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Überraschung bei "Bares für Rares XXL": 30-Euro-Trödelfund ist ein Vermögen wert


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Überraschung bei "Bares für Rares XXL"
"Gigantisch!": 30-Euro-Trödelfund entpuppt sich als Schatz


Aktualisiert am 24.11.2021Lesedauer: 4 Min.
"Bares für Rares XXL": Walter Lehnertz, Susanne Steiger, Wolfgang Pauritsch, Elisabeth Nüdling, Daniel Meyer und Fabian Kahl sind die Händler bei der Abendshow.Vergrößern des Bildes
"Bares für Rares XXL": Walter Lehnertz, Susanne Steiger, Wolfgang Pauritsch, Elisabeth Nüdling, Daniel Meyer und Fabian Kahl sind die Händler bei der Abendshow. (Quelle: ZDF/Sascha Baumann)
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Ein Objekt vom Flohmarkt sorgt bei "Bares für Rares XXL" auf Schloss Drachenburg für Begeisterung. Denn obwohl sich Horst Lichter zunächst darüber lustig macht, ist es den Händlern ein Vermögen wert.

Als Moderator Horst Lichter seinen ersten Gast auf Schloss Drachenburg bei "Bares für Rares XXL" begrüßt, traut er seinen Augen kaum. "Du hast, ich hätte fast gesagt, einen Pappdeckel mitgebracht. Aber da ist ja was drauf ...", sagt er, als er das Bild erblickt, das Peter Hartmann aus Würzburg mitgebracht hat.

"Manchmal ist es gut, wenn man keine Ahnung hat. Hattest du Ahnung, als du das bekommen hast?", möchte er von dem Sozialversicherungsangestellten wissen. "Nein, das habe ich vor 20 Jahren mal auf dem Flohmarkt erworben", antwortet der 56-Jährige. "Warum?", fragt Lichter frech nach. "Weil es mir eigentlich gefallen hat. Es war recht spät abends, da war schon Abverkauf", entgegnet Hartmann.

Lichter macht sich über Bild vom Flohmarkt lustig

"Ach so, es war schon dunkel. Dann sieht man auch nicht genau, was drauf ist", scherzt Lichter, der mit dem Bild offenbar so gar nichts anfangen kann. "Ich glaube, ich habe 30 Euro dafür bezahlt. Nachdem ich gesehen habe, dass ein Maler drauf steht, dachte ich, es ist vielleicht etwas wert", sagt der Verkäufer, der auf der Rückseite des Bildes entdeckt hatte, dass das Werk von Arthur Nikodem aus Innsbruck stammt.

"Ach der ... Noch nie gehört!", macht Lichter sich weiter lustig. "Angenommen das ist etwas und du bekommst 100 Euro dafür, was würdest du mit dem Geld machen?", möchte er wissen. "Ich verreise recht viel und fahre auch gerne mit dem Fahrrad. Ich denke mal, das kommt in die Reisekasse – bei tausend Euro geht's vielleicht nach Madeira", entgegnet Hartmann.

Jetzt möchte Lichter es genau wissen und wendet sich an Galerist Colmar Schulte-Goltz. "Angenommen du würdest auf einen Trödelmarkt gehen und würdest dieses Gemälde irgendwo sehen. Würdest du es kaufen oder würdest du sagen: 'Um Gottes Willen! Nee, da geh' ich vorbei'?", möchte er von dem Experten erfahren. "Ich würde es sofort mitnehmen, aber fragen, wo sind die anderen? Haben Sie noch mehr?", antwortet der Experte zu Lichters Verwunderung.

Flohmarktfund ist ein Vermögen wert

"Ich finde es ganz toll und man merkt sofort, dass es etwas Besonderes ist", schwärmt Schulte-Goltz weiter. Allerdings sei das Bild stark vergilbt und müsse gereinigt werden. "Es zeigt eine Art Stadtansicht und – so wie es scheint – ist es der Ort Rattenberg in Tirol, also in Österreich", vermutet er. "Dieser wunderbare kleine Ort wird gekennzeichnet durch eine große Pfarrkirche und das ist Sankt Virgil, die wir bildbestimmend sehen können", führt er weiter aus.

Das Bild sei so aufgebaut, dass man über verschattete Dächer im Vordergrund auf das ganze Geschehen der Stadt schauen könne. "Das Ungewöhnliche ist, dass es ein merkwürdiger Bildausschnitt ist, der kaum sichtbar den Himmel zeigt, aber typisch den Ort Rattenberg einfängt", bemerkt der Experte und fügt hinzu, dass es sich um ein Ölgemälde handelt, das auf Malkarton ausgeführt ist.

Hinten auf dem Gemälde gebe es einen Hinweis auf den Kunstmaler Arthur Nikodem, der es 1922 gefertigt hat. Allerdings stellt der Galerist fest, dass das Bild einige Blessuren erlitten hat: Es sei ein deutlicher Abrieb der Farbe auf allen Seiten zu erkennen. Der Wunschpreis des Verkäufers, der sich zuvor schon im Internet informiert hatte, liegt bei 5.000 Euro.

"Wenn wir hier durch sind, hast du die Adresse von dem Trödelmarkt für mich?", fragt Lichter ihn, der langsam zu ahnen scheint, dass das Bild doch wertvoll sein könnte. "Ich gehe davon aus, dass es sich wirklich um ein Original von Arthur Nikodem handelt", erklärt Schulte-Goltz. "Und so liegt meine konservativ vorsichtige Schätzung für diese Arbeit bei 10.000 bis 12.000 Euro", verkündet der Experte.

"Einfach gigantisch!"

"Das ist ja Wahnsinn! Das ist der Hammer!", freut Hartmann sich. "Das sind die bestangelegten 30 Euro, die ich in meinem Leben erlebt habe. Der Händlerraum steht dir offen. Toi, toi, toi", wünscht Lichter ihm und ist sichtlich begeistert. "Mein lieber Colmar, das sind die Momente, die ich so besonders liebe – solche Geschichten. Was soll ich sagen? Ich bin ein glücklicher Mensch", sagt der Moderator gerührt zu seinem Kollegen.

Im Händlerraum erkennen allerdings nicht alle Anwesenden sofort, was für ein Objekt sie vor sich haben. "Da wäre ich so dran vorbei – und würde auch heute noch dran vorbeigehen", sagt Antiquitätenhändler Walter "Waldi" Lehnertz beim Anblick des Gemäldes. Da muss ihm sein Kollege, Auktionator Wolfgang Pauritsch, widersprechen. "Das Besondere ist, dass es wie aus der Vogelperspektive von oben gemalt ist und das ist nicht das, was Nikodem so häufig gemalt hat", entgegnet er.

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"Ich bin total überzeugt von diesem Gemälde. Aber Rattenberg ist eine sehr kleine Gemeinde und deshalb fange ich mit einem sehr kleinen Gebot an: 3.000 Euro", sagt Pauritsch. Schmuckhändlerin Susanne Steiger ist ebenfalls begeistert. "Ich finde gerade die Symbiose aus diesen erdigen Tönen und diesem starken, dunklen Blau einfach gigantisch!", findet sie und erhöht schließlich auf 10.000 Euro.

"Also, es wundert mich schon, was ihr alle in dem Ding seht", schaltet sich Lehnertz ein. Doch davon lassen sich seine Kollegen nicht ablenken. Pauritsch bietet noch 12.500 Euro. "Das ist ein ganz kleines Dorf und ich weiß, dass da ganz tolle Villen stehen. Das hätte ich jetzt wahrscheinlich nicht sagen dürfen, aber so ist es. Ich kenne die Ortschaft so vom Vorbeifahren", verrät er.

Nach diesem Tipp ist Kunst- und Antiquitätenhändler Daniel Meyer bereit 13.000 Euro für das Gemälde zu zahlen und bekommt damit den Zuschlag. "Ich gebe Ihnen 5.000 Euro in Bar und den Rest bekommen Sie per Blitzüberweisung", versichert er dem Verkäufer. Pauritsch gratuliert seinem Kollegen zu diesem Kauf und ist sicher: "Du wirst es nicht wiedererkennen, wenn das saubergemacht ist. Das kommt bombastisch raus." Auch Hartmann freut sich riesig: "Ich bin perplex. Mit 13.000 Euro hätte ich nie gerechnet!"

Verwendete Quellen
  • "Bares für Rares"-Abendausgabe vom 24. November 2021
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