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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Einfache Wortkunde Was bedeutet dekadent?
Die meisten Menschen haben die Beschreibung "dekadent" schon einmal gehört, kennen aber die genaue Bedeutung nicht. Wir wissen mehr!
Der Begriff "dekadent" wird oft in kritischem oder abwertendem Kontext verwendet und ist somit kein Kompliment. Oft wird über die genaue Herkunft des Wortes diskutiert. Wir verraten Ihnen, welchen Ursprung Dekadenz hat, wie das Wort genutzt wird und was das Gegenteil ist.
Woher kommt das Wort "dekadent"?
Das Wort "dekadent" stammt ursprünglich aus dem Lateinischen. Es leitet sich vom Verb "decadere" ab, was so viel bedeutet wie "niedergehen" oder "verfallen". Auch Frankreich beansprucht die Herkunft des Wortes für sich. Dort wurde der Begriff im 18. und 19. Jahrhundert geprägt. Das Wort "décadence" steht hier für kulturellen und moralischen Verfall. Der eigentliche Ursprung liegt im Lateinischen, über Frankreich gelangte das Wort aber in den deutschen Sprachgebrauch.
In welchem Kontext wird "dekadent" genutzt?
Wird eine Person, Lebensweise oder kulturelle Besonderheit als "dekadent" bezeichnet, gilt sie damit als übertrieben luxuriös, verschwenderisch oder gar moralisch verkommen. In Deutschland wird das Wort mittlerweile auch im sarkastischen Sprachgebrauch verwendet. Wer sich einen besonderen Urlaub gönnt oder in einem Luxusrestaurant essen war, erntet schon einmal liebevollen Spott zur eigenen Dekadenz. Die Kunst- und Literaturszene nutzt das Wort, um Werke zu charakterisieren. Beschrieben wird damit eine "Übersteigerung" des Schönen, eine Form des künstlerischen Exzesses.
Dekadentes Verhalten wird mit Gleichgültigkeit gegenüber Bedürfnissen anderer und Egoismus in Verbindung gebracht. Menschen, die ständig ausschweifende und teure Partys feiern, Luxusgüter konsumieren und sich demonstrativ von gesellschaftlichen Pflichten und Normen abwenden, gelten als "dekadent".
Was ist das Gegenteil von "Dekadenz"?
Das Gegenteil von Dekadenz ist Askese oder Bescheidenheit. Ein asketisch lebender Mensch führt ein einfaches und zurückhaltendes Leben, oft in Verbindung mit Selbstdisziplin oder Verzicht. Askese wird auch im spirituellen Kontext verwendet. Asketen fokussieren sich auf das Wesentliche und halten sich von Verlockungen fern. Bescheidenheit hingegen betont eine Haltung der Demut und Zurückhaltung. Bescheidene Menschen haben Freude an einfachen Dingen und Respekt vor ethischen und gesellschaftlichen Prinzipien.
- duden.de - "Rechtschreibung dekadent"
- Eigene Recherchen