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Welches Produkt wird die "Mogelpackung des Jahres"?


Aktualisiert am 06.01.2022Lesedauer: 2 Min.
"Mogelpackung des Jahres": Das sind die Anwärter auf den Schmähpreis.Vergrößern des Bildes
"Mogelpackung des Jahres": Das sind die Anwärter auf den Schmähpreis. (Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg, canva.com)

Dank versteckter Preiserhöhungen zahlen Verbraucher für manche Lebensmittel plötzlich mehr und merken es nicht einmal. Besonders dreiste Mogelpackungen hat die Verbraucherzentrale nun für einen Schmähpreis nominiert.

Die Verbraucherzentrale Hamburg ruft erneut zur Abstimmung über die "Mogelpackung des Jahres" auf. Bis zum 24. Januar können Verbraucher online zwischen fünf Produkten wählen, die durch raffinierte Füllmengenänderungen im vergangenen Jahr deutlich teurer wurden.

"Immer wieder sind gut getarnte Füllmengenänderungen das Mittel der Wahl, um teils drastische Preiserhöhungen durchzusetzen", sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. "Das klappt deshalb so gut, weil der Handel, der allein die Verkaufspreise festlegt, mitmacht, und die Politik die Unternehmen gewähren lässt."

Verbraucher würden die Tricksereien oft gar nicht bemerken und so deutlich mehr für bestimmte Produkte zahlen. "Wer seine Kunden schätzt, führt sie nicht mit Schummeleien hinters Licht", so Valet.

"Mogelpackung des Jahres": Die Kandidaten im Überblick

Das sind die Kandidaten:

1. "Perpetum" von Bahlsen

Bahlsen hat seinen Waffelblättchen "Afrika" einen neuen Namen und ein neues Verpackungsdesign verpasst. Doch rechtfertigt das einen Preisanstieg? Die Verbraucherzentrale hat berechnet, dass die Blättchen bis zu 34 Prozent teurer geworden sind. Auf den ersten Blick fällt das dem Kunden gar nicht auf, weil bei gleichem Preis nur noch 97 statt der gewohnten 130 Gramm im fast identisch großen Umkarton stecken. "Das bedeutet auch jede Menge mehr Verpackungsmaterial", kritisieren die Verbraucherschützer.

2. "Paprika Sauce" von Homann

Auch hier hat der Hersteller das Umbranding für eine Preiserhöhung genutzt: Aus den "Zigeuner Saucen" von Homann wurden die deutlich teureren Soßen "Paprika Sauce Balkan Art" und "Scharfe Paprika Sauce". Statt 500 Milliliter zu 99 Cent kosten nun 400 Milliliter 1,49 Euro. Die Preiserhöhung liegt damit bei 88 Prozent. Obendrauf gibt es noch eine "verschlimmbesserte Rezeptur" mit deutlich mehr Zucker.

3. "KitKat" von Nestlé

Im KitKat-Sammelpack von Nestlé stecken nur noch vier Riegel statt der gewohnten fünf. Den Preis haben Unternehmen und Handel aber nicht angepasst, er liegt weiter bei 1,99 Euro. So werden die Schokoriegel um 25 Prozent teurer. Laut der Verbraucherzentrale ist es nicht das erste Mal, dass der Konzern bei seinen Süßwaren so vorgeht.

4. "Rahm Soße" von Knorr

Früher waren drei Portionen in einer Packung, jetzt sind es nur noch zwei: Knorr bietet seine Soßenvarianten neuerdings in kleineren Packungen an. Der Preis ist aber nicht gesunken. Den Verbraucher kostet das Produkt bis zu 50 Prozent mehr. Der Hersteller nennt die Soße nun eine Soßenvariante, obwohl die Rezeptur identisch bleibt.

5. "Wurzener Waffelblättchen" von Griesson – de Beukelaer

Auf den ersten Blick wirkt der Inhalt der Verpackung doppelt so groß wie vorher, denn der Hersteller hat die Verpackung deutlich vergrößert und verweist auf "2 Frischepacks" statt nur einem – tatsächlich ist die Menge der Waffelblättchen darin aber nur um magere drei Gramm gestiegen. Der Preis wurde dagegen um bis zu 27 Prozent erhöht. "Das Produkt ist nicht nur eine handfeste Mogelpackung, sondern obendrein eine echte Umweltsünde", urteilen die Verbraucherschützer.

Hier können Sie abstimmen

Wer den Negativpreis "Mogelpackung des Jahres" erhält, bestimmen die Verbraucher. Sie können abstimmen über den Link in den Quellenangaben zu diesem Artikel oder unter https://umfrage.vzhh.de/webform/mogelpackung2021.

Das ist bis zum 24. Januar 2022, 16 Uhr, möglich. Welches Produkt zur "Mogelpackung des Jahres 2021" gekürt wird, gibt die Verbraucherzentrale Hamburg am 25. Januar bekannt.

Verwendete Quellen
  • Abstimmung zur "Mogelpackung des Jahres"
  • Pressemitteilung Verbraucherzentrale Hamburg
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