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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Corona-Einschränkungen oder Impfpflicht Diese Corona-Fallstricke drohen bei der Buchung des Sommerurlaubs
Die Corona-Pandemie beeinträchtigt bereits seit zwei Jahren unser Leben und auch unseren Urlaub. Auch bei der Buchung für den kommenden Sommer gibt es einiges zu beachten.
Inhaltsverzeichnis
Während die Omikron-Welle Deutschland fest im Griff hat, hoffen viele wieder auf einen relativ coronafreien Sommer, in dem auch Urlaubsreisen möglich sind. Doch sollten Sie zuversichtlich schon jetzt buchen? Und wenn ja, was ist dabei zu beachten? t-online beantwortet die wichtigsten Fragen und Antworten zum Sommerurlaub in Corona-Zeiten.
Achtung: Die Informationen zu Corona-Regeln und Einreisebestimmungen gelten aktuell (Stand: 21. Januar 2022) und beispielhaft, bis zum Sommer können sie sich natürlich noch verändern. Für tagesaktuelle Informationen zu einem bestimmten Reiseziel informieren Sie sich am besten direkt beim Auswärtigen Amt oder Ihrem Reiseanbieter.
Was sollten Sie für die Einreise vorbereiten?
Damit der Urlaub auch stressfrei starten kann, sollten Sie sich gut vorbereiten. Bei Flugreisen und bei zahlreichen Reisezielen auch zur Einreise wird mittlerweile ein Impf- oder Genesenennachweis oder ein (oft auch zusätzlicher) negativer Corona-Test verlangt.
Sie sollten sich vorab informieren, was für Ihre Airline, Ihr Zielland und auch Ihr Hotel gilt und entsprechende Nachweise vorbereiten, damit Sie nicht vor Ort überrascht werden und beispielsweise nicht einchecken können.
Neben dem Ausweis und Reisepass sowie den Dokumenten für die Reise sollten Sie dann beispielsweise auch den Impf- oder Testnachweis parat haben. Wichtig dabei: Größtenteils wird ein digitaler Impfnachweis in Form eines QR-Codes auf dem Handy verlangt, das gelbe Impfbuch reicht häufig nicht aus. Wenn Sie kein Smartphone besitzen oder Sorge haben, dass der Akku während der Reise leer läuft, kann sich die Anschaffung der Immunkarte lohnen.
Was ist bei der Rückreise zu beachten?
Auch bei der Rückkehr aus dem Urlaub nach Deutschland gelten mittlerweile spezielle Regelungen. Wenn Sie aus dem Ausland nach Deutschland einreisen, gilt seit 1. August eine neue Einreiseverordnung. Grundsätzlich müssen alle Reisenden ab zwölf Jahren bei Einreise einen negativen Corona-Test, einen Impf- oder Genesenennachweis vorzeigen. Ausnahmen gelten nur für Pendler.
Bei Aufenthalt in Virusvarianten- oder Hochrisikogebieten gelten zusätzliche Regeln:
- Anmeldepflicht: Wenn Sie aus einem Risikogebiet zurück nach Deutschland kommen, sind Sie zu einer digitalen Einreiseanmeldung verpflichtet. Sie können sich auf dieser Homepage anmelden und müssen die Bestätigung dann bei Einreise vorzeigen.
- Spezielle Nachweispflicht: Wenn Sie Urlaub in einem Hochrisikogebiet gemacht haben, müssen Sie zusätzlich einen Test-, Impf- oder Genesenennachweis mit sich führen. Wenn Sie in einem Virusvariantengebiet waren, ist ausschließlich ein Testnachweis möglich. Die Nachweise müssen zudem über das Einreiseportal hochgeladen werden.
- Quarantänepflicht: Wer Urlaub in einem Hochrisikogebiet gemacht hat, muss direkt nach der Ankunft in Deutschland zehn Tage in Quarantäne, kann diese jedoch durch einen Impf- oder Genesenennachweis oder nach fünf Tagen durch einen negativen Corona-Test vorzeitig beenden. Dazu müssen die Nachweise über das Einreiseportal übermittelt werden. Bei Voraufenthalt in einem Virusvariantengebiet gilt eine 14-tägige Quarantänepflicht, die nicht vorzeitig beendet werden kann.
- Beförderungsverbot: Bei Einreise aus Virusvariantengebieten gilt zudem ein Beförderungsverbot für den Personenverkehr per Zug, Bus, Schiff und Flug aus diesen Staaten.
Welche Besonderheiten gibt es, wenn Sie ungeimpft sind?
Wenn Sie bisher nicht gegen das Coronavirus geimpft sind, sollten Sie auch bei der Wahl des Reiseziels genau hinschauen. Viele Länder haben mittlerweile strenge 2G-Regeln eingeführt: Wer keinen Impfnachweis hat, kann bei der Einreise abgewiesen werden.
Da bis zum Sommerurlaub noch ausreichend Zeit vergeht, wäre es natürlich am einfachsten, wenn Sie sich bis dahin noch impfen lassen. Sollte das aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich sein, sollten Sie sich über die Möglichkeiten einer Einreise mit Attest informieren.
Eines sollten Sie auf jeden Fall beachten: In den meisten Fällen zählt ein Einreiseverbot wegen einer fehlenden Impfung nicht, um eine Reise kostenlos stornieren zu können. Sie können dann im schlimmsten Fall Ihren Urlaub nicht antreten und bleiben auf den Kosten sitzen.
In welchen Fällen kann kostenlos storniert werden?
Mittlerweile zählt die Corona-Pandemie nicht mehr als "plötzlich eintretendes Ereignis", weshalb auch eine Corona-Reisewarnung nicht mehr als Überraschung gilt und somit nicht mehr automatisch zur Möglichkeit einer kostenlosen Stornierung führt. Aktuell warten Reiseanbieter und Airlines mit einer Stornierung ihrerseits lieber ab und sparen somit Kosten, die dann der Reisende selbst tragen muss.
Für eine kostenlose Stornierung sollte deshalb bereits im Voraus eine entsprechende Corona-Versicherung oder ein Flex-Tarif gebucht werden. Viele Reiseanbieter haben ihre Angebote der veränderten Situation bereits angepasst.
Wo könnte es besonders voll werden?
Einige Reiseanbieter haben bereits analysiert, welche Reiseziele im Sommer besonders beliebt werden könnten. Wenn Sie es lieber abgeschieden mögen, sollten Sie versuchen, einen anderen Ort zu wählen.
Die beliebtesten Reiseziele hat beispielsweise die Ferienhausplattform "Hometogo" ausgewertet, mit einem überraschenden Ergebnis: Das beliebteste Reiseland für das gesamte Jahr 2022 für den Urlaub im Ferienhaus ist demnach Deutschland, auch wenn für 2022 rund 27 Prozent weniger Suchanfragen auf Deutschland entfallen als im vergangenen Jahr. Zu den beliebtesten Reiseländern zählen zudem Italien, Kroatien, Spanien und Dänemark. Auch Österreich verzeichnet einen Anstieg der Suchanfragen von rund 83 Prozent. Unter den Regionen sind laut "Hometogo" die Deutsche Ost- und Nordsee am beliebtesten, gefolgt von Mallorca, dem Gardasee und der Toskana.
Ähnliche Ergebnisse zeigt eine Umfrage des Mitbewerbers "Fewo-direkt": Anders als in den vergangenen zwei Jahren beschränkt sich einer Umfrage des Ferienhausanbieters zufolge das Interesse mittlerweile nicht mehr nur auf Deutschland. Neben Klassikern wie Mecklenburg-Vorpommern oder Schleswig-Holstein tauchen auf den vorderen Plätzen der meistgesuchten Reiseziele im Sommer 2022 auch Destinationen im europäischen Ausland auf, allen voran die Balearen in Spanien und Istrien in Kroatien.
Deutsche zieht es im Sommer 2022 in die Ferne
In einer Umfrage der "Urlaubspiraten" hingegen zieht es die meisten Menschen weiter weg: Sofern es die Pandemie erlaubt, stehen die USA in der Umfrage auf Platz eins der beliebtesten Wunsch-Urlaubsziele für dieses Jahr. Bei den deutschen Urlaubern belegt Thailand den zweiten Rang vor dem Klassiker Italien. Daneben gehören die Malediven, Kanada, Australien und Japan zu den Top-Fernreisezielen.
Das Reiseportal "weg.de" erklärt dazu, die beliebtesten Ziele für den Sommerurlaub seien auch in diesem Jahr typische Sonnenziele wie Kreta, Mallorca, Rhodos und die Türkei. Vor allem in den vergangenen Wochen haben sich die Buchungen für Kreta und Mallorca verdoppelt, besonders Kreta scheint das Trendreiseziel des Sommers zu werden. Wer es also nicht so voll mag, sollte diese Ziele meiden. Bei Last-Minute-Angeboten sieht "weg.de" hingegen vor allem die Malediven, die Dominikanische Republik und Mauritius vorn.
Was sind die Besonderheiten bei der Buchung in diesem Jahr?
Auch Buchungsvorlieben und Besonderheiten haben einige Reiseportale bereits jetzt erfragt und zusammengefasst. Dabei stellte beispielsweise das Portal "weg.de" fest, dass es im Vergleich zu den vergangenen Jahren einen deutlichen Anstieg der Buchungen für den Frühsommer gibt. Und auch die Frühbucherangebote für den Sommer 2022 sind bereits jetzt sehr beliebt. Um gute Angebote zu bekommen, lohnt es sich also, sich schon jetzt umzuschauen. Umgekehrt scheinen aber auch Last-Minute-Buchungen wieder im Trend zu sein, dann allerdings vor allem für Fernreiseziele.
Die "Urlaubspiraten" haben zudem festgestellt, dass die Deutschen für das kommende Reisejahr vor allem endlich mal wieder eine Fernreise planen: Mehr als die Hälfte (58 Prozent) der Befragten zieht es demnach weiter weg. 28 Prozent hingegen wollen in Europa bleiben und vier Prozent erkunden am liebsten das eigene Land. Und: Um auf Nummer sicher zu gehen, sind 64 Prozent der Umfrageteilnehmer bereit, für die nächste Reise mehr zu bezahlen, wenn eine kostenlose Stornierung im Preis für die Unterkunft oder den Flug inbegriffen ist.
Auch das Ferienhausportal "Fewo-direkt" hat eine Umfrage zum Thema durchgeführt, die zeigt, dass 46 Prozent der deutschen Familien ihren Sommerurlaub drei bis fünf Monate im Voraus buchen. 25 Prozent planen sogar einen Vorlauf von sechs bis acht Monaten ein. "Wir gehen davon aus, dass sich aufgrund der Erfahrungen in den letzten zwei Pandemiesommern so etwas wie Routine bei deutschen Urlaubern eingestellt hat und der Urlaub deshalb wieder mit mehr Vorlauf geplant wird", sagt Wolfgang Pagl, Director Vacation Rentals (deutsch: Reise-Verkaufs-Direktor) bei der Expedia Group.
- Eigene Recherche
- Pressemitteilung des Verbands Internet Reisevertrieb (VIR)
- Hometogo: "Reisetrends 2022"
- Umfrage von Fewo-direkt
- Analyse von Expedia
- Umfrage der Urlaubspiraten
- Presseinformation von weg.de