Vier Monate vor dem Fest "Kosten-Tsunami": Kräftiger Preisanstieg bei Weihnachtsgebäck erwartet
Bis Weihnachten sind es noch 18 Wochen, aber die Herstellung von Leb- und Pfefferkuchen läuft schon auf Hochtouren. Was erwartet uns an der Kasse?
Für Lebkuchen, Stollen und andere Weihnachtsleckereien könnten die Verbraucherinnen und Verbraucher in diesem Jahr mitunter mehr zahlen müssen. Die seit Beginn des Ukraine-Krieges stark gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten belasten dem Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie zufolge die Unternehmen in der Branche.
Lebkuchen-Zutaten sind teilweise doppelt so teuer geworden
"Manche unserer Zutaten haben sich auch in diesem Jahr im Preis noch mal fast verdoppelt", berichtet der Geschäftsführer des Nürnberger Traditionsherstellers Lebkuchen-Schmidt, Jürgen Brandstetter. "Leider lässt sich heuer eine Preisanpassung nicht vermeiden, nachdem wir letztes Jahr viele Erhöhungen noch abfangen konnten."
Die Aachener Lambertz-Gruppe spricht sogar von einem "Kosten-Tsunami" bei Rohstoffen, Energie, Verpackung, Logistik und Personal. Wie sich das auf die Preise im Handel auswirkt, lässt sich Sprecher Martin Heinen zufolge nicht sagen. Bei Saisongebäck wie Lebkuchen, Printen und Stollen seien die Preissteigerungen im Vergleich zu anderen Gebäckgruppen bislang aber immer moderat gewesen, sagt er.
Weihnachten wird ungern verzichtet
Dass die Menschen nun an Weihnachtsgebäck sparen, erwartet er dagegen nicht: Der Konsum sei in der Vergangenheit konstant geblieben. "Wenn es um Weihnachten und Advent geht, verzichten die Leute ungern."
Fast 87.600 Tonnen Lebkuchen produzierten die deutschen Hersteller im vergangenen Jahr, wie das Statistisches Bundesamt auf Anfrage mitteilt. Ein Jahr zuvor waren es noch 84.500 Tonnen. 22.900 Tonnen des beliebten Weihnachtsgebäcks gingen 2022 demzufolge in den Export. Der Großteil davon ins europäische Ausland, vor allem nach Polen, Österreich und Frankreich.
- Nachrichtenagentur dpa