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Füchse: Darum schreien die Wildtiere im Januar


Wilde Geräusche im Januar
Das steckt hinter dem Schreien der Füchse

Unsere Füchse spielen zurzeit anscheinend verrückt. Sie bellen, raufen und laufen auch bei Tageslicht durch die Straßen. Sind sie etwa gefährlich?

Aktualisiert am 21.01.2024|Lesedauer: 2 Min.
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Vielleicht sind Sie in den vergangenen Tagen auch mitten in der Stadt einem balgenden Fuchspärchen begegnet. Oder haben sich beim Waldspaziergang über ein heiseres Bellen oder lautes Kreischen gewundert, aber keinen Hund entdeckt. Dass unsere heimischen Rotfüchse sich mitten im Winter so auffällig benehmen, hat einen Grund: Sie erleben Frühlingsgefühle!

imago images 0197762964Vergrößern des Bildes
Ein Fuchs im Schnee (Archivbild): Für die Tiere beginnt jetzt die wichtigste Zeit des Jahres. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Raimund Linke)

Schrei nach Liebe

Schmetterlinge im Fuchsbauch? Tatsächlich! Unser heimischer Rotfuchs geht im Januar auf Partnersuche. "Füchse sind selbst in Großstädten vorsichtige Tiere, aber jetzt schlagen die Hormone zu und es geht heiß her", erklärt BUND-Artenschutzexperte Magnus Wessel t-online. Weil Füchse meist Einzelgänger sind, stoßen sie in der sogenannten Ranzzeit ein heiseres, weithin hörbares Bellen aus, um einander zu finden.

Zur Geburt auf den Friedhof

"Die Füchse müssen sich jetzt sputen, denn die Weibchen sind nur wenige Tage empfängnisbereit", sagt Wessel. Um diesen Zeitpunkt nicht zu verpassen, bleibt der Rüde in der Nähe des Weibchens. Dann sagt ihm ein ganz bestimmter Geruch, wann der große Moment für die Begattung gekommen ist. Weil die für den Duft verantwortliche Drüse an der Oberseite des Schwanzes sitzt, sieht man jetzt häufig Füchse, die einander dort beschnuppern.

Ist eine Fähe (das Weibchen) dann erfolgreich befruchtet, dauert es etwa 50 Tage, bis sie Ende März in ihrem Bau ein bis zehn Junge auf die Welt bringt, die sie rund drei Wochen lang säugt. "In Städten haben sich Füchse für ihre Baue interessante Räume erobert – stille Friedhöfe, großräumige Parks, Kleingartenanlagen oder verlassene Bahndämme", weiß Wessel. Sie finden ihren ruhigen Aufzuchtplatz auch mitten im Treiben der Großstadt.

Darüber, wie viele von ihnen in deutschen Städten leben, gibt es keine Zahlen. Katrin Koch, Wildtierexpertin des NABU, erklärt: "Wir können nur sagen, dass sie flächendeckend in Berlin und anderen großen Städten leben."

Werden die Füchse uns jetzt gefährlich?

Eine Gefahr für den Menschen stellen die Jäger zu keiner Zeit dar. "Im Gegenteil: Füchse sind recht konfliktscheu. Auseinandersetzungen mit Haustieren – insbesondere Katzen – vermeiden sie. Es sind Einzelfälle bekannt, in denen Füchse aus Neugier und Verspieltheit Hunde zum Spiel aufgefordert haben. Unbedarfte Menschen könnten das fälschlicherweise als aggressives Verhalten deuten", erklärt Koch.

Wichtig ist auch: Füchse hierzulande sind seit 1998 tollwutfrei!

Wenn dieser Winter für "Reineke" gut läuft, werden wir im Frühling vielleicht in unseren Parks Weibchen mit ihren Jungen beobachten können. Koch: "Das ist das Schöne an unseren Stadtfüchsen. In der freien Wildbahn bekämen wir sie nur selten zu sehen, schon gar nicht die Welpen. In der Stadt gibt es für uns die Chance, diese eleganten Tiere zu beobachten und uns an ihrer Schönheit zu erfreuen."

Verwendete Quellen
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