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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sehr gesund Erkältungszeit: Dieses Gemüse macht Ingwer Konkurrenz
Sellerie besticht mit einer hohen gesundheitsfördernden Wirkung und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in der Küche. Was das Gemüse alles zu bieten hat.
Als Heilpflanze im alten Ägypten, als Mittel in der traditionellen chinesischen Medizin oder im Bereich des Ayurveda haben Menschen das Potenzial des Selleries (Apium graveolens) schon früher erkannt und seine Inhaltsstoffe genutzt.
Der US-Erfolgsautor Anthony Williams legte er vor allem in den USA den Grundstein für einen wahren Hype um das Gemüse. Denn er veröffentlichte zahlreiche Werke, in denen unter anderem der Sellerie als besonders gesund beschrieben wird. Auch das Bundeszentrum für Ernährung empfiehlt, das Gemüse öfter zu verzehren.
Darum ist Sellerie gesund:
Sein hoher Gehalt an Kalium und antioxidantischen Vitaminen hilft, den Körper zu entwässern oder Entzündungen vorzubeugen.
Kalium: Dieser Mineralstoff wirkt harntreibend.
Antioxidantien: Dazu zählen im Sellerie Vitamin C und Beta-Carotin. Sie wirken entzündungshemmend.
Polyphenole: Der sekundäre Pflanzenstoff entspannt die Blutgefäße.
Das können die Inhaltsstoffe im Sellerie
- Magen- und Verdauungsbeschwerden mindern: Dr. Al-Howiriny vom Department of Pharmacognosy der King Saud University in Saudi-Arabien hat mit seinem Forscherteam 2002 herausgefunden, dass Sellerieextrakt durch seine antioxidantischen Inhaltsstoffe die Magensäure reduzieren kann.
Dadurch kann Sodbrennen vermindert und Magengeschwüren vorgebeugt werden. - Wasser- und Harnsäureablagerungen mindern: Die harntreibende Wirkung von Kalium hilft beim Entwässern des Körpers. Besonders bei Gicht baut der Körper "Abfallprodukte" wie Harnsäure schlechter ab. Kalium unterstützt diesen Vorgang und beugt so der schädlichen Ansammlung von Harnsäurekristallen vor. Auch Wassereinlagerungen können verkleinert werden.
- Erkältung bekämpfen: Bei Erkältungen können die entzündungshemmenden (antioxidantischen) Inhaltsstoffe das Immunsystem unterstützen. Sellerie eignet sich, wie der Ingwer, als Hausmittel.
- Arterien und Blutgefäße weiten und schützen: Die Antioxidantien können auch an den Arterien und Blutgefäßen entzündungsvorbeugend wirken, laut einer Studie des Forschers Gregory Hostetler von der Ohio State University in Columbus aus dem Jahr 2013.
Der sekundäre Pflanzenstoff im Sellerie soll außerdem die Muskulatur der Blutgefäße entspannen, sodass sie sich weiten, den Blutdruck verringern und Kalkablagerungen unwahrscheinlicher machen. - Gewichtsabnahme in Diäten unterstützen: Auch für eine figurbewusste Ernährung ist Sellerie gut geeignet. Mit nur 16 Kalorien pro 100 Gramm ist er auf Diätplänen gern gesehen.
Stangen- oder Knollensellerie: der Unterschied
Knollensellerie steht dem Stangensellerie, auch bekannt als Staudensellerie oder Bleichsellerie, in Sachen Gesundheit in nichts nach: Sellerie enthält essenzielle Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium oder Kalium und trägt damit zur normalen Funktion des Nervensystems bei.
- Die Wurzelknolle des Knollensellerie kann bis zu ein Kilogramm schwer werden und ist als typisches Wintergemüse besonders beliebt in Brühen oder Suppen. Die Knolle muss vor der Zubereitung geschält werden.
- Der Stangensellerie ist milder im Geschmack als sein herber Verwandter, der Knollensellerie, und beliebt als knackige Gemüsebeilage als Kontrast zu beispielsweise eher weichen Beilagen wie Kartoffeln. Auch als Fingerfood eignet er sich eher, da er weniger herb und durch die längliche Form einfacher zu schneiden ist.
Aber ob gedünstet, gebraten, püriert oder roh: Das Gemüse aus der Familie der Doldenblütler eignet sich für jede Zubereitungsvariante. Auch als wärmender Tee kann es bei Magenbeschwerden wirken.
Kreuzallergie: Menschen, die unter Heuschnupfen leiden oder auf Birken- oder Beifusspollen allergisch reagieren, könnten eine Kreuzallergie zu Sellerie haben. Achten Sie beim Verzehr auf mögliche Reaktionen. Oft wird das Gemüse in gekochter Form besser vertragen.
Info: Sowohl die Wildform des Selleries als auch Schnittsellerie kann wie Petersilie verwendet werden. Selleriesamen finden auch manchmal Verwendung als Gewürz.
Sellerie als Saft, Tee oder Fingerfood
- Saft: Um die beste Wirkung der Inhaltsstoffe zu erzielen, können Sie puren Selleriesaft trinken. In Verbindung mit anderen Gemüse- oder Obstsorten schmeckt er vielen Menschen allerdings besser als pur. Geben Sie dafür einfach das Gemüse in eine Saftpresse.
- Tee: Schneiden Sie drei Selleriestangen oder eine geschälte Knolle in kleine Stücke. Kochen Sie einen Liter Wasser auf und geben Sie den Sellerie hinzu. Lassen Sie das Ganze zehn Minuten köcheln. Auch eine Ingwer- und Zitronenscheibe können Sie dazugegeben.
- Fingerfood: Sellerie eignet sich sehr gut als Snack zwischendurch. Mit nur 16 Kilokalorien pro 100 Gramm punktet er als gesunde, kalorienarme Alternative zu Chips oder Keksen.
Staudensellerie kaufen
Sellerie sollte immer frisch gegessen oder getrunken werden, da die Wirkung der Antioxidantien nach fünf bis sieben Tagen abnimmt.
Frischer Staudensellerie ist leicht zu erkennen. Halten Sie beim Einkauf nach knackigen und festen Stangen Ausschau, die nicht zu biegsam und frei von Flecken, Druckstellen und Verfärbungen sind.
Rezept: Penne mit Rindfleischsauce und Staudensellerie
Planen Sie für dieses Rezept etwa 25 Minuten Zubereitungszeit ein.
Zutaten für vier Portionen:
- 400 g Penne
- 2 Schalotten
- 2 Knoblauchzehen
- 75 g Pancetta
- 1 Stange Staudensellerie
- 300 g Tomaten
- 2 EL Olivenöl
- 1/2 TL gehackten Thymian
- 1/2 TL gehackten Rosmarin
- 250 g Rinderhack
- 100 ml Rotwein
- Salz, Pfeffer
- 2 EL frisch geriebener Parmesan
Zubereitung:
- Garen Sie die Penne in kochendem Salzwasser bis kurz vor al dente und gießen Sie die Nudeln dann ab.
- Schälen Sie Schalotten und Knoblauchzehen und hacken Sie sie. Würfeln Sie den Pancetta. Putzen Sie die Selleriestange und würfeln Sie sie. Übergießen Sie die Tomaten mit kochendem Wasser, häuten Sie sie, befreien Sie sie von Stielansätzen und Kernen und würfeln Sie das Fruchtfleisch.
- Erhitzen Sie das Öl in einer Pfanne, braten Sie den Speck an und dünsten Sie die Zwiebeln und Knoblauchzehen mit den Kräutern darin an.
- Schmoren Sie den Sellerie an, geben Sie dann das Hackfleisch zu und braten Sie es krümelig. Löschen Sie das Ganze mit dem Rotwein ab und lassen Sie die Flüssigkeit einkochen.
- Geben Sie die Tomaten zu und würzen Sie die Mischung mit Salz und Pfeffer. Lassen Sie alles etwa 20 Minuten köcheln.
- Heben Sie die Penne unter die Fleischsauce und lassen Sie alles weitere zwei bis drei Minuten köcheln. Servieren Sie das Gericht mit Parmesan bestreut.
Brenn- und Nährwerte pro Portion:
Brennwert: 538 kcal
Eiweiß: 21 g
Kohlenhydrate: 33 g
Fett: 34 g
Rezept: Sellerie-Parmesan-Schnitzel
Womit verbinden Sie Knollensellerie? Wahrscheinlich mit Suppengrün, Eintopf und Waldorfsalat. Doch die knorrige Knolle mit dem unverwechselbaren würzigen und leicht süßlichen Geschmack kann viel mehr.
Meist im Herbst kommt das Knollen- und Wurzelgemüse zurück in die Küche. Durch seinen würzigen Geschmack und seine feste Struktur eignet sich Knollensellerie auch gut für die Zubereitung als Schnitzel. Mit einer Panade aus Semmelbrösel und Parmesankäse erhält das Sellerie-Schnitzel eine schöne knusprige, goldgelbe Kruste.
Zutaten für etwa vier bis sechs Portionen:
Für die Sellerie-Parmesan-Schnitzel:
- 1 Knollensellerie
- ca. 50 g Parmesan
- 1 altes Brötchen
- ca. 5 EL Mehl
- 1 Ei
- Salz, Pfeffer
- ca. 5 EL Pflanzenöl zum Anbraten
Für den Kräuterdip:
- 200 g Saure Sahne
- 200 g Frischkäse
- 2 Handvoll Basilikumblätter
- 2 Handvoll glatte Petersilie
- 3 Frühlingszwiebeln
- Salz, Pfeffer
Für den Salat:
- 300 g gemischte Blattsalate, z.B. Feldsalat, Rucola, Eichblatt, Babyspinat, Mangold, Endivie, Frisée
- Saft einer halben Zitrone
- ca. 4 EL Olivenöl
- 1/2 TL gekörnte Brühe
- 1 TL Senf
- 1 Prise Zucker
- Salz, Pfeffer
Zubereitung: Kräuterdip
- Vermengen Sie die Saure Sahne und den Frischkäse und rühren Sie das Ganze glatt. Bereiten Sie Basilikum und Petersilie vor: waschen, trockenschütteln, je zwei Handvoll Blätter fein hacken.
- Bereiten Sie die Frühlingszwiebeln vor: putzen, die Wurzel und das dunkle Grün wegschneiden und fein hacken. Geben Sie die Kräuter und die Frühlingszwiebeln zu der Creme und schmecken Sie das Ganze mit Salz und Pfeffer ab.
Zubereitung: Salat
- Waschen Sie den Salat waschen und trockenschleudern.
- Verquirlen Sie für das Dressing den frisch gepressten Zitronensaft mit Olivenöl, gekörnter Brühe und Senf gut. Schmecken Sie das Ganze mit einer Prise Zucker, etwas Salz und Pfeffer ab.
Achtung: Mischen Sie die Soße erst kurz vor dem Anrichten unter den Salat.
Zubereitung: Sellerie-Parmesan-Schnitzel
- Säubern Sie die Sellerieknolle und schneiden Sie die Schale weg. Schneiden Sie die Sellerieknolle mit einem scharfen, großen Messer vorsichtig in etwa fingerdicke Scheiben.
- Kochen Sie die Selleriescheiben in einem Topf mit Wasser etwa fünf bis sieben Minuten bis sie bissfest sind. Nehmen Sie sie aus dem Wasser, spülen Sie sie kalt ab und tupfen Sie sie trocken.
- Verquirlen Sie das Ei und eben Sie es in einen tiefen Teller.
- Reiben Sie zum Garnieren vom Parmesankäse etwa eine Handvoll in großen Spänen ab und stellen Sie die Späne beiseite. Reiben Sie den Rest des Parmesans fein, ebenso wie das Brötchen.
- Vermengen Sie jeweils etwa sechs Esslöffel Semmelbrösel und sechs Esslöffel fein geraspelten Parmesan, würzen Sie das Ganze mit wenig Salz und Pfeffer und verteilen Sie es auf einen flachen Teller.
- Verteilen Sie ebenfalls etwa fünf Esslöffel Mehl auf einen flachen Teller.
- Lassen Sie das Pflanzenöl in einer beschichteten Pfanne heiß werden.
- Bestäuben Sie ein Sellerieschnitzel nach dem anderen erst mit etwas Mehl, ziehen Sie sie dann durch das verquirlte Ei, geben Sie sie dann in die Parmesan-Semmelbrösel-Mischung und drücken Sie alles gut fest, so dass eine kompakte Panade entsteht.
- Braten Sie die Sellerieschnitzel dann nacheinander in heißem Fett von beiden Seiten goldbraun an.
Vermengen Sie vor dem Servieren den Salat mit der Soße und servieren Sie ihn zusammen mit dem Kräuterdip zu den Sellerie-Parmesan-Schnitzeln, garniert mit einigen Parmesanspänen.
Guten Appetit!
- Studie: Dr. Al-Howiriny
- Studie: Gregory Hostetler
- Anthony Williams
- Bundeszentrum für Ernährung
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagentur dpa