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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Natürlicher Vorgang Wie Sie kristallisierten Honig wieder flüssig machen
Honig kann mit der Zeit fest werden. Er ist aber weiterhin genießbar. Und es gibt eine Methode, mit der Sie ihn verflüssigen können.
Wann kristallisiert Honig?
Jeder unbehandelte Honig kristallisiert früher oder später. Das ist dem Imkerbund zufolge kein Grund zur Beunruhigung. Vielmehr handele es sich um einen natürlichen Vorgang, der auch ein Zeichen einer guten Qualität sei.
Honig besteht zu etwa 80 bis 85 Prozent aus Zucker. In Blütenhonig kommen vor allem Fruchtzucker und Traubenzucker (Fructose und Glucose) vor. Wie schnell Honig kristallisiert, also fest wird, hängt unter anderem von seinen Anteilen ab: Ein Honig mit einem hohen Glucoseanteil bildet schneller Kristalle als einer mit einem niedrigen Anteil.
Beim Kristallisieren vernetzen sich die Moleküle des Traubenzuckers und bilden Gitter. Die sogenannten Kristallisationskeime, etwa Luftbläschen oder Pollen im Honig, sind dabei der Startpunkt.
Inhaltsstoffe: Neben dem Zucker stecken im Honig Wasser (15 bis 20 Prozent) und weitere Stoffe, zum Beispiel Enzyme oder Mineralstoffe, manchmal auch Blütenpollen.
Auch die Lagerbedingungen können beeinflussen, wie schnell Honig fest wird. Ist es eher kühl, so begünstigt das, dass der Traubenzucker im Honig kristallisiert. Gleiches gilt, wenn der Wassergehalt im Honig sehr niedrig ist.
Tipp: Je fester ein Honig ist, desto mehr Traubenzucker enthält er. Honigsorten, die wiederum mehr Fruchtzucker enthalten, sind eher flüssig – und bleiben das auch länger. Wenn Sie sehr flüssigen Honig bevorzugen, kaufen Sie am besten Waldhonig (zum Beispiel Tannenhonig) oder Akazienhonig. Letzterer bleibt rund drei Jahre klar.
So können Sie Honig wieder flüssig machen
Sie müssen Honig also nicht entsorgen, wenn er kristallisiert. Mit folgendem Trick können Sie ihn wieder in seinen normalen Zustand versetzen: Stellen Sie das betroffene Honigglas in ein Wasserbad. Erwärmen Sie den Honig vorsichtig bei geringer Hitze – maximal 40 Grad. Heißer sollte das Wasser nicht sein, da ansonsten seine hitzeempfindlichen Enzyme geschädigt werden könnten. Rühren Sie den Honig um, sobald es wieder geht.
Alternativ können Sie den kristallisierten Honig auch auf die Heizung oder eine sonnige Fensterbank stellen. Auch hier müssen Sie Geduld mitbringen (diese Methode kann mitunter Tage dauern) und zwischendurch umrühren.
Honig besser nicht in der Mikrowelle erwärmen
Zwar können Sie Honig auch in der Mikrowelle flüssig machen, es ist jedoch nicht zu empfehlen. In der Mikrowelle wird Honig zu stark erhitzt, hier gehen seine gesundheitsfördernden Enzyme kaputt. Außerdem kann der Honig darin überkochen. Wollen Sie diese Methode trotzdem ausprobieren, sollten Sie die Auftaustufe Ihrer Mikrowelle einsetzen und den Honig für 30 Sekunden erhitzen.
Wie sollte Honig gelagert werden?
Bei richtiger Lagerung ist Honig über mehrere Jahre haltbar. Bewahren Sie Honiggläser an einem dunklen, trockenen und kühlen Ort auf. Der Deutsche Imkerbund empfiehlt eine Temperatur von 16 Grad. Honig sollte vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Achten Sie zudem darauf, dass das Gefäß dicht verschlossen ist, denn Honig nimmt leicht Gerüche und Geschmäcker aus seiner Umgebung an.
- Deutscher Imkerbund
- laves.niedersachsen.de: "Honig – ein wertvolles Naturprodukt richtig lagern"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Verbraucherzentrale Bayern