"Das ist eine Weltsensation" Preisrekord bei "Bares für Rares" für Reliquien-Kreuz
Stephanie Huber und ihre Mutter Cosima Birk bieten eine unglaubliche Kostbarkeit bei "Bares für Rares XXL" auf Schloss Schwerin an. Und erzielen damit den höchsten Preis, der jemals in der Show gezahlt wurde.
"Ach du heiliges Kanonenrohr! Das ist aber ein Oschi von Kreuz. Wo habt ihr den denn her?", fragt Moderator Horst Lichter, als er Jurastudentin Stephanie Huber und ihre Mutter, Krankenschwester Cosima Birk, in der Sonderausgabe "Bares für Rares XXL" auf Schloss Schwerin begrüßt.
"Das haben wir geerbt. Zunächst hat es meine Tante von einer alten Dame geerbt, die sie sonntags immer in die Kirche begleitet hat. Dann hat es wiederum ihre Schwester geerbt, die mich adoptiert hat und so ist es in meinen Besitz gekommen", erklärt Birk.
Lichter kann das kaum glauben: "Das ist wirklich wahr? Eine alte Dame, die begleitet wurde zur Kirche, hat aus Dankbarkeit zum Schluss so einen Apparat vererbt? Man sollte viel mehr Leute in die Kirche bringen", scherzt er.
Reliquien-Kreuz um 1700
Dr. Heide Rezepa-Zabel nimmt das Kreuz genauer unter die Lupe. "Es ist ein Anhänger, es ist ein Brustkreuz, eine sogenannte Pektorale, die man tatsächlich an einer Kette um den Hals getragen hat. Es ist vollbesetzt mit Diamanten, circa 40 Karat. Die größeren Steine im sogenannten Peruzzi-Schliff, der kurz vor 1700 erfunden wurde", erklärt die Expertin, die auch auf die goldene Fassung hinweist.
Das Ganze sei aber nur eine Rahmung für das mittlere Kreuz. "Dieses schlichte Kreuz ist wie ein Fenster aus Bergkristall und dahinter kann man deutlich Holzsplitter sehen. Auf der Rückseite gibt es einen Deckel. Dahinter verbirgt sich ein Lacksiegel. Es verweist eindeutig auf die Kongregation des Papstes Clemens den IX. für Ablass und heilige Reliquien, die hier garantiert, dass es sich um Holzstücke aus dem wahren Kreuz Jesus Christus handelt."
"Das ist ja eine Weltsensation", ruft Lichter aus. "Das macht mich sehr ehrfürchtig. Ich bin ziemlich geplättet. So etwas habe ich noch nie in meinem Leben sehen dürfen", sagt er und fragt direkt nach dem Wunschpreis der Verkäufer. Mutter und Tochter würden gerne 25.000 bis 30.000 Euro dafür haben.
Schätzpreis: 60.000 bis 80.000 Euro
"Wir sprechen hier über ein Alter von über 300 Jahren. Ich würde weit höher gehen. Auch wenn der Markt für Sakrales eingebrochen ist, so gibt es für ein solch außergewöhnliches Stück doch seine Liebhaber. Insgesamt würde ich das Kreuz taxieren auf 60.000 bis 80.000 Euro", sagt Rezepa-Zabel. Diese Aussage lässt Cosima Birk fast in Ohnmacht fallen und Lichter jubelt: "Das geht in die Geschichte ein – und ich bin Teil der Geschichte!"
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Als die Händler das Reliquien-Kreuz sehen, sind sie sprachlos. "Das sieht aus, als ob es einer Krone entnommen wurde", staunt Wolfgang Pauritsch. "Ich habe so etwas noch nie gesehen, ich bin geflasht", sagt er und startet direkt mit 10.000 Euro. Auch Walter Lehnertz ist beeindruckt und verspricht: "Ich gebe 80 Euro dafür, dass ihr hier hingekommen seid. Nur dafür, dass wir das Ding mal sehen durften."
Preisrekord bei "Bares für Rares"
Den Zuschlag erhält nach einem langen Bieterkrimi Händlerin Susanne Steiger für 42.000 Euro. Diese Summe hat sie allerdings gar nicht dabei. "Dann würde ich jetzt 7.000 Euro in Bar zahlen und Ihnen 35.000 Euro per Blitzüberweisung aufs Konto überweisen", sagt sie – und zahlt damit den höchsten Preis, der je bei "Bares für Rares" erzielt wurde. Waldi gibt wie versprochen noch seine 80 Euro zusätzlich dazu: "Dass man so etwas überhaupt mal in der Hand halten darf."
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Susanne Steiger ist einfach nur fassungslos. "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das ist ein Stück, wo einem als Händler wirklich das Herz aufgeht, wo man sein Leben lang nach sucht. Das ist die Nadel im Heuhaufen und die habe ich heute Abend hier gefunden. Ich bin wahnsinnig glücklich und mir fehlen einfach nur die Worte."
- "Bares für Rares XXL" vom 22. Mai 2019