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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Normal oder schon aggressiv? Darum attackieren Krähen manchmal Menschen
Im Frühjahr häufen sich die Meldungen über aggressive Krähen. Sie griffen scheinbar grundlos andere Tiere und sogar Menschen an. Was steckt dahinter?
Krähen zählen, so wie Tauben, zu den Vögeln, die in deutschen Städten am häufigsten vorkommen. Die schwarz oder schwarz-grau gefiederten Tiere überleben dank ihrer Intelligenz und ihres Anpassungsvermögens leicht in der urbanen Welt.
Im Gegensatz zu Tauben fallen Krähen jedoch durch ihr aggressives Verhalten auf. Scheinbar grundlos greifen sie andere Vögel, vorbeilaufende Hunde oder sogar Menschen an. Besonders auffällig ist dieses Verhalten bei Nebelkrähen (Corvus cornix) in Berlin sowie bei Saatkrähen in Hamburg, Leipzig und allgemein in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Der Naturschutzbund Deutschland e. V. (Nabu) erklärt, was dahintersteckt.
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Angriffe erfolgen oftmals in der Ästlingsphase
Meist verhalten sich Krähen im Mai etwas aggressiver als in den übrigen Monaten. Der Grund sind Vogeljunge, die in diesem Monat die Nester verlassen. Dabei klettern sie entweder in den Bäumen herum oder unternehmen erste Flugversuche (Ästlingsphase). Die Ausflüge sind jedoch nicht immer erfolgreich. So kommt es vor, dass der eine oder andere Jungvogel nicht in der Luft bleibt, sondern auf dem Boden oder im Gebüsch unter dem Baum landet.
Dabei hält er weiterhin Rufkontakt zu seinen Eltern und wird auch von ihnen gefüttert. Nach einer Weile erklimmt der Jungvogel dann selbstständig den sicheren Baum. So lange ist er jedoch seinen Fressfeinden ausgeliefert.
Nähert sich nun ein Hund, ein Kleinkind oder ein Spaziergänger dem Jungvogel, interpretieren das die Elternvögel oder Altvögel als Gefahr. Sie attackieren sodann den vermeintlichen Feind, um ihr Junges zu schützen und um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Während der Attacken kann sich der Jungvogel an einem sicheren Platz verstecken.
Aggressive Krähen: Was tun?
Beobachten Sie auffälliges Verhalten von Krähen und anderen Vögeln, halten Sie Abstand zu diesen. Weisen Sie andere Passanten darauf hin und bitten Sie sie, ebenfalls einen großen Bogen um einen bestimmten Ort zu machen. In der Regel legt sich die Aggressivität der Vögel wieder. Ist das nicht der Fall und Sie sehen, dass der Jungvogel nach drei bis vier Stunden noch immer nicht zurück auf den Baum klettert, kontaktieren Sie die Wildvogelstation des Nabu in Ihrer Stadt.
Der Nabu weist darauf hin, dass auch Singvögel ein derart aggressives Verhalten zeigen, während ihre Jungen in der Ästlingsphase sind. Bei Spatzen, Rotschwanz und Co. würden Passanten die Angriffsflüge jedoch weniger wahrnehmen als bei Krähen.
Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e. V. (LBV) erklärt, dass Rabenkrähen gegenüber Menschen sehr vorsichtig, also nicht aggressiv sind. "Wer sich ihnen zuwendet, erhält ihr Vertrauen, und sie können dann ihre Scheu vor dem Menschen überwinden und sich dem Menschen nähern, um z. B. Futter zu erhalten." Zudem sind die Tiere sehr spielerisch veranlagt.
Kann ich mich vor aggressiven Krähen schützen?
Wenn Sie merken, dass sich Krähen auffällig verhalten oder Sie angreifen, verlassen Sie den Ort umgehend. Vermeiden Sie zudem auffällige, rote Kopfbedeckungen. Auch grell gefärbte Haare sollen die Angriffslust der Krähen steigern, ebenso wie Hunde. Wenn Sie angegriffen werden, schwenken Sie Ihre Arme auffällig und halten Sie sie schützend über Ihren Kopf.
"Keinesfalls sollte man gegen die Krähen vorgehen", warnt der Nabu Leipzig. "Die Vögel und ihre Nester sind gesetzlich geschützt."
- berlin.nabu.de "Kampfkrähen oder normales Revierverhalten?"
- nabu-leipzig.de ""Aggressive" Krähen"
- lbv.de "Krähenattacken - Grund zur Sorge?"
- swr3.de "Wenn Krähen Menschen attackieren und vertreiben"
- mopo.de "Wie bei Hitchcock: Krähen-Angriffe in Hamburg – das steckt dahinter"
- express.de "Tier-Angriffe versetzen Menschen in NRW-Stadt in Angst – wichtiger Hinweis"