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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Beliebter Reisetrend Wo die Wohnmobile für den Sommer schon knapp werden
Der Camping-Boom wird aufgrund der Corona-Pandemie auch 2021 anhalten. Wer ein Wohnmobil mieten will, muss sich sputen – denn die Nachfrage ist enorm. Bei welchem Vermieter wird es jetzt schon eng?
Für Camper gibt es nichts Schöneres: Ein Stellplatz am Meer, freier Blick aufs Wasser und auf dem Grill brutzelt frischer Fisch. Zumindest dieser Traum vom Sommerurlaub sollte trotz Corona realistisch sein. Wer über kein eigenes Wohnmobil oder einen Wohnwagen verfügt und einen Camper mieten will, der muss sich allerdings beeilen.
Reisefreudige buchen häufiger mehrere Wochen
Wichtige Vermieter wie Tui-Camper, McRent oder Freistaat Rent berichten von einer hohen Nachfrage vor allem für die Sommerferien. Zwar sind noch Fahrzeuge vorhanden, teils aber schon jetzt nicht mehr in der Preis- oder Größenkategorie, die sich vor allem Familien wünschen.
"Wenn man ein bestimmtes Wohnmobil will, wird es im Sommer an manchen Terminen schon eng", sagt Angelika Zandt. Sie ist beim Caravanhändler "Der Freistaat" für die Vermietungen zuständig. "Die Alkoven-Fahrzeuge mit einem Bett über dem Fahrerhaus sind beispielsweise schon weg", sagt sie: "Das liegt auch daran, dass es mehr Langzeitmieter gibt als bisher. Die Leute buchen in diesem Jahr oftmals zwei, drei oder sogar vier Wochen." Es ist eine Entwicklung, die auch für Zandt neu ist.
Schließlich ist Campen längst kein Billigurlaub mehr. Schon die Miete eines Wohnmobils kostet pro Tag rund 100 Euro. Dazu kommen die Campingplatzgebühren, die, abgesehen von seltenen Pauschalen, normalerweise pro Stellplatz plus die Personenanzahl gerechnet werden. In der Hauptsaison muss eine vierköpfige Familie meist mindestens 50 Euro Tagesgebühren einkalkulieren.
Viele Vermieter erweitern ihr Angebot
Wie andere Vermieter auch hat Tui-Camper das Angebot an Wohnmobilen im Vergleich zum vergangenen Jahr ausgebaut. "Wir haben die Auswahl an buchbaren Anmietstationen erweitert und dadurch auch weitere Länder ins Programm genommen", sagt Unternehmenssprecherin Stephanie Holweg: "Zudem haben wir neue Partner wie Rent Easy und DRM." Trotzdem sind manche Modelle in der Hauptreisezeit bereits vergeben. "Alternativen sind derzeit aber noch buchbar", verspricht Holweg.
Auch der Vermieter McRent profitiert von dem Boom. "Wir haben drei neue Stationen in Deutschland eröffnet", sagt Sprecherin Simone Wagner. Wie gefragt Campingurlaub im gemieteten Wohnmobil ist, zeigen schon alleine die Zahlen von McRent: "Aktuell haben wir in 18 Ländern 110 Vermietstationen und rund 2.800 Fahrzeuge. 36 Stationen mit 1.700 Wohnmobilen haben wir alleine in Deutschland."
Dennoch rät Wagner, begehrte Termine schon bald zu reservieren: "Wir empfehlen unseren Kunden, vier bis sechs Monate vor dem Urlaub zu buchen, damit das gewünschte Fahrzeug verfügbar ist. Im Juni und Juli haben wir bereits jetzt eine sehr gute Auslastung." Auch Ralf Holstein, der Leiter der ADAC-Reisemobil-Vermietung rät zu einer rechtzeitigen Reservierung. "Sobald sich wieder Reisemöglichkeiten abzeichnen, gehen wir von einer sprunghaft steigenden, sehr hohen Nachfrage aus", meint Holstein.
Bedingungen in der Corona-Krise
In Zeiten von Corona sind für viele Kunden aber vor allem zwei Fragen vor der Buchung wichtig: Was passiert im Falle eines Lockdowns? Und wie wird das Fahrzeug vor der Übergabe gereinigt?
Beim "Freistaat" verweist man auf die Praxis des vergangenen Jahres. "Wenn die Leute nicht fahren konnten, mussten sie auch keine Stornogebühren zahlen", sagt Angelika Zandt: "Wer schon vorher stornierte, musste zwar die Stornos zahlen, bekam sie aber für eine Buchung im Jahr 2021 angerechnet."
McRent bietet momentan eine kostenfreie Stornierung bis zu 30 Tage vor Fahrzeugabholung bis Ende Februar an. "Falls Reisen aufgrund von behördlichen Anordnungen ausfallen, setzen wir auf individuelle Lösungen wie Reisegutscheine", sagt Unternehmenssprecherin Simone Wagner. Umbuchungs- und Rücktrittsoptionen bietet auch der ADAC an. Sie hängen von der jeweiligen Situation ab.
Mit Kaltnebel gegen Coronaviren
Bei der Fahrzeugreinigung ist beim "Freistaat" Kaltnebel das Zauberwort gegen das Coronavirus: "Das Gerät läuft nach jeder Vermietung ungefähr eine Stunde lang", sagt Zandt: "Da überlebt keine Milbe, Bakterie und auch kein Virus." Der ADAC garantiert eine gründliche Reinigung teils mit Kaltnebel. Auch McRent setzt unter anderem auf Kaltnebel und hat dazu ein Video über die Vorgehensweise bei der Desinfektion ins Netz gestellt.
- Reiseredaktion SRT