den Anbaugebieten in Indien, Sri Lanka oder Malawi fatal: Sie versprühen die Gifte häufig ohne Schutzkleidung und sind den Folgen ausgeliefert.
Zwei Teesorten überzeugen im "Öko-Test" besonders
Doch es gibt auch zwei Produkte, die die Tester mit "sehr gut" bewerten. Die Testsieger sind weder mit Pestiziden belastet noch enthalten sie bedenkliche Inhaltsstoffe. Lediglich Spuren von Anthrachinon und Nikotin sind enthalten.
Die Testsieger sind der "Lebensbaum Assam Schwarztee Broken kräftig-malzig" von Ulrich Walter und der "Darjeeling FTGFOP1 Pussimbing First Flush" von Tee Gschwendner. Beide Tees werden nicht im Beutel, sondern lose verkauft.
- "Öko-Test"-Ausgabe 11/2023: Schwarzer Tee