Rarität in Trödelshow "Bares für Rares XXL": Antikes Ölgemälde erzielt Spitzenpreis
Ein fast 400 Jahre altes Gemälde verzückt Horst Lichter und die Händler bei "Bares für Rares XXL" im Schloss Schwerin. Denn vergleichbare Kunstwerke erzielten schon Verkaufssummen von 30.000 Euro.
Bei der großen Abendausgabe von "Bares für Rares XXL" begrüßt Moderator Horst Lichter seine Gäste im Schloss Schwerin. Unter ihnen ist Ingeborg Dose aus Dortmund. Die 79-Jährige hat ein fast 400 Jahre altes Ölgemälde dabei, das sie von ihrem Vater, einem Kunstsammler, geerbt hat.
"Was ist dein erster Eindruck von diesem Bild?", möchte Experte Albert Maier als erstes von Horst Lichter wissen. "Die haben schwer Krach. Das ist eine Party, die irgendwie in die falsche Richtung gelaufen ist", scherzt der Moderator. "Lieber Horst, das ist ein Hochzeitsbild", muss Maier ihn korrigieren. "Also ich hab dreimal geheiratet, aber das ist bei mir nie so ausgeufert. Ich würde sagen, die Hochzeit ist zum Scheitern verurteilt", entgegnet Lichter.
Hochzeitsbild des Königs der Lapithen
Doch dann wird es ernst, denn Maier widmet sich der Expertise. "Dieses Motiv war bereits im 16. Jahrhundert sehr beliebt. Diese Geschichte gehört zur griechischen Mythologie. Es handelt sich bei diesem Gemälde um ein Hochzeitsbild des Königs der Lapithen, Peirithoos, mit der Hippodameia. Zu seinem Volksstamm gehörten auch die Zentauren, halb Mensch, halb Pferd", weiß der Experte.
"Die Zentauren waren es nicht gewohnt, Wein zu trinken, haben aber auf dem Hochzeitsfest kräftig Wein getrunken. Nach einer Weile wurden sie gierig, haben versucht die Braut zu entführen, sich an den Frauen zu vergreifen und dann hat diese Schlachtszene angefangen", erklärt Maier, der vermutet, dass das Bild um 1620 gemalt worden ist.
Bild weist zwei Durchschüsse auf
Allerdings muss er auch ein paar Abstriche machen. Das Gemälde sei neu parkettiert und die Schnittstellen neu verleimt worden. Außerdem habe es Löcher in der Leinwand gegeben. "Ja, zwei Durchschüsse im Krieg", erzählt Dose. "Es hat ja mehrere Kriege überlebt. Als mein Vater es vor 70 Jahren gekauft hat, da waren die Löcher schon restauriert."
Da das Bild nicht signiert ist, kann Maier es nur entfernt zuschreiben: "Ich vermute, dass es Frans Francken der Jüngere ist, der um 1620 so etwas gemalt hat." Ingeborg Dose möchte für das wertvolle Gemälde 12.000 Euro erhalten und auch die Expertise von Albert Maier beläuft sich auf 8.000 bis 12.000 Euro.
Antikes Ölgemälde erzielt Spitzenpreis
Im Händlerraum sorgt das Ölgemälde sofort für große Aufregung. "Es gibt einige auf dem Markt, manche sind verkauft worden für 3.000 Euro, manche für 30.000 Euro – also die Spannweite ist enorm", sagt Wolfgang Pauritsch und fügt hinzu: "Es ist schon eine schwere Kost."
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Julian Schmitz-Avila traut sich als erstes und bietet 2.500 Euro – den Zuschlag bekommt er nach einem regen Bieterkampf aber erst bei 9.000 Euro. So viel ist ihm das Gemälde aber auf jeden Fall wert. "Für mich mit das beste Bild, was wir bis jetzt hier hatten. Sensationell!"
- "Bares für Rares XXL" vom 17. Juli 2019