Gleich sechs Produkte Das sind die "Mogelpackungen des Monats"
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Von einigen Süßigkeiten der Firma Nestlé bekommen Kunden immer weniger für ihr Geld. Die Verbraucherzentrale hat Preisanstiege von bis zu 25 Prozent festgestellt – bei insgesamt sechs Produkten des Nahrungsmittelkonzerns.
Weniger Inhalt – gleicher Preis: Gleich sechs Produkte aus dem Süßwarensortiment von Nestlé hat die Verbraucherzentrale Hamburg zu "Mogelpackungen des Monats Mai" gekürt. Grund: Die Füllmengen wurden reduziert, der Preis ist jedoch nicht gesunken. Die versteckten Preiserhöhungen liegen dabei zwischen zwölf und 25 Prozent.
Das sind die "Mogelpackungen des Monats"
Dieses sechs Produkte der Marken Kitkat, Lion und Smarties sind die "Mogelpackungen des Monats Mai":
- Kitkat Sammelpack
- Kitkat Minis
- Lion Sammelpack
- Lion Minis
- Smarties Sammelpack
- Smarties Minis
Versteckte Preiserhöhungen von zwölf bis 25 Prozent
Den größten Preisanstieg gab es beim Kitkat Sammelpack mit 25 Prozent zu verzeichnen. Statt fünf Riegel bekommen Kunden nun nur noch vier Riegel, die Packung kostet allerdings meist weiterhin 1,99 Euro.
Auf Platz zwei liegt der Lion Sammelpack, der laut Verbraucherzentrale 20 Prozent teurer geworden ist. Statt sechs Riegel pro Packung bekommen Kunden nun nur noch fünf Riegel. Der Preis ist mit meist 1,99 Euro gleich geblieben.
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Eine versteckte Preiserhöhung von 15 Prozent gibt es bei den "Minis"-Produkten. Für meist 2,99 Euro bekommen Kunden von den Kitkat Minis nur noch 13 statt 15 Packungen. Von den Lion Minis sind für den gleichen Preis nur noch 234 Gramm statt 270 Gramm erhältlich und bei den Minis von Smarties wurde der Inhalt der Packung von 216 auf 187 Gramm bei gleichem Preis reduziert.
Aber auch der Inhalt des Smarties Sammelpacks ist geschrumpft und dadurch knapp zwölf Prozent teurer geworden. Kunden erhalten bei gleichem Preis von meist 1,99 Euro nicht mehr vier Portionen mit 38 Gramm sondern nur noch 34 Gramm.
Stellungnahme von Nestlé
Die Preisanstiege sind laut Nestlé durch höhere Produktionskosten bedingt. In einer Stellungnahme des Konzerns heißt es: "Beispielsweise investieren wir in unsere Produktionsanlagen – etwa um die Waffelqualität bei Kitkat weiter zu erhöhen. Außerdem haben wir auch kontinuierlich Kosten durch Initiativen und Kooperationen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit, beispielsweise im Kakaoanbau."
Allerdings merkt die Verbraucherzentrale an, dass der geerntete Nestlé-Kakao seit letztem Jahr nicht mehr Fairtrade sei, sondern nur noch die weniger strengen Standards von Rainforest Alliance erfülle. Die Fairtrade-Prämien, die Nestlé bisher an die Bauern zahlen musste, würden damit wegfallen.
Ein weiterer Grund für die Preiserhöhung bei Smarties sind laut Nestlé die umweltfreundlicheren Verpackungen, die kein Plastik mehr enthalten, sondern aus Papier bestehen. Doch hier merkt die Verbraucherzentrale an, dass "durch die geringere Füllmenge im Beutel nun mehr Verpackungsmaterial verbraucht wird", nämlich 15 Prozent. Somit würden Kunden bei einer gleichen Menge von 216 Gramm für die neue Papierpackung 46 Cent mehr zahlen.
Darüber hinaus bemängeln die Verbraucherschützer, dass es nicht das erste Mal sei, dass Nestlé die Füllmenge bei einigen Produkten reduziert und somit für versteckte Preiserhöhungen gesorgt habe. So sollen beispielsweise die Preise der Smarties Minis von 2014 bis 2021 im Durchschnitt um rund 62 Prozent und beim Lion Sammelpack um 50 Prozent gestiegen sein.